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Allergien - PAAN Bundesverband - Patientenorganisationen, Allergie

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Wohnraumsanierung<br />

10<br />

S e l b s t h i l f e m a ß n a h m e n<br />

<strong>Allergie</strong>prävention durch<br />

Wohnraumsanierung<br />

Bei einigen nachgewiesenen <strong><strong>Allergie</strong>n</strong> ist die Karenz, d.h. striktes<br />

Vermeiden von Allergenkontakt, die erste, erfolgversprechendste<br />

Option zur Reduzierung der allergischen Beschwerden. Anders<br />

als bei jeder eventuell später erforderlichen medikamentösen<br />

Behandlung sind bei der Allergenkarenz neben dem gewünschten<br />

positiven Effekt keine Nebenwirkungen zu befürchten. Erfolgreich<br />

ist die Vermeidung bzw. Reduzierung von Allergenen insbesondere<br />

bei <strong><strong>Allergie</strong>n</strong> gegen Hausstaubmilben, Schimmelpilze und<br />

Tierhaare und bedingt auch Innenraumallergene durchführbar.<br />

Dies geschieht vornehmlich durch Wohnraumsanierung. Was zunächst<br />

in vielen Fällen aufwändig wirken mag, zahlt sich langfristig<br />

aus und schützt die Gesundheit aller Mitbewohner. So kann<br />

eine Wohnraumsanierung auch als Präventivmaßnahme sinnvoll<br />

sein, wenn einer oder mehrere Wohnungsnutzer besonders<br />

allergiegefährdet sind bzw. ein Kind mit erhöhtem <strong>Allergie</strong>risiko<br />

in eine Allergikerfamilie hineingeboren wird.<br />

Das Bett – Lebensraum<br />

der Milbe<br />

Selbst bei größtmöglicher Hygiene<br />

ist Staub und damit die Anwesenheit<br />

von Hausstaubmilben in<br />

keinem Haushalt zu vermeiden.<br />

Kennt man jedoch die Lebensbedingungen<br />

und bevorzugten Lebensräume<br />

dieser nur unter dem<br />

Mikroskop erkennbaren Tierchen,<br />

kann man ihre verstärkte Ausbreitung<br />

zumindest eindämmen und<br />

damit das Milbenallergen (der<br />

Milbenkot, nicht die Milbe selbst<br />

ist <strong>Allergie</strong>auslöser) reduzieren.<br />

Bekanntermaßen fühlen sich Milben<br />

in feucht-warmer Umgebung<br />

am wohlsten. So bevorzugen sie<br />

Bettmatratzen als Aufenthaltsort<br />

mit den besten Bedingungen für<br />

eine stetige Vermehrung. Wurde<br />

eine Milbenallergie nachgewiesen,<br />

ist die Minimalmaßnahme die Benutzung<br />

so genannter Encasings.<br />

Das sind milbendichte Bett- und<br />

Matratzenbezüge, deren Wirksamkeit<br />

als effiziente Hilfe zur Vorbeugung<br />

gegen die Ausbreitung einer<br />

Milbenpopulation bestätigt<br />

werden konnte. Durch diese Maßnahme<br />

werden die Milben in ihrem<br />

Hauptlebensraum isoliert und<br />

das Milbenallergen kann nicht<br />

nach außen dringen. Zusätzlichen<br />

Schutz bieten synthetische Pestizide<br />

(Akarizide) oder alternativ<br />

Produkte aus Niembaumöl, das<br />

den Milben durch die enthaltenen<br />

Bitterstoffe die Nahrung vergällt<br />

und somit eine weitere Ausbreitung<br />

verhindert (beides erhältlich<br />

in Apotheken). Damit können Matratzen,<br />

Polstermöbel etc. besprüht<br />

werden. Beim Kauf von Encasings<br />

ist darauf zu achten, dass diese neben<br />

milben- und allergendicht<br />

auch wasserdampf- und luftdurchlässig<br />

sind. Sie blocken das Allergen<br />

nur dann zuverlässig ab, wenn<br />

die Poren so beschaffen sind, dass<br />

Allergene nicht durch sie hindurchdringen<br />

können. Encasings<br />

sollten häufig gewaschen werden.<br />

Es besteht bei nachgewiesener<br />

<strong>Allergie</strong> die Möglichkeit der Kostenübernahme<br />

durch die Krankenkassen.<br />

Werden keine Encasings<br />

für die Bettüberzüge verwendet,<br />

muss die Bettwäsche häufig,<br />

am besten einmal wöchentlich<br />

bei hohen Temperaturen (95%) gewaschen<br />

werden. Matratzen sollten<br />

gründlich gereinigt werden, ältere<br />

Matratzen ausgewechselt und<br />

die neuen am besten gleich vor<br />

Erstbenutzung mit den genannten<br />

milbenabtötenden Mitteln behandelt<br />

und mit Encasings versehen<br />

werden.<br />

Wer zusätzlich Pollenallergiker ist<br />

oder an allergischem Asthma leidet,<br />

sollte insbesondere in der<br />

Pollenflugzeit die Kleidung außerhalb<br />

des Schlafraumes ablegen<br />

und auslüften, die Haare möglichst<br />

täglich waschen und sich nicht im<br />

Schlafzimmer kämmen, da zum<br />

einen mit dem Haar Pollen ins Bett<br />

gebracht werden und zum anderen<br />

Haare und abgeschilferte Hautschuppen<br />

eine gute Nahrungsquelle<br />

für Hausstaubmilben darstellen.<br />

Die Kuscheltiere von allergischen<br />

oder auch allergiegefährdeten Kindern<br />

müssen häufig gewaschen<br />

werden. Bekannt ist die Abtötung<br />

der Milben durch Erfrieren, indem<br />

man die Stofftiere mindestens 24<br />

Std. lang ins Tiefkühlgefach legt.<br />

Wer ganz sicher gehen will, sollte<br />

Jahrgang 3, Ausgabe 1/2004 <strong>PAAN</strong> JOURNAL

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