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Letter - DAAD-magazin

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nachrichten<br />

Europäisches Technologieinstitut<br />

Zentrale in Budapest<br />

Das Europäische Institut für Innovation<br />

und Technologie (EIT)<br />

erhält seinen Sitz in Budapest. Die<br />

ungarische Hauptstadt setzte sich<br />

gegen vier Mitbewerber durch, darunter<br />

auch die ostdeutsche Stadt<br />

Jena. Mit dieser Entscheidung der<br />

EU-Forschungsminister ist das<br />

ambitionierte Projekt einer europäischen<br />

Exzellenz-Zentrale für<br />

Innovation seiner Verwirklichung<br />

einen entscheidenden Schritt nähergekommen.<br />

Bereits Anfang<br />

2006 hatte die EU-Kommission<br />

ihren Plan eines „europäischen<br />

Massachusetts Institute of Technology“<br />

vorgestellt, um der geballten<br />

Innovationskraft der US-Wirtschaft<br />

und US-Forschung etwas<br />

Gleichwertiges entgegenzusetzen.<br />

Während das Massachusetts Institute<br />

of Technology aber eine Universität<br />

mit einem Milliarden-Etat<br />

ist, wird es sich beim EIT um eine<br />

Koordinierungsstelle mit rund 60<br />

Mitarbeitern handeln. Für die Aufgaben<br />

bis 2013 sind etwas über<br />

300 Millionen Euro eingeplant.<br />

Das EIT soll Hochschulen, Forschungseinrichtungen<br />

und Unternehmen<br />

zu Wissens- und Innovationsgemeinschaften<br />

(Knowledge<br />

and Innovation Communities, KIC)<br />

zusammenführen und vernetzen.<br />

Der Erfolg des Europäischen Instituts<br />

steht und fällt mit der Bereitschaft<br />

der Unternehmen, sich<br />

zu beteiligen und zu investieren.<br />

Neue Formen der Energiegewinnung<br />

und die nächste Generation<br />

der Informationstechnologie gehören<br />

voraussichtlich zu den ersten<br />

Tätigkeitsfeldern des EIT. An den<br />

innovativen Partnerschaftsprojekten<br />

zwischen Wirtschaft und<br />

Wissenschaft sollen die Hochschulen<br />

gleichberechtigt beteiligt<br />

werden und unter anderem einen<br />

prestigeträchtigen EIT-Stempel für<br />

Master- und Promotionsabschlüsse<br />

erhalten.<br />

<strong>DAAD</strong> <strong>Letter</strong> 2/08<br />

Forschungsprojekt<br />

Gegen „saure“ Ozeane<br />

Die von Menschen verursachte<br />

Emission von Kohlendioxid verändert<br />

nicht nur die Atmosphäre,<br />

sondern wirkt sich auch negativ<br />

auf die Ozeane aus. Wissenschaftler<br />

sprechen von der „Versauerung<br />

der Meere“. Diesen Prozess wollen<br />

27 Forscherteams aus neun europäischen<br />

Ländern im Projekt EPO-<br />

CA unter die Lupe nehmen, unterstützt<br />

mit 6,5 Millionen Euro der<br />

Europäischen Union. Insgesamt<br />

hat das Forschungsvorhaben ein<br />

Volumen von 16,5 Millionen Euro<br />

und wird vom Ozeanografischen<br />

Labor im französischen Villefranche-sur-Mer<br />

koordiniert.<br />

Professor Ulf Riebesell vom<br />

Leibniz-Institut für Meereswissenschaften<br />

in Kiel ist stellvertretender<br />

Koordinator von EPOCA. Er<br />

sieht die Position Europas durch<br />

das Projekt auf dem relativ neuen<br />

Gebiet der Umweltforschung<br />

gestärkt. Die Forscher interessiert<br />

vor allem, wie sich die Kohlendioxidanreicherung<br />

der Meere<br />

auf das tierische und pflanzliche<br />

Plankton auswirkt. Sie wollen<br />

jene kritische Schwelle der Versauerung<br />

feststellen, ab der die<br />

Ökosysteme der Weltmeere be-<br />

Foto: picture-alliance/dpa<br />

Foto: Alfred-Wegener-Institut/www.awi.de<br />

droht sind. Die Ergebnisse sollen<br />

der EU zusätzliche Argumente für<br />

die Verhandlungen zum Kyoto-<br />

Nachfolgevertrag geben.<br />

China/EU<br />

Mehr Europäer lernen<br />

Chinesisch<br />

Das Verhältnis zwischen der Europäischen<br />

Union (EU) und China ist<br />

trotz des bedeutenden Handelsvolumens<br />

nie frei von Spannungen.<br />

In der Wirtschaft ist die Produktpiraterie<br />

immer wieder Thema und<br />

in den politischen Beziehungen<br />

sind es die Menschen- und Bürgerrechte.<br />

Umso wichtiger sind<br />

bilateraler Dialog und Austausch,<br />

den China und die EU durch ein<br />

Sprach-Programm weiter fördern<br />

wollen: „EU Window“ ermöglicht<br />

200 Lehrern und 400 Schulleitern<br />

Europa<br />

Das Gehäuse der<br />

Flügelschnecke Limacina<br />

löst sich im „sauren“ Meer auf<br />

aus EU-Staaten, ihre Sprach-<br />

und Landeskenntnisse in<br />

China zu verbessern. An-<br />

und Abreise müssen die<br />

Teilnehmer bezahlen, für<br />

die Kosten vor Ort kommt<br />

China auf. Das vierjährige<br />

Programm beginnt im kommenden<br />

Jahr.<br />

Der für Mehrsprachigkeit zuständige<br />

EU-Kommissar Leonard<br />

Orban und der stellvertretende<br />

chinesische Bildungsminister<br />

Zhang Xinsheng unterzeichneten<br />

das entsprechende Abkommen<br />

Anfang Juni in Brüssel.<br />

Bereits seit 2007 fördert die chinesische<br />

Regierung Studierende<br />

aus Europa und vergibt Stipendien<br />

für Sprachaufenthalte. In<br />

umgekehrter Richtung ist Peking<br />

ebenfalls am Austausch interessiert:<br />

Im Rahmen des Hochschul-<br />

Mobilitätsprogramms ERASMUS<br />

Mundus haben bisher 450 chinesische<br />

Studierende – von insgesamt<br />

rund 4 000 Geförderten – ein<br />

Stipendium in der EU erhalten, 20<br />

chinesische Universitäten sind<br />

Partner in ERASMUS Mundus-<br />

Konsortien.<br />

Katja Spross<br />

Exotische Zeichen stehen in Europa immer häufiger auf dem Stundenplan<br />

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