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Die Beste Zeit Nr 4.indd - Druckservice HP Nacke KG

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8<br />

Szene aus der<br />

Generalprobe 7. Kontakthof 11.08<br />

rechte Seite:<br />

Präsentation auf der Berlinale 2010<br />

Anne Linsel kennt Pina Bausch seit Wüstenhofers <strong>Zeit</strong>en, ist also seit nahezu 40<br />

Jahren mit ihr und ihrer Arbeit vertraut. Dadurch entsteht die Authentizität des Films<br />

und die seltene Möglichkeit, die Probenarbeit bei Pina Bausch einzufangen. Pina<br />

Bausch sah diesen Film noch wenige Tage vor ihrem Tod und war nach Angaben von<br />

Anne Linsel damit zufrieden. Im Film fi nden sich wunderbare Großporträts von ihr<br />

und im Film äußert sie sich auch zum letzten Mal vor laufender Kamera. Sie wollte<br />

nicht, dass ihre Tränen in den Augen gefi lmt wurden, als sie den Jugendlichen vor der<br />

Premiere für ihr Engagement dankte und auch dafür, dass sie ihr Stück weitertragen.<br />

<strong>Die</strong> tanzenden Teenager hatten soviel Vertrauen zum Kameramann und zur Regisseurin,<br />

dass sie sich nicht scheuten, auch persönliche, schlimme Lebenserfahrungen zu<br />

erzählen. Eine der Hauptdarstellerinnen ist traurig, dass ihr Vater gestorben ist, als sie<br />

15 Jahre alt war. Wie stolz wäre er, wenn er sie heute auf der Bühne erleben könnte.<br />

Eine andere Darstellerin bewahrt ihre Familiengeschichte über die Generationen und<br />

erzählt, wie ihr Opa, als sie noch klein war, während des Balkankrieges verbrannte.<br />

Nur der Zuschauer des Films erfährt solche Hintergründe und sieht im Film das Stück<br />

also ganz anders als der Besucher einer Aufführung im Theater. Für all die jungen<br />

Tänzerinnen und Tänzer ist dieses Projekt persönlich eine Riesenchance geworden<br />

und hat ihr Leben verändert. <strong>Die</strong>s wird im Film sehr deutlich.<br />

Der Film zeigt auch das Werktags-Wuppertal, wenn junge Tänzer neben der Wupper<br />

Basketball spielen, wenn die Schwebebahn samstags die jungen Tänzerinnen zur Lichtburg<br />

bringt, dem ehemaligen Kino am Alten Markt, welches vom Tanztheater seit Jahren<br />

als Probebühne benutzt wird. Faszinierend die Bilder des Films für den Zuschauer,<br />

der Wuppertal nicht kennt: die quietschende Schwebebahn über der Wupper und das<br />

weiße Schauspielhaus unter blauem Nachthimmel mit Mond (Nichts ist bekanntlich<br />

so schön wie der Mond!).<br />

Zur Erstaufführung des Films auf der Berlinale im Friedrichstadtpalast konnte das gesamte<br />

jugendliche Ensemble dank einer Spende nach Berlin reisen. Inzwischen wurde<br />

der Film auch auf dem 21. Filmfestival von Istanbul mit großem Erfolg gezeigt.

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