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02/14 Schüler-Biber

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SPORT<br />

67<br />

biber: Warum gerade Ballett<br />

Paul: Mein Bruder, der ebenfalls die Ballett- und Bühnentanzausbildung<br />

am Konservatorium besucht, bat mich, mit ihm am Tag der<br />

offenen Tür die Ballettschule zu besichtigen. Da es mir dort so gefiel,<br />

fragte ich den Abteilungsleiter Nikolaus Selimov, ob eine Bewerbung<br />

für den Vorbereitungslehrgang ohne vorherige Tanzkenntnisse<br />

sinnvoll wäre. Er machte mir Mut und meinte, es wäre doch einen<br />

Versuch wert. Daraufhin nahm ich an der Prüfung teil und obwohl<br />

meine Leistungen im klassischen Bereich noch nicht bühnenreif<br />

waren, gab mir die Kommission die tolle Möglichkeit, die Tanzausbildung<br />

zu beginnen. Das war vor fünf Jahren und ich tanze noch<br />

immer.<br />

Wie hat dein Umfeld darauf reagiert<br />

Sprüche wie „In welcher Frauenzeitschrift hast du bitte gelesen,<br />

dass Ballett ein cooler Sport ist Willst du lieber in einem rosa<br />

Kleid tanzen, als auf dem Fußballplatz zu spielen“, standen auf<br />

der Tagesordnung. Mittlerweile erkennen viele Bekannte Ballett als<br />

Leistungssport an.<br />

Woran bemerkst du, dass es ein typischer Frauensport ist<br />

Der Männeranteil ist schlicht weg sehr gering. Die Faszination am<br />

Verkleiden, an Stoffen und Kostümen ist eher ein weibliches Attribut<br />

und löst bei Männern meist Befremdung aus.<br />

Wurdest du schon mal blöd angemacht<br />

Leider wird die Männlichkeit von Balletttänzern oft in Frage gestellt.<br />

Die Meinung, alle Tänzer seien schwul, ist weit verbreitet. Für mich<br />

stellt das allerdings keine Beleidigung dar, denn ich kenne einige<br />

Homosexuelle, die sehr sympathisch sind und nehme es deshalb<br />

gelassen, wenn ich mit diesem Vorurteil konfrontiert werde. Tanz ist<br />

ein Sport, der ohne Männer nicht auskommt.<br />

PAUL KOFLER (<strong>14</strong>)<br />

TANZT SEIT FÜNF<br />

JAHREN BALLETT AM<br />

KONSERVATORIUM.<br />

Marko Mestrović, Paul Feuersänger<br />

CAROLINE MELS (23)<br />

SPIELT SEIT 5 JAHREN<br />

AMERICAN FOOTBALL<br />

BEI DEN VIKINGS<br />

LADIES. POSITIONEN:<br />

FULLBACK, LINEBACK<br />

biber: Warum gerade American Football<br />

Caroline: Ein Freund war bei einem Verein tätig und hat mich dazu<br />

motiviert, einmal zu einem Ladys-Training zu gehen. Die Mädels<br />

haben mich dort so herzlich aufgenommen, dass mir die Entscheidung<br />

nicht schwer gefallen ist, weiterzumachen. Mittlerweile spiele<br />

ich schon in meiner fünften Saison.<br />

Wie hat dein Umfeld darauf reagiert<br />

Meine Mutter war anfangs geschockt, als ich vom Reitsport zum<br />

„todbringenden“ Football übergegangen bin. Nachdem sie mich aber<br />

bei meinem ersten Spiel angefeuert hat und mitbekam, wie sehr mir<br />

dieser Sport Spaß macht, unterstützt sie mich sogar finanziell. Meine<br />

Freunde fanden es einfach cool. Manche haben sich anfangs Sorgen<br />

gemacht, da dieser Sport ein sehr hartes Image hat.<br />

Woran bemerkst du, dass es ein typischer Männersport ist<br />

Wenn man zum Damen-Training kommt und sich eine Kabine mit<br />

den Männern teilt, da es sich für die vier Mädels nicht auszahlt, eine<br />

eigene Kabine zu nehmen. Das gemeinsame Training mit den Jungs<br />

war aber ein Riesenspaß. Immer mehr Mädels wagen sich zu den Probetrainings<br />

und stellen fest, dass dieser Sport für jeden Typ geeignet<br />

ist. In diesem Sport hat jeder Platz, ob Mann oder Frau.<br />

Welche dummen Sprüche musstest du dir schon gefallen lassen<br />

„Frauen, die Football spielen, sind fett, hässlich und dumm.“, „Sie<br />

spielen nur Football, um die Männer aus dem Herrenteam aufzureißen.“<br />

Also, wenn ich auf mein Team blicke, sehe ich nicht nur<br />

hübsche Frauen mit Prachtpopos und athletischen Figuren, sondern<br />

einen bunten Haufen unterschiedlicher Charaktere, die alle mit beiden<br />

Beinen im Leben stehen. Ganz normale Menschen eben, denen<br />

nur eins Spaß macht: den Gegner zu tackeln und hart zu hitten.

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