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Allergien - PAAN Bundesverband - Patientenorganisationen, Allergie

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Schlafhygiene - hilfreich für<br />

besseren Schlaf<br />

Wie bei allen mehr oder weniger<br />

stark belastenden Beschwerden<br />

gilt auch beim gestörten Schlaf die<br />

eigene Lebensweise zu überprüfen<br />

und zunächst nicht förderliches<br />

Verhalten - soweit möglich - auszuschalten.<br />

Fleck, der an einer<br />

Dissertation zu den klinischen<br />

Problemen des Schlafes arbeitet,<br />

fordert seine Patienten dazu auf,<br />

eine angemessene Schlafhygiene<br />

zu betreiben, d.h. beste Bedingungen<br />

zu schaffen, um einen soliden<br />

Ablauf des Nachtschlafes zu gewährleisten.<br />

Hierzu zählen:<br />

� ausreichende Schlafdauer,<br />

die für jeden individuell verschieden<br />

sein kann<br />

� möglichst regelmäßige<br />

Schlafzeiten einhalten<br />

� kein Alkohol, Nikotin, Koffein<br />

oder schwere Mahlzeiten vor<br />

dem Zubettgehen zu sich nehmen<br />

� Medikamente, die den<br />

Schlaf negativ beeinflussen eventuell<br />

(in Absprache mit dem verschreibenden<br />

Arzt) zu einem früheren<br />

Tageszeitpunkt einnehmen<br />

bzw. ihre Notwendigkeit überprüfen<br />

� Übergewicht reduzieren ( 3<br />

bis 5 kg Gewichtsverlust können<br />

bereits zu einer Reduktion des<br />

Schnarchens führen)<br />

� so genannte Vorbereitungsrituale:<br />

den Tag langsam ausklingen<br />

lassen, damit sich der Organismus<br />

allmählich auf den Schlaf<br />

einstellen kann. Ein abrupter Abbruch<br />

der Tagesaktivität ist immer<br />

ungünstig. Bei Kindern sind Gute-<br />

Nacht-Geschichten hilfreich<br />

<strong>PAAN</strong> JOURNAL<br />

� angenehme Schlaf- und<br />

Raumbedingungen schaffen: Umgebungslärm<br />

soweit möglich ausschalten,<br />

für eine angemessene<br />

Raumtemperatur sorgen (nicht zu<br />

warm, nicht zu kalt), Schlafzimmer<br />

sollte seinem Zweck dienen<br />

und nicht als Arbeitsplatz benutzt<br />

und mit vielen elektronischen Geräten<br />

bestückt werden<br />

� günstige Schlafposition finden<br />

(ist individuell verschieden).<br />

Für Schnarcher ist die Seitenlage<br />

günstig, da hierbei die Wahrscheinlichkeit,<br />

dass der Kopf nach<br />

hinten fällt, sehr gering ist<br />

� in Absprache mit Arbeitgeber<br />

und Kollegen sich für sinnvolle<br />

Wechsel bei Schichtarbeit einsetzen.<br />

Wann sollte man zum<br />

Somnologen?<br />

Sollten alle diese Selbsthilfemaßnahmen<br />

zur Schlafhygiene nicht<br />

den gewünschten Erfolg bringen,<br />

raten die beiden Somnologen zunächst<br />

den Hausarzt aufzusuchen,<br />

um festzustellen, ob tatsächlich<br />

eine behandlungsbedürftige<br />

Schlafstörung vorliegt. Bei manchen<br />

Menschen ist der Biorhythmus<br />

- unsere innere Uhr - so angelegt,<br />

dass sie am liebsten die<br />

Nacht zum Tag machen. Falls der<br />

Biorhythmus mit den Anforderungen<br />

des Alltags (Arbeitszeit, soziales<br />

Leben) in Einklang zu bringen<br />

ist und der Betroffene sich gut<br />

fühlt, liegt hier keine Gesundheitsstörung<br />

vor. Bei belastenden chronischen<br />

Schlafstörungen besteht<br />

hingegen die Gefahr, dass man sie<br />

irgendwann als unabwendbar akzeptiert<br />

und versäumt, das Problem<br />

mit dem Hausarzt zu erörtern.<br />

Bei potenziellen Schlafapnoepatienten<br />

sind es häufig die<br />

Lebenspartner, die die Betroffenen<br />

zum Arztbesuch drängen, nicht<br />

nur, weil sie sich durch Schnarchen<br />

und nächtliche Unruhe des<br />

Schlafgestörten beeinträchtigt fühlen<br />

und besorgt sind, sondern weil<br />

sie oft besser als die Betroffenen<br />

selbst Stimmungsschwankungen,<br />

Leistungsabfall und Veränderungen<br />

in der Persönlichkeit wahrnehmen.<br />

Auch Arbeitgeber und Kollegen<br />

können aufmerksame Beobachter<br />

sein, wenn ansonsten zuverlässige<br />

Mitarbeiter durch Schläfrigkeit<br />

am Arbeitsplatz auffallen.<br />

Die gründliche Befragung als erste<br />

Stufe der Abklärung einer<br />

Schlafstörung kann schon sehr<br />

wertvolle Hinweise liefern. Ergibt<br />

sich der Verdacht auf eine neurologisch-psychiatrischeGesundheitsstörung,<br />

erfolgt i.d.R. eine<br />

Überweisung an einen Facharzt<br />

für Neurologie und Psychiatrie.<br />

Welche Diagnostik im<br />

Schlaflabor?<br />

Gibt es keinen ausreichenden Anhalt<br />

für eine exakte Diagnose bzw.<br />

besteht ein Verdacht auf eine behandlungsbedürftigeSchlafregulationsstörung<br />

wie die Schlafapnoe,<br />

sollte ein Lungenfacharzt und<br />

Schlafmediziner konsultiert werden.<br />

In der pneumologisch-somnologischen<br />

Praxis werden bei der<br />

ausführlichen Anamnese meist<br />

auch die Lebenspartner in die Befragung<br />

einbezogen, um das Bild<br />

des schlafgestörten Patienten weiter<br />

zu entwickeln.<br />

Die stationäre Aufnahme in ein<br />

Schlaflabor ist erst die letzte Instanz<br />

- zunächst erfolgen bei der<br />

vorstationären Untersuchung verschiedene<br />

schmerzlose Tests mittels<br />

spezifischer Geräte. Der Patient<br />

wird sozusagen an ein tragbares<br />

„Mini-Schlaflabor“ angeschlossen,<br />

das ihm zur Aufzeichnung<br />

verschiedener Messungen<br />

mit nach Hause gegeben wird. Die<br />

Jahrgang 3, Ausgabe 1/2004<br />

Nächtliche<br />

Atmungsstörungen<br />

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