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STARTSCHUSS<br />
Am 27. Juni <strong>2014</strong> sind die<br />
Peugeot-Techniker und die<br />
Piloten auf der Teststrecke<br />
Domaine de Galicet Zeugen<br />
eines historischen Moments:<br />
Die „Wüstenbestie“, das<br />
Modell 2008 DKR, wird endlich<br />
losgelassen. Bereits<br />
Ende der 1980er Jahre hatte<br />
das französische Werksteam<br />
die Rallye Dakar dominiert.<br />
Adurchaus forsch, was als gutes Zeichen zu<br />
deuten ist. Als Sainz zurückkommt, wirkt<br />
er nicht ganz zufrieden. „Keine Bodenhaftung“,<br />
rapportiert er lakonisch.<br />
n der Seite von Projektleiter Pallier hält<br />
ein junger Ingenieur jeden Kommentar<br />
gewissenhaft fest, über Motor, Fahrwerk,<br />
Getriebeabstufung. Dann lässt Sainz die<br />
Bestie wieder von der Leine, diesmal über<br />
eine längere Versuchspiste, die den Dakar-<br />
Bedingungen schon recht nahe kommt.<br />
Der erste Härtetest: So sieht das offenbar<br />
auch Sainz. Er fordert den 2008 DKR,<br />
zwingt ihn in Sprünge, deren Landungen<br />
den Federweg ausloten, Steine, Sand,<br />
Staub spritzen aus den Kurven. Je fordernder<br />
das Terrain, desto souveräner wirken<br />
Fahrer und Wagen. Man sieht, wie sich<br />
die wuchtigen 37-Zoll-Räder und der<br />
gewaltige 460-mm-Federweg (gegenüber<br />
250 mm bei der Allrad-Konkurrenz) auf<br />
das Fahrverhalten auswirken.<br />
Stéphane Peterhansel, bisher ebenso<br />
stiller wie aufmerksamer Betrachter an<br />
der Buckelpiste, nickt zufrieden: „Der<br />
Wagen scheint mir ein bisschen zu hoch<br />
eingestellt, aber das ist normal. Wir haben<br />
ja noch gar nicht mit der Weiterentwicklung<br />
begonnen. Der Test heute diente nur<br />
dazu, sicherzustellen, dass alle Elemente<br />
funktionieren.“ Sainz hatte bereits zuvor<br />
ein befremdliches Fahrverhalten moniert<br />
und die Testfahrt abgebrochen, um nichts<br />
zu riskieren. Seine Vorsicht wird belohnt:<br />
Als der 2008 DKR wieder zur Basis zurückgekehrt<br />
ist, inspiziert das Mechanikerteam,<br />
assistiert von einem interessierten<br />
Peterhansel, den Buggy gewissenhaft.<br />
Tatsächlich hatten sich drei Schrauben<br />
am Getriebegehäuse gelockert. Wenige<br />
Minuten nach der Reparatur kann Sainz<br />
erneut starten, und dieses Mal stoppt er<br />
erst wieder gegen 22 Uhr.<br />
Es ist dunkel geworden, die Nacht ist<br />
längst über die Domaine de Galicet hereingebrochen,<br />
als Carlos Sainz eine erste<br />
Bilanz zieht: „Wir sind erst wenig gefahren,<br />
und noch dazu auf einer Strecke, die vom<br />
Typ her eher einer WRC-Rallye-Strecke<br />
als einer Rallye-Raid-Prüfung ähnelt.<br />
Darum ist es schwierig, Vergleiche mit<br />
anderen Autos zu ziehen, die ich vorher<br />
fahren konnte.“ Er blickt ernst, aber dann<br />
lächelt er: „Natürlich ist noch viel zu tun,<br />
was Zuverlässigkeit und Performance<br />
angeht, aber was das Wichtigste ist: Wir<br />
wissen, der 2008 DKR hat das Potential,<br />
auf das wir hingearbeitet haben.“<br />
www.redbull.com/peugeot-returns<br />
FLAVIEN DUHAMEL/ REDBULL CONTENT POOL