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Die Beste Zeit Nr 4.indd - Druckservice HP Nacke KG

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Der Abend kommt als Kubist<br />

Eine zeitgenössische<br />

Italienische Reise<br />

Hörstück für vier Sprechstimmen,<br />

Saxophon, Perkussion, Akkordeon<br />

und Improvisationsmalerei<br />

Gastspiel an den Wuppertaler Bühnen<br />

(Kleines Haus) in Kooperation mit Jazz-Age<br />

Wuppertal, gefördert durch die Stadtsparkasse<br />

Wuppertal<br />

Samstag, 3. Juli, Beginn:20.00 Uhr<br />

Schauspielhaus (Kleines Haus)<br />

Ein Mann, eine Frau. Eine Frau, ein Mann.<br />

<strong>Die</strong> älteste Geschichte der Welt. Zuweilen<br />

die schönste. Öfter die traurigste. Noch<br />

häufi ger die schönste und die traurigste zugleich.<br />

Hier wird sie eingetaucht in das Licht<br />

Liguriens. <strong>Die</strong> italienischen Riviera und ihr<br />

hügeliges Hinterland bilden die Kulisse für<br />

eine abenteuerliche Reise in das je eigene<br />

und wahre Ich der beiden Protagonisten.<br />

Wirklichkeit und Einbildungskraft verschwimmen:<br />

Reiseimpressionen werden zu<br />

imaginierten Experimentalfi lmen verdichtet,<br />

Personen erfunden, die uns so vertraut und<br />

bekannt vorkommen, als würden wir sie<br />

schon immer kennen: wie Enzo, den Kranführer,<br />

der seine Familie mit seinem kleinen<br />

Gehalt mühsam über Wasser hält, eine<br />

heimliche Geliebte hat und unheimliche<br />

Gedichte schreibt. Oder Joey, der Griot und<br />

Geschichtenerzähler aus dem Kongo, der das<br />

Kunststück fertig bringt, mitten im ligurischen<br />

Sommer Regenschirme (!) ohne Zahl<br />

an die Badegäste am Meer zu verkaufen.<br />

senden. In dem Monolog des „Geistes der<br />

Erzählung“ und in der Musik – Saxophon,<br />

großes Schlagwerk, afrikanische Trommeln<br />

und Akkordeon – wird die Landschaft<br />

Liguriens als „inneres Bühnenbild“ und<br />

Erfahrungsraum der Protagonisten lebendig.<br />

Text und Musik werden zu einem Sinn- und<br />

Klangraum verwoben, den die Jazz- und<br />

Improvisationsmusiker <strong>Die</strong>trich Rauschtenberger<br />

(Saxophon, Schlagwerk, Perkussion),<br />

Ute Völker (Akkordeon) sowie der Trommler<br />

Maik Bash-shiti füllen.<br />

<strong>Die</strong> Wuppertaler Malerin und Bildhauerin<br />

Ulle Hees hat während der Proben, die in<br />

ihrem Atelier stattfanden, Bildsequenzen<br />

zu den Stationen der Reise entworfen, die<br />

während des Hörstücks als Bühnenbild(er)<br />

projiziert werden. Dabei addieren sich die<br />

von Hees entworfenen Glasaquarelle – jedes<br />

einzelne für sich ein autonomes Kunstwerk -<br />

durch Projektion und Übereinanderlagerung<br />

zu einer Collage. Das letzte Bild schließt<br />

gleichnishaft – ähnlich wie das Leben selbst<br />

– die vorhergehenden Bilder als Schichten<br />

unserer Existenz mit ein.<br />

So werden im Dialog der Schauspieler, im<br />

Klang der Musik und im Kunstraum der<br />

Glasaquarelle die Landschaft Italiens als<br />

Spiegelbild der Seele präsent: <strong>Die</strong> <strong>Zeit</strong> wird<br />

fl üssig, wenn die Sonne hinter die Hügel<br />

sinkt. Dann beginnt sich die sphärische Perspektive<br />

aufzulösen, die Landschaft wird zur<br />

Fläche. <strong>Die</strong> ineinander gewürfelten Häuser<br />

am Hang scheinen in diesem späten Licht<br />

ineinander zu fl ießen: „Der Abend kommt<br />

als Kubist.“<br />

Idee, Text und Konzeption:<br />

Heiner Bontrup<br />

Regie: Hans Richter<br />

Sprecher: Hans Richter, Sabine Pass,<br />

<strong>Die</strong>trich Rauschtenberger, Claudio Li Mura,<br />

Heiner Bontrup<br />

Musik:<br />

<strong>Die</strong>trich Rauschtenberger (Saxophon,<br />

Schlagwerk, Perkussion),<br />

Ute Völker (Akkordeon)<br />

Maik Bash-shiti (afrikanische Trommeln)<br />

Bühnenbild: Ulle Hees<br />

Der „Kubist“ ist nach „German Song“ (mit<br />

Wolfgang Schmidtke) und „Jazz unterm<br />

Hakenkreuz – die Ernst Höllerhagen-Story“<br />

das dritte Hörstück des Wuppertaler Autors<br />

Heiner Bontrup. Im September 2009 wurde<br />

das Hörstück in Catania (Sizilien) im Rahmen<br />

des XVI. Else-Lasker-Schüler-Forums unter<br />

großem Beifall des Publikums im ältesten<br />

und schönsten Benedektiner-Kloster Europas<br />

(heute ist dort die Universität von Catania)<br />

uraufgeführt.<br />

Im Anschluss an die Inszenierung wird<br />

das gleichnamige Buch vorgestellt, das im<br />

Nordpark-Verlag erschienen ist.<br />

Redaktion<br />

Zufällig am Wegesrand Beobachtetes wird<br />

zum Ausgangsmaterial für Gedichte und<br />

Refl exionen. <strong>Die</strong> zeitgenössische italienische<br />

Reise ist „Kino-im-Kopf“, ein literarischmusikalisches<br />

Roadmovie, das Atmosphäre<br />

und Stimmung Liguriens einfängt. Musik,<br />

Poesie und Philosophie verdichten sich zu<br />

einer Meditation über das Wesen von <strong>Zeit</strong><br />

und Erinnerung: „Wir müssen im Dunkel<br />

unserer Vergessenheit die Geisterschiffe<br />

aufspüren, auf denen wir einst segelten. Nur<br />

wenn wir in die Vergangenheit schauen,<br />

können wir den Horizont unserer Zukunft<br />

erkennen.“<br />

In dem Textkonzert schlüpfen Hans Richter<br />

(langjähriges Mitglied der Wuppertaler Bühnen)<br />

und die Kölner Schauspielerin Sabine<br />

Paas in die Rollen der modernen Italienrei- Ulle Hees: Der Kubist, 2009, Hinterglasmalerei

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