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Gesamte Ausgabe runterladen - Zentralverband der Ärzte für ...

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M. Drozdzik/W. Syryriski, Pollenextrakteralsalze, Spurenelemente, ungesättigteFettsäuren.Standardisierte Pollenextrakte — Cernilton(AB Cernelle) — gibt es in wasserlöslicherFraktion (Cernilton T60)und fettlöslicher Fraktion (CerniltonGBX).Routinemäßig wird das Medikamentmit dreimal täglich zwei Tabletten in<strong>der</strong> ersten Behandlungswoche und danachdreimal täglich eine Tablette verabreicht.Falls die Beschwerden zunehmensollten, wird eine erneute, kurzfristige(wenige Tage) Erhöhung <strong>der</strong> Dosierungauf dreimal zwei Tablettenempfohlen.Mehrere klinische Untersuchungen beweiseneine hohe Erfolgsquote <strong>der</strong>Pollenextrakte bei <strong>der</strong> Behandlungobengenannter Erkrankungen.Loschen und Ebeling haben in vitrobewiesen, daß die Wirksamkeit <strong>der</strong>fettlöslichen Fraktion <strong>der</strong> Pollenextrakteeiner Hemmung <strong>der</strong> Prostaglandinsynthesedurch das nichtsteroidaleAntiphlogistikum Naproxen vergleichbarist.WirkungsmechanismenDer Wirkungsmechanismus ist die Aktivitätshemmung<strong>der</strong> Zyklo- und Lipooxygenase(9). Die in <strong>der</strong> lipophilenFraktion des Pollenextraktes enthaltenenfreien Fettsäuren hemmen die Aktivität<strong>der</strong> A2-Phospholipase und verhin<strong>der</strong>ndamit die Freisetzung <strong>der</strong>Arachidonsäure sowie die nachfolgendeSynthese <strong>der</strong> Prostaglandineund Leukotriene, die als Mediatorendes Entzündungsprozesses bekanntsind (3). Es kommt zur Min<strong>der</strong>ung <strong>der</strong>Durchlässigkeit <strong>der</strong> Kapillaren sowiezur Einschränkung <strong>der</strong> Migration undPhagozytosekraft <strong>der</strong> Leukozyten beiStabilisation <strong>der</strong> Lysosommembranenund Hemmung an<strong>der</strong>er Entzündungsmechanismen.Die Untersuchungenmit ß-Sitosterol, welches im Weizenpollenenthalten ist, bewiesen, daß <strong>der</strong>Prostaglandinspiegel im Bereich <strong>der</strong>Vorsteherdrüse unter Medikation mitß-Sitosterol gesenkt werden kann (16).Wahrscheinlich wird die antiphlogistischeEigenschaft <strong>der</strong> Phytosterinedurch Hemmung <strong>der</strong> Arachinoidsäurekaskadeverursacht (12). Im Gegensatzzu nichtsteroidalen Antiphlogistikaweisen die Pollenextrakte keinevon <strong>der</strong> Prostaglandinsynthesehemmungabhängige Schädigung <strong>der</strong> Magenschleimhautauf. Die Routinedosierung<strong>der</strong> Pollenextrakte beeinträchtigtdie Synthese <strong>der</strong> Prostaglandineinnerhalb <strong>der</strong> Magenschleimhaut nichtin dem Ausmaß, daß es zur Schädigungkommt, während die Konzentration<strong>der</strong> Pollenextrakt-Bestandteile in<strong>der</strong> Prostata den prostaglandinsynthesehemmendentherapeutischen Spiegelerreicht.Klinische ErfolgeEine Besserung <strong>der</strong> klinischen Symptomatikunter Pollenextrakten kannaber nicht nur durch die antiphlogistischenEigenschaften erklärt werden,son<strong>der</strong>n auch durch eine Besserung<strong>der</strong> Blasen- und Harnwegsmotorik.Takeuchi und Mitarbeiter (13) habenbei BPH-kranken Patienten eine Vermin<strong>der</strong>ungdes Verschlußdruckes <strong>der</strong>Harnröhre und des Harnröhrenwi<strong>der</strong>standeswährend <strong>der</strong> Behandlung mitPollenextrakten festgestellt. Die Untersuchungenbestätigten einen gutenEinfluß <strong>der</strong> beiden Extrakt-Fraktionenauf die Entleerungsfähigkeit <strong>der</strong>Harnblase. Kimara und Mitarbeiter(7) haben festgestellt, daß die hydrophileFraktion (T60) von Cernilton dieKontraktion <strong>der</strong> glatten Muskulatur<strong>der</strong> Harnblase auf dem nicht vom cholinergenSystem abhängigen Weg stimuliert.Die Relaxation <strong>der</strong> glattenMuskulatur <strong>der</strong> Harnröhre ist durchdirekte Beeinflussung <strong>der</strong> lipophilenFraktion (GBX) <strong>der</strong> Muskelzellen unddurch die Antagonisierung <strong>der</strong> noradrenalinabhängigenKontraktion verursacht.Die Ergebnisse <strong>der</strong> o. g. Untersuchungensind in <strong>der</strong> Arbeit von Nakaariund Sonoda bestätigt worden (10). DieAutoren haben bewiesen, daß die Entleerungsfähigkeit<strong>der</strong> Blase bei mitPollenextrakten behandelten Kaninchendeutlich besser ist.Dank <strong>der</strong> antiphlogistischen Eigenschaftenund Besserung <strong>der</strong> Motorikdes Urogenitaltraktes durch Anwendungvon Pollenextrakten bei BPHund chronischer Prostatitis führt zurMin<strong>der</strong>ung bis zum Verschwinden dysurischerBeschwerden (4, 6). Es wurdeauch die durch Delta-7-Sitosteroleverursachte Blockade eines spezifischenRezeptoreiweißes für Dihydrotestosteron,das sich im Zytoplasmabefindet, und <strong>der</strong> Mechanismus <strong>der</strong>Umwandlungshemmung des Testosteronin DHT untersucht (12). LautWilson-Theorie können die Vermin<strong>der</strong>ungdes DHT-Spiegels in <strong>der</strong> Vorsteherdrüseo<strong>der</strong> die Blockade des fürihn spezifischen Rezeptoreiweißes zumRückgang <strong>der</strong> Prostatazellenhyperplasieführen.Die über 30jährigen Erfahrungen mitCernilton zeigen gute Wirksamkeit bei<strong>der</strong> Behandlung <strong>der</strong> BPH und <strong>der</strong>chronischen Prostataentzündung. Ausschlaggebendsind die antiphlogistischenEigenschaften im Zusammenhangantiandrogener Wirkung undnormalisieren<strong>der</strong> Beeinflussung <strong>der</strong>Harnwege. Es werden die Vermin<strong>der</strong>ung<strong>der</strong> subjektiven Beschwerden sowieeine Verbesserung <strong>der</strong> Laborparameterbis zur vollständigen Normalisierungbeobachtet. Unter Anwendungvon Pollenextrakten wurden die Restharnmengenvermin<strong>der</strong>t, <strong>der</strong> maximaleUrinstrahl gesteigert und <strong>der</strong> Wi<strong>der</strong>stand<strong>der</strong> prostatischen Harnröhrevermin<strong>der</strong>t.Die hohe Wirksamkeit und die guteToleranz sprechen für die Anwendungvon Pollenextrakten im Fall einer BPHund einer Prostatitis.Literatur1. An<strong>der</strong>sson, K. E., C. Sjogren: Aspectson the physiology and pharmacologyof the blad<strong>der</strong> and urether. Progress inNeurobiol. 19(1982)71-89.Arztezeitschnft für Naturheilverfahren 35, 2 (1994) 135

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