Allergien - PAAN Bundesverband - Patientenorganisationen, Allergie
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ei Kindern mit hohem <strong>Allergie</strong>risiko<br />
allergikergerechte Kuscheltiere<br />
im Fachhandel erwerben, die<br />
aus speziellen milben- und allergendichten<br />
Stoffen und Materialien<br />
gefertigt sind.<br />
Ausstattung und Pflege von<br />
Wohn- und Schlafräumen<br />
Heizlüfter und andere Heizgeräte,<br />
die mit Gebläse betrieben werden,<br />
sind zu vermeiden. Heizdecken im<br />
Bett können dagegen bei Hausstaubmilbenallergie<br />
durchaus<br />
sinnvoll sein, da sie das Bett trocken<br />
halten. Vor Inbetriebnahme<br />
der Heizung in der Herbst-/Wintersaison<br />
sollte Staub auf Heizkörpern<br />
entfernt und diese sollten<br />
sorgfältig gereinigt werden, um<br />
Staubaufwirbelung durch Wärme<br />
zu vermeiden. Bei der Wohnungseinrichtung<br />
sind Polstermöbel ungünstig,<br />
ebenso Textil- und Strukturtapeten.<br />
Lederbezüge sind<br />
Stoffbezügen vorzuziehen. Vorhandene<br />
Teppichböden sollte man<br />
möglichst durch feucht wischbare<br />
Fußbodenbeläge ersetzen oder –<br />
wo dies nicht möglich ist – allergenreduzierend<br />
behandeln. Glatte<br />
Böden sind regelmäßig mit dem<br />
Staubsauger abzusaugen. Trockene<br />
Tücher, Besen und Bürsten sind<br />
zu vermeiden, da sie den Staub<br />
lediglich verteilen und für weitere<br />
Verbreitung im Raum sorgen. Der<br />
Staubsauger sollte über einen<br />
Feinstaubfilter verfügen und die<br />
Beutel sollten in kurzen Abständen<br />
und die Filter sachgemäß gewechselt<br />
werden. Putzarbeiten mit<br />
starker Staubverteilung sollten<br />
möglichst nicht vom allergischen<br />
Patienten selbst bzw. in Gegenwart<br />
eines stark allergiegefährdeten<br />
Kindes durchgeführt werden.<br />
Wenn die Übernahme dieser Arbeiten<br />
durch andere jedoch nicht<br />
möglich ist, kann beim Staubsaugen<br />
und Staubwischen eine Staubschutzmaske<br />
von Nutzen sein, die<br />
<strong>PAAN</strong> JOURNAL<br />
es preisgünstig im Fachhandel<br />
gibt. Man sollte überlegen, ob Gardinen<br />
unbedingt nötig sind oder,<br />
wenn man sich für Vorhänge entscheidet,<br />
waschbare leichte Stoffe<br />
wählen. Kleidung und Bücher<br />
sind vorzugsweise nur in geschlossenen<br />
Schränken aufzubewahren,<br />
also nicht in offenen Regalen. Bei<br />
der Dekoration ist es ratsam auf<br />
typische Staubfänger wie beispielsweiseDekorationsgegenstände<br />
aus Trockenblumen zu verzichten.<br />
Regelmäßig lüften und<br />
Luftschadstoffe reduzieren<br />
Wichtig ist regelmäßiges kurzzeitiges<br />
Lüften, um die Luftfeuchtigkeit<br />
möglichst niedrig zu halten.<br />
Kurzes intensives Durchlüften des<br />
Wohnraums, so genanntes Querlüften,<br />
ist viel effektiver als ständiges<br />
Lüften durch gekippte Fenster.<br />
Hierbei kommt es lediglich<br />
zur Abkühlung im Raum, weil ein<br />
kräftiger Luftaustausch ausbleibt.<br />
Gelüftet werden sollte mehrmals<br />
täglich – besonders in den Morgen-<br />
und Abendstunden. Insbesondere<br />
in Gebieten mit hoch-<br />
Dr. Beckmann<br />
Encasings sind eine effektive<br />
Methode zum Schutz gegen<br />
Hausstaubmilben<br />
belasteter Luft ist jedoch im Sommer<br />
bei erhöhten Ozonwerten und<br />
im Winter bei Smog Vorsicht geboten.<br />
Luftreiniger und Luftfilter<br />
zur Reduzierung von Innenraumallergenen,<br />
insbesondere Zigaret-<br />
tenrauch, sind oftmals sehr teuer<br />
und ihr Nutzen wird unterschiedlich<br />
bewertet. Besser ist in jedem<br />
Falle - nicht nur zur Verringerung<br />
der Wohnraumbelastung sondern<br />
vor allem zum Schutze des eigenen<br />
Organismus und damit der eigenen<br />
Gesundheit - das Rauchen<br />
aufzugeben und auch Besucher zu<br />
bitten, die Wohnung als rauchfreie<br />
Zone zu akzeptieren. Außerhalb<br />
des Wohnbereiches sollten Familien<br />
mit Allergikern oder allergiegefährdeten<br />
Kindern im Übrigen<br />
auch im Auto nicht rauchen.<br />
Die Belastung durch andere<br />
Innenraumschadstoffe als den<br />
Tabakrauch sollte soweit wie möglich<br />
reduziert werden. Die toxische<br />
Wirkung von bestimmten Umweltchemikalien<br />
ist weitgehend<br />
erforscht, während die allergene<br />
Wirkung dieser Stoffe bzw. ihr<br />
zusätzlicher Einfluss auf bereits<br />
bestehende allergische Erkrankungen<br />
noch größtenteils unbekannt<br />
ist. Mit der Luft werden eine Menge<br />
Allergene transportiert, die<br />
schwer zu „greifen“ sind. Im häuslichen<br />
Bereich sind es neben den<br />
Allergenen natürlicher Herkunft<br />
wie Milbenkot, Tierhaare oder<br />
Schimmelpilze auch Innenraumschadstoffe<br />
chemischer Herkunft,<br />
die z. B. in Baumaterialien (Wandfarbe<br />
etc.), Einrichtungsgegenständen<br />
(z. B. behandeltes Möbelholz),<br />
in der Raumausstattung<br />
(Teppichböden etc.) enthalten<br />
sind. Innenraumschadstoffe zählen<br />
zu den Inhalationsallergenen; sie<br />
wirken auf die Atemwege und äußern<br />
sich in ständigem Niesreiz,<br />
tränenden Augen oder Luftmangel.<br />
Durch die Vielfalt der bei Bau<br />
und Ausstattung der Wohnung verwendeten<br />
Materialien in Verbindung<br />
mit den naturgemäß vorhandenen<br />
Innenraumschadstoffen ist<br />
es oft extrem schwierig, den eine<br />
<strong>Allergie</strong> auslösenden oder zumin-<br />
Jahrgang 3, Ausgabe 1/2004<br />
Wohnraumsanierung<br />
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