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02/14 Schüler-Biber

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Fotos: Lyudmila Gyurova, Bundesheer<br />

„Unsere Einheit war letztes Jahr<br />

im Kosovo, dort hatte ich sehr<br />

viel Zeit für Lesen und Sport“, erzählt<br />

der Soldat Thomas Nagi. Der<br />

23-Jährige beendet im Oktober<br />

dieses Jahres seine drei Jahre in<br />

der Kaderpräsenzeinheit (KPE) des<br />

Bundesheers und ist sehr dankbar<br />

für diese Möglichkeit: „Nach der<br />

Handelsschule wusste ich zuerst<br />

nicht, was ich machen soll. Im<br />

Grundwehrdienst habe ich von der<br />

Kaderpräsenzeinheit erfahren und<br />

mich dafür entschieden. Während<br />

der drei Jahre habe ich festgestellt,<br />

dass ich Masseur werden will und<br />

fange bald meine Ausbildung dazu<br />

an.“ Die gesamten Ausbildungskosten<br />

dafür deckt das Bundesheer.<br />

Thomas kann nun ohne finanzielle<br />

Sorgen in seine Zukunft starten.<br />

Die Kaderpräsenzeinheit (KPE) ist<br />

zuständig für die heiklen internationalen<br />

Einsätze beim ÖBH. Als<br />

Soldat/in einer KPE verpflichtet<br />

man sich, mindestens drei Jahre in<br />

Auslandseinsatzbereitschaft zu stehen<br />

und im Bedarfsfall mindestens<br />

sechs Monate an internationalen<br />

Einsätzen teilzunehmen. Während<br />

der drei Jahre bei der KPE verdient<br />

ein/e Soldat/in bis zu 1.548,20€<br />

brutto monatlich, erhält attraktive<br />

Zusatzeinkommen bei Auslandseinsatzbereitschaft<br />

und eine Prämie<br />

von 400€. Ein Teil des Gehalts (220€)<br />

wird monatlich gespart und nach<br />

den drei Jahren ausbezahlt, als<br />

Starthilfe für das Zivilleben.<br />

VIELFALT<br />

Der Soldat Tolga Bosanci, gebürtiger<br />

Türke, weiß noch nicht, welchen<br />

Beruf er ergreifen will. Der<br />

24-Jährige ist gerade im dritten<br />

Jahr der KPE und überlegt zu verlängern:<br />

„Wenn man vier Jahre<br />

macht, bekommt man eine höhere<br />

Berufsförderung und mehr<br />

Prämien. Außerdem sind auch<br />

Auslandseinsätze drin, die sehr gut<br />

bezahlt werden“, erklärt Tolga. Sein<br />

Kommandant Erdem Günaydin<br />

kann verstehen, dass viele Soldaten<br />

ihren Dienst verlängern: „Das<br />

Tolle an der KPE ist die Vielfalt. Du<br />

machst jeden Tag etwas anderes,<br />

es ist für jeden etwas dabei. Natürlich<br />

ist der finanzielle Aspekt<br />

ein weiterer, großer Anreiz“, sagt<br />

der 33-Jährige. Aber auch die persönlichen<br />

Erfahrungen in der KPE<br />

bereichern: „Die Kameradschaft in<br />

unserer Einheit ist einzigartig. Wir<br />

sind 16 Leute und alle sehr gut<br />

miteinander befreundet, wir halten<br />

zusammen“, sagt Tolga.<br />

Die privaten Beziehungen leiden<br />

auch nicht unter der Arbeit: „Mit<br />

meiner Freundin und meiner Familie<br />

lässt sich der Dienst gut vereinbaren.<br />

Ich habe nach wie vor Zeit<br />

für alles“, meint Tolgas Kamerad<br />

Thomas. Vor allem für sein großes<br />

Hobby Sport, hat der 23-Jährige<br />

ausreichend Zeit in der KPE: „Es ist<br />

großartig, dass ich während der<br />

Arbeitszeit Sport machen kann. Ich<br />

gehe in der Kaserne am liebsten<br />

laufen oder in die Kraftkammer“,<br />

erzählt der Soldat.<br />

VORAUSSETZUNGEN<br />

Um so weit wie Thomas und Tolga<br />

zu kommen, gilt es ein paar Voraussetzungen<br />

zu erfüllen: Die Altersgrenze<br />

von min. 18 Jahren (mit 17<br />

nur mit Genehmigung der Eltern)<br />

bis max. 30 Jahren (bei erstmaliger<br />

Einteilung, bei Verlängerung Grenze<br />

bei 36. Jahren) und die österreichische<br />

Staatsbürgerschaft sind<br />

ein Muss. „Außerdem sollte man<br />

Disziplin, Kameradschaft und einen<br />

starken Willen mitbringen“, ergänzt<br />

Thomas. Wenn man das erfüllt,<br />

kann man direkt mit dem ÖBH in<br />

Kontakt treten, per Telefon, auf Veranstaltungen<br />

wie der BeSt (Messe<br />

DIE VORAUS-<br />

SETZUNGEN:<br />

Vollendetes 18. Lebensjahr (mit<br />

17. Jahren nur mit Genehmigung<br />

der Eltern) Altersgrenze bei<br />

erstmaliger Einteilung: 30.<br />

Lebensjahr, bei Verlängerung: 36.<br />

Lebensjahr<br />

Österreichische<br />

Staatsbürgerschaft<br />

Körperliche und geistige Eignung<br />

Die Eignungsprüfung:<br />

Medizinische Untersuchung<br />

Überprüfung der körperlichen<br />

Leistungsfähigkeit,<br />

psychologischer Eignungstest<br />

Überprüfung der<br />

Deutschkenntnisse und<br />

Rechentest<br />

DIE DAUER:<br />

3 Jahre<br />

Wenn man über die 3 Jahre hinaus<br />

verlängert, steigen auch die<br />

Berufsförderung und die Prämien<br />

Verlängerung insgesamt auf 6<br />

Jahre möglich<br />

Wenn der Grundwehrdienst<br />

bereits absolviert ist, wird er<br />

in die 3 Jahre miteingerechnet<br />

(Grundwehrdienst ist aber KEINE<br />

Voraussetzung für die KPE)<br />

Sechsmonatiger Auslandseinsatz<br />

inkludiert (wenn Bedarf)<br />

DIE BEZAHLUNG:<br />

1.548 – <strong>14</strong>x / Jahr<br />

Attraktives (Zusatz)-<br />

Einkommen während der<br />

Auslandseinsatzbereitschaft<br />

400€ Prämie<br />

220€ vom Gehalt werden<br />

gespart und am Ende der 3 Jahre<br />

ausbezahlt<br />

Bezahlte Überstunden<br />

Dieser Artikel ist ein Teil einer Serie über Karrieren beim Heer. Die Serie wird vom Bundesheer finanziell unterstützt und von der biber-Redaktion redaktionell unabhängig gestaltet

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