Interpellation
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Drucksache 15/5263 Bayerischer Landtag 15. Wahlperiode Seite 59<br />
8.2 2. Tiret<br />
Welches Potenzial besteht unter absehbaren ökonomischen<br />
Rahmenbedingungen für den wirtschaftlichen<br />
Betrieb von regionalen Biomasseheizkraftwerken im<br />
bayerischen Alpenraum?<br />
Spezielle Abschätzungen zum wirtschaftlichen Biomassepotenzial<br />
im Alpenraum sind nicht vorhanden. Auf die<br />
Antwort zur Vorfrage wird verwiesen. Es wird bemerkt,<br />
dass aufgrund der Transportwürdigkeit von Biomasse nicht<br />
das Potenzial die entscheidende Größe ist, sondern vielmehr<br />
die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, unter denen<br />
eine ökonomische Verwertung in Frage kommt. Solche<br />
Rahmenbedingungen sind in der Regel die Preise für die<br />
Konkurrenzenergie wie z. B. der Rohölpreis oder der Erdgaspreis.<br />
8.2 3. Tiret<br />
Wie fördert die Staatsregierung die Nutzung von Holz<br />
aus nachhaltiger Bergwaldwirtschaft zur Energieerzeugung<br />
(Art. 6 Energieprotokoll)?<br />
Die energetische Holzverwendung ist ein Schwerpunkt bei<br />
der Förderung nachwachsender Rohstoffe (z.B. Biomasseheiz-<br />
und Biomasseheizkraftwerke, siehe nachfolgend 4.<br />
Tiret). Davon profitiert auch der Alpenraum in ganz erheblichem<br />
Maße. Als Beispiel sei das Nahwärmenetz Reit im<br />
Winkl genannt.<br />
8.2 4. Tiret<br />
Wie fördert die Staatsregierung die Errichtung von<br />
Anlagen zur Nutzung von Biomasse im bayerischen<br />
Alpenraum und wie hoch waren die abgerufenen Fördermittel<br />
für diesen Bereich in den vergangenen Jahren?<br />
Es gibt keine gesonderten Richtlinien zur Förderung der<br />
energetischen Verwertung von Biomasse für den Alpenraum.<br />
Biomasseheizwerke oder Biomasseheizkraftwerke<br />
wurden bis zum Jahr 2004 im Rahmen einer Anteilsförderung<br />
gefördert. Im Jahr 2004 wurde die Förderung von<br />
Biomasseheizwerken ab einer jährlichen Wärmeabnahmemenge<br />
von 500 Megawattstunden neu aufgestellt. Neu ist<br />
dabei v.a. die Festbetragsfinanzierung, die sich am Wärmebedarf<br />
orientiert. Sie beträgt 40 € pro Megawattstunde Jahresenergiebedarf.<br />
Für Wärmetrassen wird eine Förderung<br />
von 25 € pro Meter gewährt. Die Zuschüsse des Freistaats<br />
können mit Mitteln aus dem Marktanreizprogramm des<br />
Bundes bis zu einem Gesamtfördersatz von 30 % kombiniert<br />
werden.<br />
Bis Ende 2005 wurden für die Gebietskulisse des Alpenraums<br />
für Biomasseanlagen (energetische Verwertung von<br />
fester Biomasse, d. h. für Biomasseheizwerke und Biomasseheizkraftwerke)<br />
insgesamt 24,6 Mio. € Fördermittel abgerufen.<br />
8.3 Biogas<br />
8.3 1. Tiret<br />
Welches Potenzial für die Energieerzeugung mit Biogas<br />
in den bayerischen Alpen sieht die Staatsregierung,<br />
auch angesichts des Strukturwandels in der Landwirtschaft?<br />
Es wurden keine Erhebungen speziell für den Alpenraum<br />
durchgeführt. Aufgrund der Topographie dürfte das Potenzial<br />
eher gering sein.<br />
8.3 2. Tiret<br />
Welche Förderung gibt es für Biogasanlagen im bayerischen<br />
Alpenraum durch die Staatsregierung und wie<br />
hoch waren die abgerufenen Fördermittel für diesen<br />
Bereich in den vergangenen Jahren?<br />
In der Vergangenheit wurde die Investition von Biogasanlagen<br />
im Rahmen der „Einzelbetrieblichen Investitionsförderung“<br />
(EIF) (Agrarinvestitionsförderprogramm, Agrarzuschussprogramm)<br />
im Rahmen der Ziel 5b-Förderung sowie<br />
im Programm „Diversifizierung“ gefördert. Ab dem Jahr<br />
2006 wird die Investitionsförderung von Biogasanlagen<br />
eingestellt.<br />
Bis Dezember 2005 wurden für die Gebietskulisse des<br />
Alpenraums für Biogasanlagen insgesamt 6,3 Mio. € Fördermittel<br />
(EIF 5,8 Mio. €, Ziel 5b 0,1 Mio. € und Diversifizierung<br />
0,4 Mio. €) abgerufen.<br />
8.3 3. Tiret<br />
Plant die Staatsregierung, die Förderung von Biogasanlagen<br />
an Auflagen für die landwirtschaftliche Nutzung<br />
des Betreibers zu binden (z. B. kein Grünlandumbruch)?<br />
Da die Förderung von Biogasanlagen Ende 2005 ausgelaufen<br />
ist, entfällt die Beantwortung dieser Frage.<br />
8.4 Geothermie<br />
Welches Potenzial besteht im bayerischen Alpenraum<br />
für die Nutzung der Geothermie? Inwieweit wird dieses<br />
Potenzial bereits genutzt? Durch welche Maßnahmen<br />
fördert die Staatsregierung ggf. die Nutzung der Geothermie<br />
im bayerischen Alpenraum?<br />
Projekte zur Erkundung von Tiefengeothermie für Zwecke<br />
der Wärme- und Stromerzeugung erfahren derzeit im Raum<br />
zwischen Donau und Alpen einen starken Auftrieb. Hierbei<br />
werden die teilweise sehr ergiebigen heißen Thermalwässer<br />
in der geologischen Formation des Malmkarsts zum geringen<br />
Teil schon genutzt und sollen in den nächsten Jahren<br />
weiter intensiv erschlossen werden.<br />
Fast die Hälfte der zur Zeit insgesamt zur Erschließung<br />
anstehenden rd. 50 Geothermievorhaben liegen im Gebiet<br />
der Alpenkonvention – und zwar in den nördlichen Teilen<br />
der Landkreise/Städte Bad Tölz-Wolfratshausen, Miesbach,<br />
Traunstein, Weilheim-Schongau, Kaufbeuren, Oberallgäu<br />
sowie Ostallgäu. Bei erfolgreicher Realisierung kann die<br />
Tiefengeothermie einen wesentlichen Beitrag zur Wärmeversorgung<br />
im nördlichen Teil des Konventionsgebietes<br />
leisten.<br />
In den südlichen Teilen der o.g. Landkreise und in den<br />
anderen Landkreisen im Konventionsgebiet sind die technischen,<br />
geologischen und wirtschaftlichen Risiken für Geothermieprojekte<br />
insbesondere wegen hoher Bohrtiefen ab<br />
5.000 Meter sehr viel höher. Aufgrund des sehr hohen Fündigkeitsrisikos,<br />
vor allem was die Wasserergiebigkeiten