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Funktionaler Analphabetismus im Kontext von Familie und ...

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112<br />

Christina Noack, Galina Stölting & Aline Wendscheck<br />

7. Konzeptionelle Säulen <strong>von</strong> „Alpha<strong>Familie</strong>“<br />

(1)<br />

Alpha<strong>Familie</strong>:<br />

generationenübergreifende<br />

Nachmittage<br />

(2)<br />

Alphabetisierung –<br />

Erwachsenenbildung<br />

(3)<br />

Lernberatung/<br />

systemische<br />

<strong>Familie</strong>ntherapie/<br />

Psychotherapie<br />

1) Arbeit entlang der vier<br />

Stränge der Literalität (ORIM<br />

Framework)<br />

2) nach Möglichkeit integrativ zu<br />

(1), fakultativ auch additiv<br />

3) zusätzlich zu den Kursen<br />

Erstberatung/kursbegleitende<br />

Lernberatung; bei Bedarf kann<br />

Therapie einzeln, mit <strong>Familie</strong>n<br />

oder mit einem Elternteil <strong>und</strong><br />

Kind/-ern erfolgen<br />

Abb. 1: Konzeptionelle Säulen <strong>und</strong> mögliche Settings <strong>von</strong> „Alpha<strong>Familie</strong>“<br />

Das Kernstück der Angebote ist die <strong>Familie</strong>nzeit (1). In dieser Zeit wird entlang<br />

der vier Stränge der Literalität (s.u.) gearbeitet. Die <strong>Familie</strong>n führen gemeinsam literale<br />

<strong>und</strong> präliterale Aktivitäten durch. So sollen beide Generationen einen lustvollen,<br />

spielerischen Zugang zu Literalität bekommen. Die Kinder werden bei der<br />

Entdeckung der Schriftsprache begleitet. Den Eltern wird parallel die Bedeutung der<br />

präliteralen Erfahrung ihrer Kinder für den Erwerb schriftsprachlicher Kompetenzen<br />

deutlich gemacht. Ein besonderer Schwerpunkt liegt bei „Alpha<strong>Familie</strong>“ auf der<br />

Durch führbarkeit der Aktivitäten für Eltern mit geringen schriftsprachlichen Kompetenzen.<br />

So soll Eltern, die Schwierigkeiten mit dem Lesen <strong>und</strong> Schreiben haben,<br />

gezeigt werden, wie sie den Schriftspracherwerb ihrer Kinder dennoch fördern können<br />

<strong>und</strong> auch sollten. Die Angebote können an sämtlichen sozialraumbe zogenen<br />

Institutionen angesiedelt sein. Vorstellbar sind Kitas, Gr<strong>und</strong>schulen, Biblio theken,<br />

AWO-Verbände, Stadtteilzentren, Moscheen, Interessenverbände, Erwachsenenbildungs<br />

einrichtungen etc.<br />

Während innerhalb des Angebots präliterale <strong>und</strong> literale Aktivitäten <strong>im</strong> Zusammen<br />

hang der Vermittlung ihrer Bedeutung für den Schriftspracherwerb der Kinder<br />

durchgeführt werden, wird die familiäre literale Praxis gestärkt. Die <strong>Familie</strong>n werden<br />

außerdem angeregt, auch <strong>im</strong> Alltag diese oder ähnliche Aktivitäten zu etablieren,<br />

um die verschiedenen Funktionen <strong>von</strong> Schriftsprache als Erinnerungshilfe, Kommunikationsmittel<br />

oder als Ersatz gesprochener Sprache zu erfahren (vgl. Linde<br />

2008).<br />

Eltern, die nur geringe literale Erfahrungen haben, können <strong>und</strong> sollen <strong>im</strong> Rahmen<br />

<strong>von</strong> „Alpha<strong>Familie</strong>“-Angeboten ihre Kompetenzen in Bezug auf die vier Stränge der<br />

Literalität (s. Or<strong>im</strong>-Framework) ausbauen.

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