Funktionaler Analphabetismus im Kontext von Familie und ...

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Bettina Twrsnick
6. Bild und Schrift
Ein weiterer eminent wichtiger Aspekt ist das plakative Verhältnis von Bild und
Schrift.
Als ein besonders gelungenes Beispiel kann hierfür die vollkommene Kongruenz
von Wortbedeutungsinhalt und Schriftführung in dem Bilderbuch „Zum Strand!“
(Lakin/Wilharm 2007) gelten. Hier folgt die Schrift der Bewegung des Wortes und
kann darüber entschlüsselt werden.
Abb. 4: Bild aus „Zum Strand!“ (Lakin/Wilharm 2007)
Dass Schriftzeichen im Buch bestimmte Botschaften vermitteln, also ein „Werkzeug“
darstellen, das man benutzen kann, um Geschichten zu den Bildern zu lesen, stellt
eine der wegweisenden Entdeckungen des Kindes dar. Kinder deshalb anzuregen,
dieses Werkzeug ebenfalls zu benutzen, ist eine der wichtigsten Funktionen
des Vorlesens (vgl. Winner 2007, 115ff.). Deshalb sollten alle dahingehenden
Aktivitäten der Vorschulkinder aufmerksam beobachtet und dann im ko-konstruktiven
Prozess gemeinsam aufgenommen werden: sei es mit dem Lesen zu „spielen“,
indem das Vorbild der Vorleserin bzw. des Vorlesers sprachlich nachgeahmt wird (s.
Imitationslernen) und das Kind eine eigene kontemplative (Lese-)Haltung einnimmt,
oder indem eigene schriftliche Kommentare, sogar eigene Bücher „geschrieben“ werden
(vgl. Whitehead 2007). Gleichzeitig können dabei „Buchinformationen“ gemeinsam
entdeckt werden, z.B. dass der Name der Autorin, des Illustrators und der Titel