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lungssystem-Spezialisten Payment<br />
Network. Als großen Hemmschuh<br />
für die Einführung von NFC-<br />
Diensten betrachtet er die klassische<br />
Henne-Ei-Problematik: „Neben<br />
den hardwaretechnischen Voraussetzungen<br />
auf der Endkundenseite<br />
brauchen wir genügend Akzeptanzstellen<br />
im Handel. Dort<br />
wird aber erst richtig investiert,<br />
wenn die Systeme einen gewissen<br />
Verbreitungsgrad besitzen.“<br />
Bahn setzt Impulse<br />
Ermutigende Erfahrungen mit<br />
NFC liegen hierzulande vor allem<br />
aus dem Ticketverkauf vor. So hat<br />
die Deutsche Bahn ihr Fahrkarten-<br />
Pilotprojekt Touch & Travel, an<br />
dem auch Samsung beteiligt ist,<br />
2011 in den Regelbetrieb überführt.<br />
Es funktioniert mit NFC-<br />
Handys, aber auch mit anderen<br />
Mobiltelefonen, die über einen<br />
GPS-Empfänger für die Positionsbestimmung<br />
verfügen. Die passende<br />
App ist beispielsweise im Android<br />
Market kostenlos zu haben.<br />
Alternativ kann man auch einen<br />
speziellen QR-Code vom Fahrplan<br />
abfotografieren.<br />
Aktuell sind bei der Bahn ungefähr<br />
10 000 Kunden als Touch-&-<br />
Travel-Nutzer registriert. Und<br />
wenn es erst mal genügend Telefone<br />
mit NFC-Chip gibt, wird dieser<br />
Bahnservice sicher zügig an Popularität<br />
gewinnen.<br />
Schnellere WLAN-Einwahl<br />
NFC bietet aber nicht nur beim Bezahlen<br />
oder Infoabruf handfeste<br />
Vorteile. Auch die Nutzung von<br />
WLAN-Hotspots an öffentlich zugänglichen<br />
Orten wie Hotellobbys<br />
Schneller und sicherer<br />
Austausch von Kontaktdaten.<br />
Visitenkarten waren gestern,<br />
die digitalen und erst recht die aus<br />
Papier: Mit den neuen NFC-Handys kommen<br />
sich zunächst die funkenden Kommunikationstalente<br />
näher – und dann auch die Menschen, die<br />
sich gerne in Netzwerken wie Facebook oder<br />
Google+ bewegen.<br />
Trendsetter:<br />
Das Samsung<br />
Wave 578<br />
bringt schon<br />
ab Werk einen<br />
NFC-Chip mit<br />
und ist deshalb<br />
bei vielen Nah<br />
funk-Projekten<br />
im Angebot.<br />
Für die großen<br />
Feldversuche<br />
in Frankreich<br />
schickt das<br />
Unternehmen<br />
jetzt auch<br />
sein aktuelles<br />
Flaggschiff<br />
Galaxy S II<br />
(rechts) als<br />
NFC-Version<br />
an den Start.<br />
oder Airport-Lounges wird durch<br />
die Funktechnologie vereinfacht.<br />
Bisher ist für den mobilen Abruf<br />
von E-Mails, das Laden von Daten<br />
oder das Surfen im Internet ein<br />
sperriges Passwort vonnöten, um<br />
ausreichend Schutz vor Hackerangriffen<br />
zu bieten. Künftig kann<br />
die nötige Sicherheitsinformation<br />
zur Einwahl über die NFC-Schnittstelle<br />
ausgelesen und danach automatisch<br />
die Verbindung ins Web<br />
hergestellt werden – ohne lästige<br />
Eingaben auf der Handy- oder<br />
Tablet-Tastatur. Die NFC-Technologie<br />
wird also die mobile Einwahl<br />
ins Netz erheblich beschleunigen.<br />
Sicherheitsplus für Communitys<br />
Und noch ein wichtiger Vorteil der<br />
Nahfunk-Netzwerke, wenn sie erst<br />
einmal flächendeckend verbreitet<br />
sind: Für den sicheren Umgang mit<br />
Kontakten auf Facebook, Wersucht-wen<br />
oder Xing bieten sich<br />
NFC-Verbindungen geradezu an.<br />
Das Face-to-Face-Networking ermöglicht<br />
den direkten Datenaustausch<br />
in wenigen Sekunden – einfach<br />
durch das Aneinanderhalten<br />
zweier Handys.<br />
Für viele Technikfans in Fernost<br />
sind solche Annäherungsversuche<br />
schon ein alter Hut: In Japan ist die<br />
NFC-Technologie längst etabliert.<br />
Mehr als 50 Millionen Mobiltelefone<br />
sind mit der entsprechenden<br />
Smartcard ausgerüstet, die fast<br />
überall akzeptiert wird – vom öffentlichen<br />
Nahverkehr in zahl-<br />
reichen Städten bis zu den Luxustempeln<br />
der Ginza, Tokios Einkaufsmeile<br />
Nummer eins.<br />
FRANK ERDLE<br />
SparkassenCard & Smartphone<br />
Der „S-Kontaktlos Reader“ ist die erste App, die eine direkte<br />
Kommunikation zwischen Sparkassenkarte und NFC-Handy<br />
ermöglicht.<br />
Samsung kooperiert mit den deutschen Sparkassen bei der Einführung des<br />
kontaktlosen Bezahlens in Deutschland: Als ersten Schritt hat der Deutsche<br />
Sparkassen Verlag die „SparkassenCard kontaktlos“ eingeführt. Die zugehörige<br />
Android-App zeigt neben dem Guthaben der elektronischen Geldbörse<br />
die letzten drei Lade- und 15 Bezahlvorgänge an. Dazu muss der Karteninhaber<br />
nur die funkfähige SparkassenCard an sein Smartphone halten, um<br />
einen Überblick über das aktuelle Geldbörsen-Guthaben und alle getätigten<br />
Einkäufe zu erhalten. Neben der SparkassenCard lassen sich mit der praktischen<br />
Applikation auch die Fankarten von Fußball-Bundesligaclubs wie<br />
Bayer 04 Leverkusen oder FSV Mainz 05 auslesen. Ab Mitte 2012 sollen<br />
alle rund 45 Millionen<br />
SparkassenCards schrittweise<br />
mit der Technik aufgerüstet<br />
werden. Weitere<br />
Lösungen rund um das<br />
mobile Bezahlen befinden<br />
sich in der Entwicklung:<br />
Die Sparkassen messen<br />
dem Zukunftsmarkt NFC-<br />
Payment eine enorme<br />
Bedeutung zu.<br />
Fotos: Zoom Team – shutterstock.com (1) / AFSCM - www.afscm.org / Camille Chauvel (4)<br />
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