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Gesamte Ausgabe runterladen - Zentralverband der Ärzte für ...

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Naturmedizin und Universität als Partner / Düsseldorfer Ärzte HolgerHuneke und Erhard Härtung praktizieren nach zwei RichtungenDen kranken Menschen wie<strong>der</strong> inseiner Ganzheit sehenVon K. WelkensSchulmedizin und Naturheilkunde gehenbeide aufeinan<strong>der</strong> zu, um gemeinsamden Herausfor<strong>der</strong>ungen an einemo<strong>der</strong>ne und wirksame Medizin gerechtzu werden. Denn auch die bewährte,in den Universitäten beheimateteHeilkunst stößt, trotz aller Fortschritte,an Grenzen, wenn es um chronischeKrankheiten, RrebsbehandJungo<strong>der</strong> neue Problemfel<strong>der</strong> wie die Immunabwehrbei AIDS geht. Bei <strong>der</strong>Medizinischen Woche 1993 in Heidelberghat die heute bereits weltweitpraktizierte Neuraltherapie bei einemfruchtbaren Erfahrungsaustausch mitführenden Köpfen <strong>der</strong> Universitäten— Beispiel für die neue Gemeinsamkeit— ihre längst fällige offizielle Anerkennunggefunden. Es ist eine wirksameMethode, die sich durch geringeNebenwirkungen auszeichnet. Insbeson<strong>der</strong>ein <strong>der</strong> Schmerztherapie bekommtsie, zumal in einer Gesellschaftmit stetig zunehmen<strong>der</strong> Zahl ältererMenschen, in Zukunft sicher noch einenhöheren Stellenwert. Mit <strong>der</strong> Neuraltherapiewill <strong>der</strong> Arzt, <strong>der</strong> eine fundiertemedizinische Vorbildung undinsbeson<strong>der</strong>e gute anatomische Kenntnissebesitzen sollte, durch gezielte Injektionenan bestimmte Nervenpunkteeine Umstimmung des Organismus erreichen(Regulationstherapie) und damitden Körper in die Lage versetzen,natürliche Verhältnisse am Nervensystemund an den Zellverbänden wie<strong>der</strong>herzustellen.Die Berührungsängste abgelegtZwei Ärzte, die beiden Richtungen zugetansind und sie auch praktizieren,erläutern in einem Gespräch mit <strong>der</strong>RP die Situation, Fortschritte und Zukunftsaspektein diesem wichtigen Bereicheiner ganzheitlichen Heilkunst:Der Internist und Neuraltherapeut Dr.Holger Huneke und <strong>der</strong> AnästhesistProf. Dr. Erhard Härtung, Oberarzt indem von Prof. Jörg Tarnow geleitetenZentrum für Anästhesiologie <strong>der</strong> UniversitätDüsseldorf. Dort hat man „Berührungsängste",von denen in Heidelberggesprochen wurde, längst abgelegt.Die Neuraltherapie wird in einerseit einigen Jahren mit großem Erfolgarbeitenden Schmerzambulanz angewendet.Die finanziellen Mittel fürdiesen wichtigen Gesundheitsservicekommen von einer Stiftung, die auchdas Institut für Experimentelle Anästhesiologie,eine Rarität in Deutschland,geleitet von Prof. Joachim Arndt,dafür ausgestattet hat, noch offeneFragen mittels <strong>der</strong> Grundlagenforschungaufzuklären. „Das ist von großerBedeutung für die gesamte Entwicklung",betont Prof. Härtung.Es spricht für sich, wenn in <strong>der</strong>Schmerzambulanz Düsseldorf ein Drittel<strong>der</strong> Patienten, die im Durchschnittüber 13 Jahre woan<strong>der</strong>s vergeblich behandeltworden sind, hier geheilt, einan<strong>der</strong>es Drittel gelin<strong>der</strong>t worden ist.Härtung: „Wir befassen uns intensivmit den Kranken, bis zu zwei Stundenim Einzelfall."Für Huneke ist es auch eine Sache <strong>der</strong>Tradition, daß die Stiftung ihr Wirkungsfeldin Düsseldorf findet. Hierwurde seit 1925 von den Brü<strong>der</strong>n Ferdinandund Walter Huneke die Heilwirkung<strong>der</strong> Lokalanästhetika entdecktund die Therapie entwickelt, diedann zum Teil unter an<strong>der</strong>em Namenallgemein angewendet wurde. „DieLeistung <strong>der</strong> Gebrü<strong>der</strong> Huneke mußaus <strong>der</strong> Vergessenheit geholt werden",hatte Prof. Härtung in Heidelberg unterBeifall erklärt; in einer <strong>der</strong> ältestenUniversitäten, <strong>der</strong>en Professoren Martinund Chrubasik den Kongreß ausgerichtethatten.Seit Heidelberg sind früher vorgebrachteBedenken gegen die Heilmethodekaum noch am Platze. Die Neuraltherapie,bisher an den Universitätenvernachlässigt, hat ihre Qualitätserzeugnissevon internationalen Kapazitätenauf <strong>der</strong> Tagung bekommen. EinHeilverfahren mit so geringem Risiko,wenig finanziellem Aufwand und hoherAkzeptanz bei den Patienten kannnicht mehr übersehen werden.Ein Arzt, <strong>der</strong> die Zusatzbezeichnung„Naturheilverfahren" auf seinem Praxisschildführen darf, muß eine Weiterbildungnachweisen, die von <strong>der</strong> Bundesärztekammervorgeschrieben ist.Dazu gehört beispielsweise auch <strong>der</strong>Besuch solcher Kongresse und Kurse.Nicht nur klinische Methoden„Es braucht viel Wissen und Erfahrung,um die Neuraltherapie zu praktizieren",sagt Dr. Huneke und erläutertdies am Beispiel <strong>der</strong> Trigeminusneuralgie,jenem mit heftigen Schmerzattackenverbundenen Leiden im Gesicht,das oft nur wirksam zu behandelnist, wenn das ihm zugrundeliegende„Störfeld" — das in den unterschiedlichstenKörperregionen liegenkann — ausfindig gemacht und therapiertwird. Mit klinischen Methodenallein könne ein Störfeld nicht immerentdeckt werden, hatte Prof. FranzHopfer, Wien, auf <strong>der</strong> Tagung erklärt.Ein Befund, <strong>der</strong> auf manch an<strong>der</strong>eKrankheit zutrifft.Starke Unterstützung bekamen diedeutschen Protagonisten <strong>der</strong> Naturmedizinauf dem Kongreß aus Übersee.Der Präsident <strong>der</strong> AmerikanischenSchmerztherapeuten, Prof. WinstonParris, Nashville, Tennessee/USA, berichtetedavon, daß in den USA sichimmer mehr Patienten <strong>der</strong> alternativenII Arztezeitschnft für Naturheilverfahren 35 2 (1994)

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