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Allergien - PAAN Bundesverband - Patientenorganisationen, Allergie

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liegt daran, dass sich selbst kleinste<br />

Spuren des Allergens in Nahrungsmitteln<br />

verbergen können,<br />

wo sie für den Verbraucher nicht<br />

erkennbar sind. Dies trifft z. B. bei<br />

Schokoladen zu, auf denen bei<br />

deutschen Marken bereits häufig<br />

der Hinweis zu lesen ist, dass Spuren<br />

von (Erd)nüssen, Milchanteile<br />

etc. enthalten sein können, da die<br />

Maschinen zur Herstellung auch<br />

für Schokoladen mit eben diesen<br />

Zutaten verwendet werden. ÄDA<br />

und DGAI (Deutsche Gesellschaft<br />

für Allergologie und klinische Immunologie)<br />

fordern daher auf EU-<br />

Ebene eine genauere Kennzeichnung<br />

von Allergenen in Nahrungsmitteln.<br />

Wie Professor Dr. Stefan Vieths,<br />

Paul-Ehrlich-Institut, Langen erklärt,<br />

wird für die EU mit einer<br />

Änderung der Deklarationsrichtlinie<br />

für 2004 gerechnet. „Nach<br />

einer Übergangsfrist muss diese<br />

dann in den Mitgliedsstaaten in<br />

nationales Recht umgesetzt werden“,<br />

so Vieths. Die Schweiz ist<br />

schon mit gutem Beispiel vorangegangen.<br />

Sie ist nach Aussage<br />

von Vieths das einzige europäische<br />

Land, in dem bereits eine Änderung<br />

der Deklarationsbestimmungen<br />

durchgeführt wurde. Die Änderung<br />

der EU-Deklarationsrichtlinie<br />

gilt für Zutaten, nicht jedoch<br />

für ungewollte minimale Kontaminationen.<br />

Quelle: Presseinformation ÄDA / DGAI<br />

�<br />

<strong>PAAN</strong> JOURNAL<br />

F r ü h e r e E m p f e h l u n g u n g ü l t i g<br />

Federbetten für<br />

Allergiker<br />

unbedenklich?<br />

Dresden. Entgegen früheren<br />

Auffassungen, die nachhaltig<br />

das Karenzverhalten von Betroffenen<br />

beeinflussen, geht<br />

von Daunen und Federn gefüllten<br />

Bettwaren keinerlei Gefahr<br />

für Patienten mit allergischen<br />

Atemwegserkrankungen aus.<br />

Früher wurde Hausstaubmilbenallergikern<br />

meist dazu geraten,<br />

derartige Kissen und Zudecken<br />

umgehend aus dem<br />

Bett und möglicherweise gesamten<br />

Haushalt zu eliminieren,<br />

da sie als Standort und Nahrungsquelle<br />

für Hausstaubmilben<br />

galten. Auch wurde dem in<br />

Daunen und Federn enthaltenen<br />

Keratin ein hohes Allergenpotenzial<br />

zugeschrieben.<br />

Beide weithin akzeptierte Annahmen<br />

konnten inzwischen in Studien<br />

widerlegt werden, die eindeutig<br />

ergaben, dass Daunen und Federbetten<br />

ganz im Gegenteil ein<br />

ungünstiger Ort zur Milbenvermehrung<br />

sind, da diese spinnenartigen<br />

Tiere ein feuchtes Milieu<br />

bevorzugen, die für Milben ideale<br />

Luftfeuchte von 60 - 75% in Daunendecken<br />

jedoch unter diesem<br />

Niveau liegt. Die Wärme- und Klimaverhältnisse<br />

der Daunendecken<br />

mit einem schnellen Wärmeaufbau<br />

während des Schlafes und raschem<br />

Feuchtigkeitsabbau bei<br />

Lüftung sind für die Vermehrung<br />

also keine günstigen Bedingungen,<br />

sodass sie als Besiedlungsort<br />

für die Milbe uninteressant sind.<br />

Auch konnte die angenommene<br />

allergene Potenz des Bettfedernantigens<br />

Keratin nicht bestätigt<br />

werden; sie ist entgegen den bisherigen<br />

Vermutungen als äußerst<br />

gering einzustufen, sodass Allergiker<br />

nun nicht mehr auf die Vorzüge<br />

einer natürlichen Kissenfüllung<br />

verzichten müssen. Tatsächlich<br />

konnte bei Vergleichsstudien<br />

zwischen Federn gefüllten und<br />

synthetischen Bettwaren teilweise<br />

eine höhere Konzentration von<br />

Hausstaubmilben in synthetischen<br />

Materialien festgestellt werden.<br />

Man geht davon aus, dass hierfür<br />

die geringere Milbendichtigkeit<br />

der Bezüge verantwortlich ist.<br />

In einer umfangreichen Studie, für<br />

die Hunderte von Wohnungen in<br />

Deutschland und Österreich untersucht<br />

wurden, gelang es Professor<br />

Dr. Dr. Hans W. Jürgens von der<br />

Forschungsgruppe Industrieanthropologie<br />

an der Neuen Universität<br />

Kiel, zu belegen, dass Federnund<br />

Daunendecken weder als<br />

Standort noch als Nahrungsquelle<br />

für Hausstaubmilben gelten können.<br />

Das dichte Hüllengewebe von<br />

Federn und Daunen gefüllten Bettwaren<br />

wie Kopfkissen und Bettdecken<br />

ist für die Milbe praktisch<br />

undurchdringlich, sodass es laut<br />

Jürgens weder wissenschaftliche<br />

noch praktische Gründe gibt, einem<br />

Hausstaubmilbenallergiker<br />

von der Benutzung von Federn-<br />

Jahrgang 3, Ausgabe 1/2004<br />

Allergologie<br />

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