Letter - DAAD-magazin
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Dresden<br />
Akzentfreies Deutsch<br />
Wie bitte, was haben Sie gerade gesagt? Selbst<br />
Ausländer, die in deutscher Grammatik nahezu<br />
perfekt sind und über einen reichen Wortschatz<br />
verfügen, erleben gelegentlich frustrierende<br />
Überraschungen, weil ihr starker Akzent<br />
die Kommunikation mit Deutschen trübt<br />
oder sogar negative Reaktionen auslöst.<br />
An der Universität Dresden ist nun am „Institut<br />
für Akustik und Sprachkommunikation”<br />
ein Computerprogramm entwickelt worden,<br />
das Ausländern zu einem vielleicht nicht ganz<br />
akzentfreien, aber doch immerhin akzentarmen<br />
Deutsch verhelfen soll. Das Prinzip von<br />
AZAR (Apparatur zur Akzentreduzierung)<br />
ist es, Akzentfehler per Spracherkennung zu<br />
identifizieren und dem Schüler eine gezielte<br />
Rückmeldung über die korrekte Aussprache<br />
zu geben. Die Worte des Schülers werden<br />
dabei von der Software analysiert; es gibt gezielte<br />
Übungsanweisungen, welcher Teil des<br />
Gesprochenen sich wie anhören soll. Ein typisches<br />
Problem für russischsprachige Menschen<br />
ist etwa die Länge der Vokale, die mit<br />
AZAR gezielt auf das deutsche Maß gebracht<br />
werden können.<br />
Als Ergebnis kommt ein „Standarddeutsch”<br />
heraus, sagt Projektleiter Professor Rüdiger<br />
Hoffmann, der lachend eingesteht, selbst<br />
<strong>DAAD</strong> <strong>Letter</strong> 2/08<br />
von einer „akzentbelasteten” Herkunft – er<br />
stammt aus Sachsen – geprägt zu sein. Theoretisch<br />
könnte auch ein Schwabe oder Sachse<br />
mit einem adaptieren AZAR-Programm seinen<br />
Dialekt loswerden. Doch das ist nicht das Ziel<br />
des Projektes.<br />
Als Prototyp ist zunächst ein Programm für<br />
Russlanddeutsche entwickelt worden. Erste<br />
Im netz<br />
Die älteste Bibelhandschrift der<br />
Welt ist jetzt – in einem ersten<br />
Teilabschnitt – für jedermann im Internet<br />
zugänglich. In einer einmaligen<br />
Kooperation zwischen der Universitätsbibliothek<br />
Leipzig, der British<br />
Library, dem Katharinenkloster auf<br />
dem Sinai und der Russischen Nationalbibliothek<br />
in St. Petersburg sollen<br />
bis Juli 2009 alle erhaltenen 800 Seiten<br />
und über 40 Fragmente der nach<br />
heutigem Wissen ältesten erhaltenen<br />
Bibel mit vollständigem Neuen Testament<br />
digitalisiert und öffentlich zugänglich<br />
gemacht werden. Unter www.<br />
codex-sinaiticus.net sind die hochaufgelösten<br />
Fotografien der Handschriften in<br />
verschiedenen Ansichten abrufbar.<br />
Teil einer Manuskriptseite aus der<br />
1600 Jahre alten Bibel<br />
Abb.: www.codex-sinaiticus.net<br />
Als Forum für die Diskussion über die Rolle<br />
der Geisteswissenschaften in der globalisierten<br />
Welt versteht sich die Internetplattform<br />
www.internationale-geisteswissenschaften.de. Sie<br />
wurde mit Unterstützung des <strong>DAAD</strong> und des<br />
„International Graduate Center for the Study<br />
of Culture“ (GCSC) der Universität Gießen von<br />
internationalen Doktoranden der Geisteswissenschaften<br />
entwickelt und bietet Informationen<br />
über die Prozesse von Internationalität/<br />
Interkulturalität, umfassende Tagungsdokumentationen<br />
sowie Austausch und Networking<br />
für Geisteswissenschaftler. Unter der<br />
Rubrik „Wissenschaftlerprofile“ besteht die<br />
Möglichkeit für einen persönlichen Webauftritt<br />
der Teilnehmer.<br />
Ein gemeinsam vom <strong>DAAD</strong> und der DFG<br />
(Deutsche Forschungsgemeinschaft) entwickeltes<br />
neues Internetangebot, der Research<br />
Explorer, präsentiert systematische und umfassende<br />
Informationen zu deutschen For-<br />
hoChSChulE 17<br />
Erfahrungen im Unterrichts-Alltag erscheinen<br />
positiv. Die Methode ist auch auf andere Sprachen<br />
übertragbar. Als nächstes steht, gefördert<br />
aus Mitteln der Europäischen Union, die Entwicklung<br />
von Programmen an, die den Akzent<br />
von Polen, Briten, Slowaken und Tschechen<br />
bei der Verwendung der deutschen Sprache<br />
glätten sollen. ors<br />
schungseinrichtungen. Interessenten gelangen<br />
unter www.daad.de/research-explorer oder www.dfg.<br />
de/research-explorer kostenlos in englischer und<br />
deutscher Sprache zu Kontaktdaten von über<br />
17 000 in- und außeruniversitären Instituten<br />
aller Art. Drei verschiedene Zugangswege erleichtern<br />
die Recherche: Es kann nach einem<br />
bestimmten Fachgebiet gesucht werden, nach<br />
Einrichtungen an einem bestimmten Ort oder<br />
– in der erweiterten Suche – nach speziellen<br />
Forschungsschwerpunkten. Der Research Explorer<br />
bietet unkomplizierte Hilfe für Wissenschaftler<br />
im In- und Ausland, die potenzielle<br />
Forschungspartner oder Entscheidungshilfe<br />
für einen Forschungs aufenthalt suchen.