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Welche Funktion übernehmen<br />

internationale und welche lokale Medien,<br />

und wie werden diese in Ihren Ländern<br />

wahrgenommen?<br />

JAN ANDREW ZUBIRI:<br />

Die Trennung von lokalen und internationalen<br />

Medien ist durch die neuen Technologien<br />

teilweise verwischt: Im Internet laufen<br />

Blogs und Podcasts, Nachrichten lese ich auf<br />

dem Handy. Wenn jeder berichten und seine<br />

Perspektive einbringen kann, wird es allerdings<br />

schwerer, die Wahrheit zu<br />

erkennen. Aktualität rund um<br />

die Uhr gewährleisten nur die<br />

internationalen Medien, nicht<br />

die lokalen. Die Zuschauer<br />

sind hautnah bei Krisen dabei,<br />

dafür waren die Berichte<br />

über den Tsunami ein gutes<br />

Beispiel. Zwar besitzt fast<br />

jede philippinische Familie<br />

einen Fernseher, egal<br />

wie arm sie ist, aber<br />

keinen Kabel- oder<br />

Satellitenanschluss,<br />

mit dem sie die internationalen<br />

Sender empfangen<br />

kann. Deshalb erfüllen<br />

lokale Sender eine wichtige<br />

Funktion in der Informationsvermittlung.<br />

CHRISTIANA AMUZU:<br />

In den ländlichen Regionen Ghanas<br />

haben längst nicht alle Haushalte einen<br />

Fernseher. Außerdem senden die internationalen<br />

Medien nur auf Englisch, das<br />

nicht alle Ghanaer gut genug verstehen.<br />

Deshalb sind die lokalen Fernsehsender<br />

so wichtig. Darüber hinaus hören die Menschen<br />

nach wie vor häufig Radio, weil das<br />

gesamte Programm in den lokalen Sprachen<br />

gesendet wird. Bei diesen Sendungen können<br />

die Hörer mitmachen und mitdiskutieren, das<br />

stärkt das Gemeinschaftsgefühl.<br />

Welche Medien nutzen Sie persönlich?<br />

CHRISTIANA AMUZU:<br />

Ich nutze alle Medien, aber mit meiner Familie<br />

in Ghana telefoniere ich nur, was leider sehr<br />

teuer ist. Meine Mutter hat nicht gelernt, mit<br />

dem Computer umzugehen, also kann sie auch<br />

nicht E-Mails senden oder empfangen – dies<br />

ist eine Generationenfrage, die sicher überall<br />

auf der Welt ähnlich ist und uns zeigt, wie rasant<br />

sich Medien entwickelt haben.<br />

SOFyAN SyAHNUR:<br />

Medien sind für meine Arbeit sehr wichtig.<br />

Ich möchte sie künftig vor allem nutzen, um<br />

dIalog<br />

der Gesellschaft meine Forschungsergebnisse<br />

mitzuteilen. Ich bin Ökonom und Dozent an<br />

der Syiah Kuala Universität in Banda Aceh.<br />

Die wirtschaftliche Lage der Bevölkerung<br />

ist schlecht. Ich hoffe, dass meine Untersuchungen<br />

dazu beitragen, das Finanzmanagement<br />

weiterzuentwickeln und eine solide<br />

Basis für Investoren in der Region Aceh<br />

zu liefern. Medien sind außerdem ein<br />

hilfreiches Instrument für den Unterricht<br />

– Multimedia in der Lehre, das ist eine<br />

ganz neue Herausforderung für mich.<br />

JAN ANDREW ZUBIRI:<br />

Ich schreibe einen Blog über meine<br />

Erlebnisse und Erfahrungen in<br />

Deutschland. Das ist einfacher, als<br />

mit allen Freunden zu mailen.<br />

Deshalb hat es mir besonders gefallen,<br />

dass ich im „Global Media<br />

Forum“ von den Berichten professioneller<br />

Blogger profitieren<br />

konnte und auch andere<br />

digitale Medien thematisiert<br />

wurden. Die nächste Konferenz<br />

sollte insbesondere<br />

neue Medien und Formate<br />

zum Thema haben, daran<br />

würde ich gerne wieder<br />

teilnehmen.<br />

Das Interview führte<br />

Katja Spross<br />

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