Bericht des Aufsichtsrates - Ferrostaal
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lisierte Plattformen zum Thema Gegengeschäftsverpflichtungen<br />
gibt. Bei solchen Institutionen tauschen sich Unternehmensvertreter<br />
zu diesem Thema aus. Dort wird mit solchen<br />
Verpflichtungen mitunter auch gehandelt –<br />
das hat fast schon Ähnlichkeiten mit einer Börse.<br />
„Wir wollen unser<br />
Know-how zukünftig<br />
aktiver vermarkten –<br />
intern wie extern.“<br />
Denken Sie daran, Ihre Gegengeschäftserfahrungen<br />
an so einer<br />
Börse anzubieten?<br />
Weretecki: Das ist durchaus denkbar.<br />
Im ersten Schritt wollen wir<br />
uns stärker als bisher innerhalb<br />
der MAN Gruppe anbieten. Wir können<br />
durch unsere traditionell stark<br />
internationale Ausrichtung und unsere langjährige<br />
Erfahrung in der Erfüllung von Gegengeschäften allen Teilkonzernen<br />
der MAN Gruppe neue Chancen eröffnen. Das wäre<br />
im Übrigen auch ein schönes Beispiel für gelebte Unternehmenskultur:<br />
Industrial Governance, das<br />
Führungskonzept der MAN Gruppe, beinhaltet unter anderem<br />
das Ziel, durch Festlegung gemeinsamer Methoden für<br />
die Gruppe ein höheres Wertschöpfungspozential zu erreichen.<br />
Wie kann so eine Zusammenarbeit mit anderen MAN-Teilkonzernen<br />
aussehen?<br />
Weretecki: Konkret kann dies dadurch geschehen, dass wir bei<br />
der Gestaltung eines Gegengeschäftsprogramms stärker als<br />
in der Vergangenheit auf das Produkt- und Leistungsspektrum<br />
der MAN Gruppe zurückgreifen. Es gibt beispielsweise<br />
keinen Grund, bei Infrastrukturvorhaben, die ein Staat im<br />
Gegengeschäftsforderungskatalog hat, nicht auch LKW, Dieselmotoren<br />
oder Turbomaschinen von MAN einzusetzen.<br />
Umgekehrt liegt es auch nahe, dass die MAN <strong>Ferrostaal</strong> Gegengeschäftsverpflichtungen<br />
übernimmt und abwickelt, die<br />
sich aus einem Nutzfahrzeuggeschäft ergeben.<br />
Diese Möglichkeit hat es in der Vergangenheit doch auch gegeben.<br />
Warum haben Sie das nicht schon früher getan?<br />
Weretecki: In der Vergangenheit wurden Gegengeschäfte häufig<br />
als notwendiges Übel empfunden, zum Teil auch in unserem<br />
eigenen Teilkonzern. Aber wir haben mittlerweile er-<br />
MAN FERROSTAAL AG GESCHÄFTSBERICHT 2005<br />
NEUE MÄRKTE ERSCHLIESSEN<br />
kannt, dass diese Haltung dem Potenzial nicht gerecht wird,<br />
das dieses Thema birgt. Deshalb hat bei uns ein Umdenkprozess<br />
stattgefunden. Bei MAN <strong>Ferrostaal</strong> betrachten<br />
wir unsere Gegengeschäftskompetenz heute als Eintrittschance<br />
in Märkte, die uns ohne die Bereitschaft zu Gegengeschäften<br />
möglicherweise dauerhaft verwehrt<br />
blieben.<br />
Warum sollen wir auf diesem Weg nicht<br />
die Produkte unserer Schwesterkonzerne<br />
mitnehmen? Wir sind überzeugt, dass<br />
da große Potenziale liegen.<br />
Für Gegengeschäfte bringen wir eine gute<br />
Kombination von Leistungsmerkmalen<br />
mit: Projektentwicklungs-Know-how, gepaart mit langjährigen<br />
Verbindungen zu Politik, Administration und<br />
örtlicher Industrie. Das können unsere Schwesterkonzerne<br />
nutzen, das ist aber natürlich auch für konzernfremde Unternehmen<br />
interessant.<br />
Also doch an die Offset-Börse gehen mit Ihren Aktivitäten?<br />
Weretecki: Es wäre Verschwendung, wenn wir unsere Kompetenzen<br />
nicht in vollem Umfang nutzen würden. Wir wollen<br />
unser Know-how und unsere Erfahrungen zukünftig aktiver<br />
vermarkten als bisher, sowohl innerhalb der MAN Gruppe als<br />
auch extern. Wir befinden uns bereits in aussichtsreichen<br />
Gesprächen mit nationalen und internationalen Unternehmen<br />
mit dem Ziel, deren Gegengeschäftsverpflichtungen im<br />
Wege der Dienstleistung zu übernehmen und abzuarbeiten.<br />
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