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FACHAPPLIKATION LL ANGSAMVERKEHR Verfasser: N. Schranz MISTRA ist ein zentrales Instrument für das Management der Nationalstrassen – aber nicht nur. Auch die Bedürfnisse des übrigen Strassenverkehrs und der Kantone und Gemeinden sollen berücksichtig werden. Mit der Fachapplikation Langsamverkehr trägt MISTRA den Besonderheiten der Datenbewirtschaftung bei Wanderwegen, Velorouten und der übrigen Langsamverkehrsthematik Rechnung. Ziele und Nutzen Langsamverkehr (LV) umfasst die Bewegung zu Fuss, auf Rädern und Rollen, angetrieben durch menschliche Muskelkraft. Der LV kann einen wichtigen Beitrag zur effizienten und umweltgerechten Bewältigung der Mobilitätsbedürfnisse leisten. Die schweizerische Verkehrspolitik will deshalb den LV-Anteil am Gesamtverkehr erhöhen. Der Langsamverkehr benötigt attraktive, sichere und zusammenhängende Wege und Routen (z.B. Fuss-, Wander- und Velowegnetze). Für deren Planung, Realisierung, Betrieb und Unterhalt sind die Kantone und Gemeinden, sowie spezialisierte Fachorganisationen zuständig. Das ASTRA, die für den LV zuständige Bundesbehörde, will sie bei dieser Aufgabe mit der Erarbeitung und Bereitstellung einer MISTRA- Ausgabe Nr. 6 November 2008 ISTRA NEWS 25 Fachapplikation unterstützen. Die Fachapplikation ist aber auch ein wichtiges Hilfsmittel für die ASTRA-eigenen Aufgaben. Die neue Applikation soll die Koordination innerhalb des LV und mit dem öffentlichen und motorisiertem Individualverkehr verbessern, die Umsetzung einheitlicher Standards (z.B. der Signalisation) erleichtern, und eine bessere Verknüpfung der Geobasisdaten von Bund, Kantonen und Dritten ermöglichen. Die Software soll einfach zu unterhalten und zu bedienen sein (z.B. als Web-Applikation). Einsatzmöglichkeiten bei Bund und Kantonen Das ASTRA benötigt für seine Tätigkeiten einen homogenen Geobasisdatensatz über die behördenverbindlich festgelegten Langsamverkehrsnetze in der Schweiz. Es hat für dessen Erhebung und Nachführung eine Vereinbarung mit der swisstopo abgeschlossen, welche dabei ihrerseits mit den Kantonen zusammenarbeitet. Die Fachapplikation soll einerseits den Kantonen bei ihrer Datenerfassung dienen und andererseits den Bund bei seinen Aufsichtsaufgaben über die Netze unterstützen. Wichtige Kennzahlen wie z.B. die Anteile ungeeigneter Beläge von Wanderwegen gemäss Fuss- und Wanderweggesetz können in der Fachapplikation ermittelt und dann im Data Warehouse als Zeitreihe verfügbar gemacht werden. Im Tagesgeschäft sollen dem ASTRA für seine raumbezogenen Tätigkeiten wie z.B. Stellungnahmen zu kantonalen Plänen oder zu Infrastrukturprojekten mit Bundesbeteiligung möglichst alle relevanten Informationen (z.B. auch Verkehrsmengen, Unfalldaten oder historische Verkehrswege) auf einen Blick zur Verfügung stehen. Die Kantone erhalten mit der Fachapplikation eine neue Grundlage für die Planung ihrer LV-Netze. Zentral ist die integrierte regelbasierte Abb. 23: Die Fachapplikation soll alle relevanten Informationen, welche für die für den Langsamverkehr zuständigen Behörden relevant sind, zur Verfügung stellen (fiktives Beispiel)
Abb. 24: Lösungsvorschlag für die Systemarchitektur Signalisationserstellung und verwaltung. Vorgesehen sind später auch Hilfsmittel für die Wegkontrolle und das Unterhaltsmanagement. Die Fachapplikation wird die heute in vielen Kantonen im Einsatz stehenden Anwendungen go.w@lk, go.bike und go.skate ablösen und soll auch deren Datenbestände übernehmen können. Die Fachapplikation soll auch für die Netzplanung in den Agglomerationen eingesetzt werden können. Aufgrund der Abstützung auf das Topografische Landschaftsmodell TLM der swisstopo als Referenzgeometrie ergeben sich aber Einschränkungen bei gewissen kleinräumigen Anforderungen des Fussverkehrs und teilweise auch des Veloverkehrs. Die Fachapplikation ist also ein Planungs- aber nicht ein Projektierungsinstrument. Systemübersicht Der Entwurf der Systemarchitektur (Abb. 26) zeigt die wichtige Rolle der swisstopo als Datenintegrator. Swisstopo bereitet die kantonalen Daten sowohl für die Fachapplikation LV als auch fürs Basissystem auf, und sorgt später auch für die Übertragung der Generalistendaten der Fachapplikation ins Basissystem. Dabei hält sie gleichzeitig die LV- Netze im TLM auf dem gleichen Stand. Stand heute Anfangs Juli hat der ASTRA-Direktor den Bericht Voranalyse für die Fachapplikation genehmigt und die Phase Konzept freigegeben. Derzeit liegt der Schwerpunkt der Arbeiten auf der Detaillierung der Geschäftsanwendungsfälle und des Datenmodells. Für die erste Realisierungseinheit RE 1 muss mindestens die Funktionalität der heu- ISTRA NEWS 26 tigen kantonalen Systeme (Weg-, Routen- und Signalisationsverwaltung) sowie die wichtigsten Auswertungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Ausblick auf zukünftige Entwicklungen In späteren Realisierungseinheiten sollen neue Funktionen zur Routenplanung und für das Unterhaltsmanagement implementiert, sowie erweiterte Auswertungsmöglichkeiten zur Verfügung gestellt werden. Auch eine bessere Berücksichtigung des Agglomerationsverkehrs ist denkbar. IT-Konzept wird Anfang 2009 erstellt sein. Die erste Realisierungseinleit soll 2011 eingeführt werden können. Verantwortliche Projektleiter: Niklaus Schranz, ASTRA Voranalyse und Konzept: Sigmaplan Ausgabe Nr. 6 November 2008
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