MISTRA-News 6
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FACHAPPLIKATION<br />
EE RHALTUNGSMANAGEMENT<br />
FÜR NATIONALSTRASSEN<br />
Verfasser: L. Seiler, J.-P. Bolli<br />
1999 wurde die Unterhaltsstrategie auf Nationalstrassen<br />
vom ASTRA definiert (UPlaNS). Die Regel 15/10/50 wurde<br />
dabei aufgestellt. Die Kantone haben darauf aufbauend<br />
bereits im Jahre 2000 begonnen, das Nationalstrassennetz<br />
in Abschnitte einzuteilen und die Zeitpunkte der Baustellen<br />
grob festzulegen. In Anbetracht des Zeitbedarfes von der<br />
Planung bis zur Realisierung eines Erhaltungsprojektes<br />
sind die Auswirkungen erst heute spürbar. Was bedeutet<br />
dies für das Erhaltungsmanagement der Nationalstrassen<br />
im ASTRA und wie wird dies in Zukunft gehandhabt? Der<br />
nachfolgende Artikel zeigt einen ersten Ansatz dazu.<br />
Ausgangslage<br />
Das Erhaltungsmanagement der Nationalstrassen baut auf den strategischen<br />
Vorgaben auf, welche bereits 1999 im Rahmen von UplaNS<br />
definiert wurden:<br />
• 15 km max. Länge Erhaltungsprojekt;<br />
• mindestens 10 Jahre keine Interventionen mehr auf diesem Abschnitt;<br />
• 50 km «Baustellen freie» Strecke<br />
Neben den strategischen Vorgaben sind auch die operativen Aspekte,<br />
insbesondere der zeitliche Ablauf von der Planung bis zur Realisierung<br />
zu berücksichtigen:<br />
• Baubeginn -6 Jahre: Unterhaltsplanung mit Zustandserfassung<br />
• Baubeginn -4 Jahre: Zustandsüberprüfung und Massnahmenkonzept,<br />
Ausführungsprojekt und Ausschreibung<br />
• Baubeginn -1 Jahr: Vergabe und Vorbereitungsarbeiten<br />
Diese Zeitvorgaben bedeuten, dass das Erhaltungsmanagement für die<br />
mittel- bis langfristige Planung eingesetzt wird (> 10 Jahre). Trotzdem<br />
muss die kurzfristige Planung im Erhaltungsmanagement berücksichtigt<br />
werden.<br />
Ein weiterer Aspekt ist die Koordination der Erhaltungsprojekte im Netz.<br />
Dies betrifft:<br />
• Knoten im Nationalstrassennetz wie z.B. Stadttangente Bern,<br />
Abschnitt Rothrist - Härkingen)<br />
• Arbeiten auf dem übrigen Netz wie z.B. in Städten (Basel, Zürich) oder<br />
Ausweichrouten, welche im Falle einer Baustelle auf den Nationalstrassen<br />
befahren werden.<br />
Arbeiten<br />
Da bereits viele Grundlagen für das Erhaltungsmanagement vorhanden<br />
sind und die operativen Arbeiten, vor allem in den Filialen, laufen, müssen<br />
die konzeptionellen Arbeiten pragmatisch und auf dem<br />
Bestehenden aufbauen.<br />
ISTRA NEWS<br />
30<br />
In einem ersten Schritt wurde grundsätzlich die Definition des<br />
Erhaltungsmanagements aus der Sicht des ASTRA festgelegt:<br />
Das Erhaltungsmanagement ist ein auf die Strasseninfrastruktur<br />
ausgerichtete Vermögensverwaltung (Asset Management) mit einer<br />
aktiven Rolle für die Erhaltung. Es beinhaltet die Führungsprozesse<br />
für die Definition, Planung und Ergreifung von Massnahmen, die der<br />
Substanzerhaltung sowie der Erhaltung des Gebrauchswertes für<br />
den Strassennutzer und der Umweltverträglichkeit dienen, unter<br />
Einschluss der Nebenanlagen. Die Massnahmen werden wirksam,<br />
professionell, systematisch, zielgerichtet gesteuert unter Berücksichtigung<br />
eines effizienten und ökonomischen Handelns.<br />
Das Erhaltungsmanagement Nationalstrassen beinhaltet die Koordination<br />
der einzelnen Teilsysteme für Trassee, Kunstbauten und Tunnel sowie<br />
die Betriebs- und Sicherheitsausrüstungen.<br />
Im Weiteren werden die Abgrenzungen des Erhaltungsmanagements<br />
definiert. Ein erster Ansatz dazu ist:<br />
• Politik<br />
• Risikomanagement<br />
• Zeithorizont<br />
• Infrastruktur<br />
• Naturgefahren<br />
Es gilt ebenfalls der Grundsatz, dass nicht Verkehrsbehindernde<br />
Massnahmen in sich selber optimiert werden können. Sie werden als<br />
Information und Randbedingung für das Erhaltungsmanagement<br />
berücksichtigt. Ein Beispiel einer solchen Massnahme könnte der<br />
Ersatz einer Lärmschutzwand sein, welche keine Behinderung<br />
(Reduktion, Verengung der Fahrspuren) auf der Nationalstrasse zur<br />
Folge hat.<br />
Ausblick<br />
Eine Analyse des Ist-Zustandes hat gezeigt, dass in einigen Bereichen<br />
die Grundlagen unvollständig sind. Fehlende Grundlagen bestehen im<br />
Bereich des Fachwissens, der Wahl der Methodik, die das ASTRA<br />
anzuwenden gedenkt und in den unterstützenden Werkzeugen. Diese<br />
Lücken zu füllen ist Sache der einzelnen Teilsysteme.<br />
Das weitere Vorgehen ist sehr pragmatisch:<br />
• einfache Mittel zur Darstellung der heutigen Informationen über<br />
Projekte und Baustellen<br />
• Unterstützung der Planung (zeitliche Koordination und räumliche<br />
Koordination) unter Berücksichtigung der Massnahmenvorschläge<br />
aus den Teilsystemen<br />
• automatisierte Optimierung auf dem Nationalstrassennetz.<br />
Verantwortliche<br />
Projektleiterin: Luzia Seiler, ASTRA<br />
Ausgabe Nr. 6 November 2008