KiNDERgreen 2/2015
KiNDERgreen - das KiNDER-Sonderheft rund um Nachhaltigkeit, Ökologie und gesunde Ernährung. Titelthema in dieser Ausgabe: "Warum Bio einfach besser ist"
KiNDERgreen - das KiNDER-Sonderheft rund um Nachhaltigkeit, Ökologie und gesunde Ernährung.
Titelthema in dieser Ausgabe: "Warum Bio einfach besser ist"
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Rinderrasse durch Engagement und<br />
Ideenreichtum gerettet werden. Dies tut<br />
es zusammen mit vielen Gleichgesinn ten<br />
wie dem Produzentenverbund „Bioland“<br />
und seit vielen Jahren mit wissenschaftlicher<br />
Unterstützung: Umweltplaner von<br />
der Leibniz Universität Hannover und<br />
der TU München sowie dem Landesbund<br />
für Vogelschutz (LBV).<br />
Natürlich hat auch der Reporter<br />
schnell das Argument zur Hand, dass<br />
es für eine erfolgreiche Firma wie Hipp<br />
wahrlich kein Problem sein dürfte, so<br />
„Es ist immer besser, irgendetwas<br />
zu tun als gar nichts“<br />
Beispielhaft vorleben, um zu<br />
zeigen, dass auch der kleinste Beitrag der<br />
Natur hilft – das ist das Motto der Aktivitäten<br />
auf dem Hof, den Claus Hipp 1956 als Biohof<br />
angelegt hat. So hängt dort ein „Insektenhotel“,<br />
ein großer Kasten gefüllt mit Holzresten,<br />
getrocknetem Schilf und Getreide,<br />
Ziegeln und Bausteinen (hier gezeigt von<br />
Stefan Hipp). In den vielen Spalten, Löchern<br />
und Zwischenräumen siedeln sich in kürzester<br />
Zeit Eidechsen, Insekten, Würmer und<br />
z. B. Wildbienen an.<br />
Refugium für den natürlichen Kreislauf<br />
So ein Insektenhotel kann überall aufgestellt<br />
werden. Es gibt weniges zu bedenken –<br />
z. B. nur, dass rot gefärbte Teile eingebaut<br />
sind. Das zieht Insekten an. Im Internet<br />
finden sich viele preisgünstige Angebote –<br />
auch zum Selberbauen und Aufstellen auf<br />
dem Balkon, der Terrasse oder im Kleingarten.<br />
„Die Stadt ist nicht schlechter, um etwas<br />
für die Natur zu organisieren“, so Stefan<br />
Hipp. Schon die Aussaat von Blumen im Topf,<br />
z. B. für Schmetterlinge, sei ein wichtiger<br />
Beitrag.<br />
ein Projekt zu subventionieren. Aber<br />
Betriebsleiter Armin Günter will und<br />
muss den Hof eben wie jeder andere Landwirt<br />
wirtschaftlich betreiben. Sprich, das<br />
muss sich bei aller ökologischer Sicht der<br />
Dinge sehr wohl rechnen.<br />
So ist die Waldweide nicht nur der<br />
„Sonst hat die Natur keine<br />
Chance mehr“<br />
ursprüngliche und liebste Lebensraum<br />
seit alters her für Kühe, sondern es ist<br />
Das kann jeder für die bedrohte Tierwelt tun<br />
Nistkästen helfen optimal<br />
An den Gebäuden des Hofs bei Pfaffenhofen<br />
sind 400 unterschiedliche Nistkästen angebracht.<br />
Dadurch haben sich fünf verschiedene<br />
Fledermausarten, seltene Schwalben<br />
und Stare oder auch der Wildsperling angesiedelt.<br />
„Wir haben hier überhaupt keine<br />
Fliegen“, sagt Stefan Hipp stolz.<br />
Sein Fazit: Mit Nistkästen in der Stadt könnten<br />
die Menschen z. B. den Spatz vor dem Aussterben<br />
retten. Ansprechpartner für die<br />
richtige Handhabung und das sinnvolle Aufhängen<br />
sind die Vogelschutzverbände oder<br />
der Naturschutzbund NABU.<br />
Städte als Ausweichreviere<br />
Oft sind die grünen Inseln in urbaner Umgebung<br />
Rückzugsgebiete z. B. für Bienen.<br />
In vielen Großstädten wird inzwischen ein<br />
Honig mit weniger Schadstoffen gewonnen<br />
als der aus der Umgegend von Agrarwüsten.<br />
Viele Naturschutzorganisationen bieten deshalb<br />
auch an, in Gärten und auf Hausdächern<br />
Bienenstöcke aufzustellen.<br />
Weitere Infos zum Musterhof:<br />
www.hipp.de/ehrensberger-hof<br />
auch viel günstiger, sie dort zu halten als<br />
im beheizten Stall und auf einer nur dafür<br />
genutzten Wiese. „Die kommen wirklich<br />
nur zum Trinken zum Stall runter“,<br />
erläutert Agraringenieur Armin Günter.<br />
Das Fleisch der Allgäuer Rinder, die<br />
auf dem Hof das ganze Jahr draußen<br />
leben (also auch schlafen) und wirklich<br />
nur Gras fressen, hat eine besonders hohe<br />
Qualität, was sich auch im Preis niveau<br />
widerspiegelt. „Viele Kunden wissen eben<br />
Biofleisch zu schätzen und bezahlen gern<br />
dafür mehr als die üblichen Supermarktpreise“,<br />
weiß Armin Günter. Es sei allerdings<br />
auch problematisch, wie manche<br />
Verbraucher mit ihrem Billig-Anspruch<br />
die Angebotsqualität von Lebensmitteln<br />
indirekt herabstuften.<br />
Zuallererst seien aber natürlich die<br />
Bauern diejenigen, die „etwas besser<br />
machen können“. Armin Günter will mit<br />
seinem Betrieb beispielhaft sein: „Die<br />
Natur hat keine Chance mehr, wenn wir<br />
ihr nicht jetzt helfen“ – lautet sein Motto,<br />
von dem er auch die Zulieferer überzeugt.<br />
In fünf Jahren Aufbauarbeit hat er<br />
mehrmals die Woche Kinderärzte, Schüler<br />
oder Agrarstudenten hier herumgeführt<br />
und informiert. Auch weiterhin<br />
wird er viele der 8.000 Lieferanten für<br />
„Gentechnik hat auf dem<br />
Acker nichts zu suchen“<br />
Hipp-Produkte besuchen und beraten:<br />
„Viele Bauern haben ja schon Biotope<br />
oder seltene Tiere auf ihrem Gelände, sie<br />
müssen es nur noch erkennen.“<br />
Stefan Hipp, Gesellschafter des Unternehmens,<br />
spannt den Bogen zu den Hipp-<br />
Produkten: „Bio funktioniert nur mit ganz<br />
natürlichen Mitteln und ohne Grüne Gentechnik.<br />
Die Erhöhung der Bodenfruchtbarkeit<br />
und der biologischen Vielfalt bei<br />
der landwirtschaftlichen Erzeugung ist<br />
das Ziel. Denn wir sind als Hersteller von<br />
Lebensmitteln, speziell Babynahrung, auf<br />
hochwertige Rohstoffe und auf ein intaktes<br />
Ökosystem angewiesen.“<br />
Dazu reicht Basis-Bio allein nicht. In<br />
der nahe gelegenen Produktion wird jede<br />
angelieferte Ware im Labor auf Schadstoffe<br />
untersucht. Kein Ökobauer kann<br />
garantieren, dass nicht doch Schadstoffe<br />
vom Nachbarn „rübergeweht“ wurden.<br />
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