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The Red Bulletin September 2014 - DE

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Drückt Carlos<br />

Sainz den Startknopf<br />

seines<br />

Peugeot 2008<br />

DKR, dann<br />

erwachen hinter<br />

ihm 340 Diesel-<br />

PS zum Leben.<br />

die technische Umsetzung einer gewagten<br />

Herausforderung – mit Zweiradantrieb<br />

und Dieselmotor die Vormachtstellung<br />

der Allradfahrzeuge zu brechen. Noch nie<br />

gewann ein Auto mit dieser Kombination<br />

die seit 1978/79 ausgetragene Dakar. „Wir<br />

haben letztendlich dem besseren Fahrverhalten<br />

des Zweiradantriebs den Vorzug<br />

gegeben“, so Pallier. „Vor allem erlaubt uns<br />

das Reglement im Vergleich zu 4×4 mehr<br />

Freiheiten: geringeres Gewicht, größere<br />

Räder, längere Federwege.“ Auf schlechten<br />

Pfaden sind Allradler klar im Nachteil.<br />

Auf den Weg gebracht wurde das ehrgeizige<br />

Projekt beinahe auf den Tag genau<br />

vor einem Jahr, unmittelbar nach Sébastien<br />

Loebs Erfolg auf dem Pikes Peak in Colorado,<br />

wo dem französischen Rallye-Superstar<br />

beim legendären Bergrennen in einem<br />

Peugeot-Prototyp ein Fabel-Streckenrekord<br />

gelang. Wie viel Pikes Peak steckt<br />

im Dakar-Peugeot? Fast nichts, verneint<br />

Bruno Famin, Direktor von Peugeot Sport.<br />

„Asphalt und Wüste sind grundverschiedene<br />

Terrains, da gibt es keine Gemeinsamkeiten.<br />

Der 2008 DKR ist quasi das<br />

Gegenteil des 208 T16 Pikes Peak.“<br />

Dass Peugeot dennoch nach einem<br />

Vierteljahrhundert Dakar-Abstinenz so<br />

schnelle Fortschritte bei der Entwicklung<br />

des 2008 DKR erzielte, hat einen simplen<br />

Grund: Bei Peugeot Sport war die Liebe<br />

zu dieser Rallye nie erloschen.<br />

Carlos Sainz drückt den Startknopf,<br />

und hinter ihm erwachen die 340 PS des<br />

V6-Biturbo-Dieselmotors zum ersten Mal.<br />

Es ist nicht das wütende Bellen des 208<br />

T16 Pikes Peak, das Geräusch erinnert eher<br />

an den 908 HDi, der bei den 24 Stunden<br />

von Le Mans 2009 den Sieg davontrug.<br />

Einmal würgt Sainz beim Spiel mit der<br />

Kupplung den Motor ab, nach dem zweiten<br />

Start darf er dann die Muskeln spielen<br />

lassen. Auf seinen hohen Rädern rollt der<br />

Wagen auf die Piste, die ersten paar Meter<br />

muten recht zögerlich, bei dem geringen<br />

Tempo beinah unbeholfen an. Nach vier<br />

Minuten sind Fahrer und Wagen sicher<br />

zurück. Sainz wirkt ein wenig betreten,<br />

Jean-Christophe Pallier beruhigt ihn<br />

lachend: „Ist doch ganz normal, dass du<br />

ihn abwürgst. Die Pedalanordnung ist ja<br />

noch die vom Prüfstand.“<br />

Carlos lässt die Position seines Sitzes<br />

nachjustieren, während die Elektroniker<br />

die von gut hundert Sensoren erfassten<br />

Daten überspielen. Als der Sitz passt und<br />

alle Daten gesichert sind, startet Sainz zur<br />

zweiten Ausfahrt, schon etwas länger und<br />

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