HANS WERNER HENZE - Schott Music
HANS WERNER HENZE - Schott Music
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I<br />
n Antonio der Dieb, das im heutigen Venedig<br />
spielt, folgt die Titelfigur den Einflüsterungen des<br />
Teufels, wird zum Dieb, um den bohrenden Hunger<br />
zu stillen, und muss feststellen, dass ein Teufel<br />
zugleich Gauner, Gefängniswärter, Wirt und Pfarrer<br />
sein kann.<br />
Rodolfo Foscati spielt in der historischen Epoche des<br />
italienischen Kampfes gegen die Habsburger 1821 in<br />
Mailand und schildert eine packende Geschichte um<br />
verletzte Ehre, Rache und Verrat.<br />
Pantelleria, Insel der Schmerzen ist im heutigen Mafiaund<br />
Drogenhändlermilieu Catanias angesiedelt und<br />
erzählt davon, wie ein unbescholtener junger Mann<br />
von einer falschen Freundin in die Machenschaften<br />
ihres Beschützers, eines Drogenbosses, hineingezogen<br />
wird. Am Ende stehen Gefängnis und Hoffnungslosigkeit.<br />
Dies sind drei kleine Arbeiten für Puppenoder<br />
auch Laienspielgruppen. Alle drei<br />
handeln von Schuld und Sühne und beginnen mit<br />
jeweils einem klassischen italienischen Gefängnisliedertext,<br />
in dessen Folge die polizeiwidrigen Vorgänge<br />
entfaltet und dargestellt werden, die zur Einkerkerung<br />
der Hauptdarsteller geführt haben. Das<br />
erste Spiel ist besonders geeignet für junge Schuljahrgänge,<br />
das zweite für mittlere und das dritte für<br />
fortgeschrittene Klassen. (Hans Werner Henze)<br />
Es geht um drei einzelne Stücke, in denen, wie bei<br />
Virginia Woolfs Roman Orlando durch die Zeiten<br />
„fortschreitend“, ein Unschuldiger seine Unschuld<br />
verliert: Der Teufel als Verführer; politischer Druck<br />
als Antreiber und schließlich die Mafia als Erpresser<br />
in der Not. Ich wählte eine Variationstechnik,<br />
die zu Henzes Nummern hin- und von ihnen wieder<br />
fortführt: In meiner Komposition besteht jede Szene<br />
und jedes Zwischenspiel aus der Verarbeitung melodischer,<br />
rhythmischer und klanglicher Motive, die in<br />
Henzes jeweiligen Vorgaben vorhanden sind – Vorgaben,<br />
die natürlich in Haltung, Stimmung und Instrumentierung<br />
den Ton angeben. (Jörg Widmann)<br />
I<br />
“ “<br />
n Antonio der Dieb [Antonio the Thief], set in contemporary<br />
Venice, the title figure follows the insinuations<br />
of the Devil, becomes a thief in order to<br />
satisfy his piercing hunger and subsequently discovers<br />
that a devil can simultaneously be crook, prison warden,<br />
innkeeper and priest in one.<br />
Rodolfo Foscati is set in the historical period of the<br />
Italian campaign against the Hapsburgs in 1821 in Milan<br />
and is an enthralling tale of injured pride, revenge<br />
and betrayal.<br />
Pantelleria, Insel der Schmerzen [Pantelleria, Island of<br />
Sorrow] is based in the contemporary Mafia and drugdealing<br />
world of Catania and tells the story the story<br />
of a respectable young man who through a false friend<br />
becomes involved with the dealings of her protector,<br />
a drug boss. The tale ends with prison and hopelessness.<br />
These are three small works for the use of<br />
puppet players or amateur actors. They are<br />
about crime and punishment and are introduced by<br />
classical Italian jail songs, followed by the representation<br />
of the circumstances that led to the imprisonment<br />
of the protagonists. The first play is particularly<br />
suitable for elementary school use, the second<br />
one for middle and the last one for advanced high<br />
school performers. (Hans Werner Henze)<br />
In the manner of Viginia Woolf’s ‘progression’<br />
through the ages as shown in her novel Orlando,<br />
these three individual pieces depict how an innocent<br />
person loses his innocence: the Devil as<br />
seducer, political pressure as provocation and<br />
finally the Mafia as a blackmailer in time of misery.<br />
I decided on a variation technique which addresses<br />
Henze’s songs and also follws on from them. In my<br />
work, all scenes and interludes process melodic,<br />
rhythmic and tonal motifs which are present in<br />
the Henze originals – these naturally set the tone<br />
in attitude, atmosphere and instrumentation. (Jörg<br />
Widmann)<br />
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