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70<br />

Navigation & Auto<br />

doch nach kurzer Eingewöhnung gelingt einem die<br />

Handhabung ganz locker.<br />

Beim Betrachten der Navigationsabteilung gibt es<br />

dann zum ersten Mal lange Gesichter. Vor allem die<br />

Kartengrafik ist angestaubt: Die Texturen erinnern<br />

an frühe Computerspiele, die Straßen spannen sich<br />

wie dünne Fäden über den Bildschirm. Da helfen<br />

auch die hier und da eingeblendeten 3-D-Sehenswürdigkeiten<br />

nicht – sie wirken in diesem Ambiente eher<br />

fehl am Platz. Zielführung und Routenberechnung<br />

arbeiten dafür tadellos – außer einer Verkehrsdatenversorgung<br />

via Internet bleiben keine Wünsche offen;<br />

hier setzt Comand Online noch auf das ungenauere<br />

UKW-System TMC Pro.<br />

Die Internetfunktionen sind über die Weltkugel in<br />

der Menüleiste erreichbar. Hierzu muss ein Bluetooth-DUN-fähiges<br />

Handy oder Smartphone mit<br />

dem System gekoppelt sein, über das dann die Onlineverbindung<br />

hergestellt wird. Damit bleiben die<br />

meisten Smartphones mangels DUN-Profil außen<br />

vor. Man kann zwar über das Telefonmenü schnell<br />

zwischen mehreren gekoppelten Handys hin- und<br />

herwechseln – das aktuell für die Freisprechanlage<br />

ausgewählte Gerät ist aber generell für den Onlinezugang<br />

zuständig, mischen geht nicht.<br />

Während der Fahrt zu viel gesperrt<br />

An Funktionen stehen die Google-Suche, Wetterinfos,<br />

ein Facebook-Client und ein Browser für das<br />

Betrachten herkömmlicher Internetseiten zur Verfügung,<br />

die am besten in der mobilen Variante aufgerufen<br />

werden sollten. Eine Vorlese-Funktion oder RSS-<br />

Feeds wie bei BMW konnten wir nicht finden, auch<br />

frei nachladbare Apps gibt es (noch) nicht. Da ab<br />

dem Startbildschirm alle Inhalte über die Internetverbindung<br />

eingespielt werden, könnte Mercedes<br />

dies aber kurzfristig ändern. Nachteil: Da immer alles<br />

erst geladen werden muss, sind die Anwendungen<br />

zum Teil quälend langsam – trotz des im Testwagen<br />

verbauten Blackberrys mit UMTS.<br />

Aber noch etwas stört und führt dazu, dass man die<br />

Funktionen nach dem ersten Ausprobieren im Alltag<br />

fast kaum benutzt: In Sachen Sicherheit hat es Mercedes<br />

zu gut gemeint. Webseiten sind während der<br />

Fahrt grundsätzlich gesperrt, Facebook-Nachrichten<br />

ebenso – und sogar die Google-Suche kann man nur<br />

beim kurzen Ampelstopp anwerfen. Außer Wetterinfos<br />

abrufen und den Facebook-Status ändern ist bei<br />

rollendem Auto fast nichts machbar. Sicherheit hin<br />

oder her, es gibt auch ohne Internet viel im Comand-<br />

System, was man während der Fahrt lesen kann, etwa<br />

SMS – da dürften ein paar reduzierte Facebook-Meldungen<br />

oder News-Häppchen nicht ins Gewicht<br />

fallen. Zumal die Konkurrenz von Audi und BMW<br />

gerade dies erlaubt und zeigt, dass es funktioniert.<br />

Ohnehin bremsen Autos dieser Klasse dank Abstandsradar<br />

im Feierabendverkehr selbstständig bis<br />

zum Stillstand herunter – warum diese Funktionen<br />

nicht miteinander koppeln?<br />

In Sachen Internet hat Mercedes Comand Online<br />

also noch Optimierungspotenzial. Und wer die ganzen<br />

Multimedia-Funktionen nicht braucht, der kann<br />

mit dem nebenstehenden Becker-Navi eine Menge<br />

Geld sparen. Oliver Stauch<br />

connect 2/2012<br />

Becker Map Pilot<br />

Das Becker Map Pilot ist zwar die kleinere, aber<br />

modernere Navigationslösung bei Mercedes ab Werk:<br />

Das auch nachrüstbare Kästchen in der Größe einer<br />

Zigarettenschachtel beherbergt die komplette Elektronik<br />

inklusive Speicher und kann sich dank USB-Anschluss<br />

am heimischen PC mit Updates versorgen;<br />

in einem Onlineshop lassen sich sogar zusätzliche<br />

Inhalte installieren. Die Grafik ähnelt den mobilen<br />

Navis aus gleichem Haus, ist jedoch vor allem bei den<br />

Menüs an das integrierte Display und die Bedienung<br />

via Controller angepasst – auch die Pfeildarstellung im<br />

kleinen Display zwischen Tacho und Drehzahlmesser<br />

wird unterstützt. Die Zielführung erfolgt zuverlässig<br />

und präzise. Damit muss sich das Becker vor der XL-<br />

Lösung Comand nicht verstecken.<br />

auch innerorts geht weder die Übersicht noch die<br />

gefällige ansicht verloren.<br />

Die Navigations-alternative<br />

Wer auf das große Mercedes comand mit Onlineanbindung verzichten<br />

kann, erhält mit dem Becker Map Pilot die modernere Navigation.<br />

außerorts sorgt ein 3-D-Modell für eine nette<br />

ansicht von Bergen und tälern.<br />

Mit dem controller, der vor dem<br />

Schalthebel sitzt, lässt sich fast das<br />

komplette System steuern.<br />

Praxistest<br />

Becker Map Pilot<br />

Preis 892,50 Euro<br />

Pro preiswertes Navigationssystem, auch<br />

zum Nachrüsten geeignet; einfache<br />

Bedienung über Standard-Autoradio;<br />

extra Diebstahlschutz und Update-Fähigkeit<br />

bei Anschluss an PC; komplette<br />

Integration ins Fahrzeug<br />

Contra kein Internetzugang, nur Runkfunk-<br />

Staumeldungen<br />

Ausstattung ★★★★★<br />

Handhabung ★★★★★<br />

Zielführung ★★★★★<br />

Praxistest ★★★★★<br />

Der Map Pilot wird im<br />

handschuhfach eingesetzt und<br />

kann für updates am Pc einfach<br />

entnommen werden.<br />

Die Pfeileinblendungen sind sehr schick und<br />

übersichtlich gestaltet.

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