Connect Starke iPhone Konkurrenten
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Navigation & Auto<br />
Kommando: online!<br />
Ohne Facebook,<br />
Google und Co<br />
schickt heute kein<br />
Autobauer mehr<br />
seine Premiumklasse<br />
auf die<br />
Straße. Wir haben<br />
die schöne neue<br />
Dienstewelt beim<br />
Mercedes-System<br />
Comand Online<br />
ausprobiert.<br />
Das Mercedes-Cockpit präsentiert sich<br />
klassisch, der Controller fürs Comand-<br />
System sitzt unauffällig, aber griffgünstig<br />
vor der Armlehne.<br />
connect 2/2012<br />
E<br />
s ist aber auch zu verführerisch: mal schnell<br />
während der Fahrt die Facebook-News gecheckt,<br />
nach einem Restaurant gegoogelt, die Nachrichten<br />
überflogen oder die Verkehrslage überprüft.<br />
An die ständige Verfügbarkeit des Internets hat man<br />
sich so sehr gewöhnt, dass auch im Auto der Griff<br />
zum Smartphone für viele zum Alltag gehört. Das ist<br />
kein Kavaliersdelikt: Das Risiko, von einem Ordnungshüter<br />
erwischt zu werden, ist zwar eher gering<br />
– das, einen Unfall zu bauen, dagegen groß. Denn die<br />
Spielerei mit dem Handy lenkt gefährlich vom Verkehrsgeschehen<br />
ab – selbst wenn das Smartphone<br />
regelkonform in einer Halterung steckt.<br />
Hersteller wittern Geschäftsmodell<br />
Alle machen es, obwohl man es nicht darf – das riecht<br />
doch nach einem guten Geschäftsmodell. Und in der<br />
Tat: Immer mehr Autohersteller nutzen die Möglichkeit,<br />
sich mit der Integration beliebter Internetdienste<br />
wie Facebook, Google oder Webradio in ihre Fahrzeuge<br />
werbewirksam von den Mitbewerbern abzusetzen.<br />
Dass man damit echten Mehrwert schaffen kann,<br />
bewiesen die neuen Infotainment-Systeme von Audi<br />
und BMW bereits im Test in connect 12/2011 – sie<br />
zeigten auch, dass man Internetdienste dank reduzierter,<br />
auf den Bordmonitor zugeschnittener Grafik und<br />
Praxistest<br />
Mercedes Comand Online<br />
Preis 3070 Euro (für C-Klasse)<br />
Pro einfache Bedienung, griffgünstiger<br />
Controller; umfangreiche Ausstattung;<br />
viele Schnittstellen; echte Telefontastatur<br />
Contra altbackene Kartendarstellung; keine<br />
Internet-Verkehrsinfos; kaum Onlinedienste<br />
während der Fahrt nutzbar;<br />
nicht für Tethering geeignet<br />
Ausstattung ★★★★★<br />
Handhabung ★★★★★<br />
Zielführung ★★★★★<br />
Praxistest ★★★★★<br />
einfacher Bedienung via Controller während der<br />
Fahrt ohne größere Ablenkung sicher nutzen kann.<br />
Comand jetzt mit Online-Anbindung<br />
Da will sich natürlich auch Daimler nicht lumpen lassen<br />
– und obwohl die Schwaben in Sachen Infotainment<br />
bis dato einen eher konservativeren Weg einschlugen,<br />
ist man mit dem neuen Infotainment-System<br />
Comand Online nun ganz vorne mit dabei. 3070<br />
Euro kostet das Komplettsystem für die C-Klasse;<br />
dafür gibt’s eine Festplatten-Navigation, eine Bluetooth-Freisprecheinrichtung<br />
mit Audio-Streaming,<br />
einen SD-Kartenleser, integrierte 10 Gigabyte Speicher<br />
für Musik, Sprachsteuerung, eine USB-/iPod-<br />
Schnittstelle sowie drei Jahre kostenfreie Kartenupdates.<br />
Ganz nebenbei bemerkt: Das Einstiegsradio<br />
Audio 20 CD mit Monitor, Bluetooth und USB-<br />
Schnittstelle ist serienmäßig – eine positive Überraschung<br />
und ein feiner Zug der sonst so knausrigen<br />
Schwaben.<br />
Die Ausstattung des Comand-Systems ist also<br />
komplett, auch die Gestaltung der Menüoberflächen<br />
und die Bedienung mit dem griffgünstig vor der Mittelarmlehne<br />
gelegenen Controllers gefällt – die Hand<br />
fällt nahezu von alleine auf den Steuerknopf. Man<br />
muss zwar stets viel kippen, drehen und drücken,<br />
Ein Handy oder Smartphone<br />
mit Bluetooth-DUN-Profil sorgt<br />
unter der Mittelarmlehne für<br />
den Internetzugang.