Die Beste Zeit Nr 4.indd - Druckservice HP Nacke KG
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<strong>Die</strong> Regisseurin und Autorin Anne Linsel<br />
Tanzträume<br />
1. Nachbemerkung:<br />
Das Schauspielhaus<br />
Wuppertal wurde 1967 mit „Nathan<br />
der Weise“ eröffnet. Der Architekt des<br />
weißen, eleganten Hauses im Wupperbogen<br />
an der Kluse war Gerhard Moritz<br />
Graubner (1899-1970), der zahlreiche<br />
Theater in Deutschland gebaut hat u.a.<br />
auch das Bochumer Schauspielhaus. Im<br />
Wuppertaler Schauspielhaus begann<br />
bekanntlich die Geschichte des Tanztheaters<br />
Pina Bausch. Auf die bedeutende<br />
Geschichte des Wuppertaler Schauspiels<br />
kann hier nur hingewiesen werden. Jetzt<br />
fi elen Beschlüsse, das Wuppertaler Schauspielhaus<br />
zu schließen. Wer kann die<br />
Verantwortung dafür tragen? In Deutschland<br />
wurden Milliarden für die Rettung<br />
von Banken ausgegeben und die Deutsche<br />
Industrie muß im Ausland mehr als<br />
100 Mill. Strafe wegen <strong>Beste</strong>chung und<br />
Korruption zahlen. Theater soll und kann<br />
nicht Gewinn steigernd oder Gewinn<br />
maximierend funktionieren, könnte<br />
aber unter Umständen als im modernen<br />
Schillerschen Sinne moralische Anstalt die<br />
Zukunft der Gesellschaft und damit unser<br />
aller Zukunft sichern helfen. Das war in<br />
Anne Linsels „Tanzträumen“ über Pina<br />
Bauschs „Kontakthof mit Jugendlichen ab<br />
14“ zu erleben.<br />
2. Nachbemerkung:<br />
Notizen über Anne Linsel.<br />
Anne Linsel lebt und arbeitet als Kulturjournalistin<br />
und Publizistin in Wuppertal.<br />
Sie hat zwei erwachsene Kinder.<br />
Von 1984-1989 moderierte sie das ZDF-<br />
Kulturmagazin „Aspekte“, nach 1989<br />
führte sie die „Sonntagsgespräche“ im<br />
ZDF mit Cornelia Froboess, Rolf Liebermann,<br />
Jürgen Flimm, Claus Peymann,<br />
Bernhard Minetti, Daniel Barenboim u. a..<br />
Von 1989 -2004 war sie Gastgeberin der<br />
ZDF-Reihe „Zeugen des Jahrhunderts“<br />
(mit Hilde Spiel, Werner Tübke, Carola<br />
Stern, Ernst H. Gombroich, Rolf Boysen<br />
u. a.). Für Arte moderierte und konzipierte<br />
sie Themenabende u.a. über Joseph<br />
Beuys, Pina Bausch und Max Ernst)<br />
Sie arbeitet regelmäßig für den Hörfunk<br />
(WDR, NDR, DLF) und schreibt<br />
Literatur-, Theater-, und Kunstkritik für<br />
verschieden <strong>Zeit</strong>ungen und <strong>Zeit</strong>schriften<br />
u. a. für die Süddeutsche <strong>Zeit</strong>ung.<br />
Zahlreiche Filme entstanden unter ihrer<br />
Regie, u. a. über Peter Kowald, Barbara<br />
Nüsse, Hanna Jordan, Pina Bausch („Nelken<br />
in Indien“, Pina-Bausch-Dokumentation<br />
von 2006), Hanna Marron,<br />
Pablo Picasso, Tony Cragg.<br />
Sie schrieb Bücher - Hilde Spiel: „<strong>Die</strong><br />
Grande Dame“ (1992), „Weltentwürfe-<br />
die Bühnenbildnerin Hanna Jordan“<br />
(2006) - und gab zusammen mit Peter<br />
von Matt einen Sammelband über Else<br />
Lasker-Schüler („Deine Sehnsucht war<br />
die Schlange“- ein Else-Lasker-Schüler<br />
Almanach) heraus.<br />
Jetzt kam sie gerade zurück von der Aufführung<br />
der „Tanzträume“ auf dem 21.<br />
Filmfestival Istanbul. Ob sie der Einladung<br />
nach Los Angeles folgen wird, wo<br />
die „Tanzträume“ demnächst auch gezeigt<br />
werden, weiß sie noch nicht.<br />
Tanzträume –Jugendliche tanzen „Kontakthof“<br />
von Pina Bausch<br />
Buch und Regie: Anne Linsel<br />
Kamera: Rainer Hoffmann bvk<br />
Originalton: Uwe Dresch, Thomas Keller,<br />
Tobias Linsel, Paul Oberle, Tim Dohnke<br />
Schnitt: Mike Schlömer<br />
Produktionsleitung: Cornelia Kellers<br />
Redaktion: Sabine Rollberg<br />
Produzent: Gerd Haag<br />
Eine TAG/TRAUM Filmproduktion in<br />
Co-Produktion mit dem WDR und in<br />
Zusammenarbeit mit Arte<br />
Deutschland 2009, 89 Min., Kinostart<br />
18. 3. 2010<br />
Gefördert von Filmstiftung NRW, DFFF<br />
Deutscher Filmförderfonds, Der Ministerpräsident<br />
des Landes Nordrhein-Westfalen,<br />
Dr.-Werner-Jackstädt-Stiftung<br />
Johannes Vesper<br />
Fotos: K.-H. Krauskopf<br />
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