Allergien - PAAN Bundesverband - Patientenorganisationen, Allergie
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<strong>Allergie</strong>test<br />
32<br />
Oftmals werden allergische<br />
Symptome vorschnell interpretiert<br />
und in Zusammenhang mit<br />
bekannten Allergenen (<strong>Allergie</strong>auslöser)<br />
gebracht, die letztlich<br />
jedoch nicht die Ursache sind.<br />
Sicherheit gibt nur eine Abklärung<br />
durch den erfahrenen Allergologen,<br />
der über vielfältige<br />
Diagnosemöglichkeiten verfügt.<br />
Anamnese und <strong>Allergie</strong>test<br />
helfen ihm dabei, zu prüfen, ob<br />
es sich „nur“ um eine Unverträglichkeit<br />
handelt.<br />
Manchmal ist ein Hilfsstoff<br />
Schuld<br />
Vielfach berichten Patienten von<br />
einer <strong>Allergie</strong> gegen bestimmte<br />
Arzneimittel wie beispielsweise<br />
Penicillin, wenn im Zusammenhang<br />
mit der Medikamenteneinnahme<br />
zu einem früheren Zeitpunkt<br />
Beschwerden auftraten, die<br />
eine allergische Reaktion vermuten<br />
ließen. Patienten entwickeln<br />
dann verständlicherweise Angst<br />
vor dem Wirkstoff und Abwehr<br />
gegen eine erneute Behandlung<br />
damit.<br />
Ärzte sollten diese Aussagen jedoch<br />
allergologisch abklären lassen,<br />
bevor sie tatsächlich die eigentlich<br />
erforderliche Behandlung<br />
ausschließen, denn vielfach wurden<br />
Betroffene vorschnell als allergisch<br />
gegen einen bestimmten<br />
Arzneistoff wie Penicillin abgestempelt.<br />
Eine Festlegung, die sie<br />
fortan unüberprüft begleitet. Mög-<br />
Wirklich<br />
allergisch?<br />
licherweise handelte es sich auch<br />
um eine allergische oder Unverträglichkeitsreaktion<br />
auf einen der<br />
Hilfsstoffe in dem Präparat, die in<br />
einem anderen Medikament mit<br />
dem vermeintlich <strong>Allergie</strong> auslösenden<br />
Wirkstoff, jedoch anderer<br />
Galenik, nicht vorkommen und<br />
welches daher problemlos vertragen<br />
werden würde. Wer jedoch<br />
nachweislich unter einer Medikamentenallergie<br />
leidet, sollte unbedingt<br />
ständig einen <strong>Allergie</strong>pass<br />
mit dem entsprechenden Eintrag<br />
durch den behandelnden Facharzt<br />
mit sich führen.<br />
Milchallergie oder<br />
Milchzuckerunverträglichkeit?<br />
Ähnliches gilt für Nahrungsmittel.<br />
Personen mit gastro-intestinalen<br />
Beschwerden nach der Nahrungsaufnahme<br />
meiden häufig angster-<br />
füllt bestimmte Nahrungsmittel,<br />
von denen sie glauben und behaupten,<br />
sie reagierten allergisch<br />
darauf. Mit diesem Verhalten riskieren<br />
sie unter Umständen langfristig<br />
erhebliche Nährstoffmängel.<br />
Vielfach handelt es sich jedoch<br />
gar nicht um eine „echte“<br />
<strong>Allergie</strong> sondern um eine Unverträglichkeitsreaktion<br />
wie bei der<br />
Laktose-Intoleranz, der Unverträglichkeit<br />
des in der Milch von<br />
Säugetieren enthaltenen Milchzuckers.<br />
Von diesem Mangel an<br />
dem Enzym Laktase sind in Europa<br />
etwa 5 bis 15% der Menschen<br />
betroffen. Nur eine entsprechende<br />
<strong>Allergie</strong>diagnostik kann zunächst<br />
klären, ob es sich um eine<br />
Kuhmilchallergie etc. handelt, die<br />
allergologisch zu behandeln ist,<br />
oder eine Unverträglichkeit, die in<br />
die Hände des Gastroenterologen<br />
oder Internisten gehört.<br />
Jahrgang 3, Ausgabe 1/2004 <strong>PAAN</strong> JOURNAL<br />
ALK Scherax