02/14 Schüler-Biber

POLITIKA
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Dutzende Menschen suchen in der Dunkelheit mit Taschenlampen und Handys
den Boden ab. Vor weniger als einer Stunde haben hier Touristen nach Wien-
Souvenirs gestöbert. Jetzt sind viele mit Koffern, Kisten oder Müllsäcken gekommen.
Manche betrachten sorgfältig jedes Stück und wählen kritisch aus. Andere
stopfen so schnell wie möglich alles in ihre Taschen und sehen sich erst später, im
besseren Licht der U-Bahn-Station, an, was sie wirklich brauchen.
Einige wenige Verkäufer stehen noch inmitten ihrer Ware, versuchen ein paar Cents
für das Übriggebliebene zu bekommen. Plötzlich ruft jemand: „Ab jetzt alles gratis.“
Da bildet sich ein dichter Pulk um ihn und die Leute fangen an zu wühlen.
Viele verschiedene Menschen kommen hierher – Obdachlose, Roma, Antiquitätensammler,
mittellose Pensionisten, Kritiker der Wegwerf-Gesellschaft. Auch Simon,
ein Asylwerber, ist Stammgast: „Wir bekommen 40 Euro im Monat und davon kann
man sich nicht viel kaufen. Deshalb komme ich ab und zu her. Manchmal findet man
gute Sachen.“ Eine Frau erzählt von Asylwerbern, die möglichst viel auflesen und
mitnehmen, um es dann im Heim zu verschenken oder zu verkaufen.