Vermeidung von Baustellenabfällen in Wien - Österreichische ...
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Seite 49<br />
<strong>Vermeidung</strong> <strong>von</strong> <strong>Baustellenabfällen</strong> <strong>in</strong> <strong>Wien</strong><br />
Um den Anforderungen des Abfallwirtschaftsgesetzes gerecht zu werden, schlagen die Autoren<br />
Maßnahmen <strong>in</strong> folgenden Bereichen vor:<br />
• Bessere Datengrundlage durch gezielte, methodisch e<strong>in</strong>wandfreie Erhebungen;<br />
• Vere<strong>in</strong>heitlichung und Verbesserung der gesetzlichen Grundlagen und des Vollzugs;<br />
• Flächendeckende Umsetzung <strong>in</strong> die Praxis durch Information, Ausbildung und<br />
punktuelle Kontrolle;<br />
• Öffentlichkeitsarbeit zur Thematisierung des Problembereiches Baurestmassen,<br />
<strong>in</strong>sbesondere auch für die Bauherrschaft.<br />
In der Steiermark (rund 1,2 Millionen E<strong>in</strong>wohnerInnen) werden derzeit pro E<strong>in</strong>wohnerIn und<br />
Jahr rund 7,6 Tonnen an Baumaterialien e<strong>in</strong>gesetzt. Der Bestand <strong>in</strong> Bau- und Netzwerken<br />
(Hoch- und Tiefbau) beträgt rund 460 Tonnen pro E<strong>in</strong>wohnerIn und wächst mit ca. 1,2 % pro<br />
Jahr. Der Anfall an Baurestmassen ist nicht genau bekannt. Er ist mit rund 1,7 Tonnen pro<br />
E<strong>in</strong>wohnerIn und Jahr jedenfalls wesentlich kle<strong>in</strong>er als der Baumaterialverbrauch.<br />
Recycl<strong>in</strong>gmaterial ersetzt derzeit rund 2 % der e<strong>in</strong>gesetzten Baustoffe; es könnte maximal e<strong>in</strong><br />
Viertel des Baubedarfs abgedeckt werden.<br />
Die vorhandenen Kapazitäten für die Verwertung und Deponierung der Baurestmassen <strong>in</strong> der<br />
Steiermark reichen, bei gleichbleibendem Anfall, für die nächsten 30 Jahre, bei steigendem<br />
Anfall für knapp 20 Jahre aus.<br />
Der derzeitige E<strong>in</strong>satz <strong>von</strong> Baumaterialien, der derzeitige Bestand an Bauwerken und der<br />
derzeitige Anfall an Baurestmassen wurden <strong>in</strong> quantitativer und qualitativer H<strong>in</strong>sicht analysiert.<br />
Die mengenmäßig wichtigsten Baumaterialien, die derzeit <strong>in</strong> der Steiermark e<strong>in</strong>gesetzt werden,<br />
s<strong>in</strong>d nachfolgender Tabelle zu entnehmen.<br />
Tabelle 5-7: Identifizierter Verbrauch an Materialien im Bauwesen <strong>in</strong> der Steiermark nach<br />
Baustoffgruppen (GLENCK, 2000)<br />
Baustoffgruppen Verbrauch <strong>in</strong> Mio. t/a <strong>in</strong> Prozent Verbrauch <strong>in</strong> kg/E*a<br />
Sand, Kies und Schotter 4,3 47 3.600<br />
Transportbeton 2,1 24 1.800<br />
Bitum<strong>in</strong>öses Straßenbaumischgut 0,6 7 480<br />
Zement 0,2 2 150<br />
sonstige Baustoffe 0,5 6 450<br />
Bauhilfsstoffe 1,4 14 1.200<br />
Summe 9,1 100 7.680<br />
Laut Amt der Steiermärkischen Landesregierung gibt es 31 Anlagen für die Behandlung <strong>von</strong><br />
Baurestmassen <strong>in</strong> der Steiermark, mit e<strong>in</strong>er Kapazität <strong>von</strong> <strong>in</strong>sgesamt ca. 1,4 Mio. Tonnen pro<br />
Jahr. In der Steiermark ist derzeit weder die Auslastung noch die Behandlungskapazität<br />
bezüglich der e<strong>in</strong>zelnen Baurestmassenarten dokumentiert.<br />
Die Gesamtmasse des Bestands im Bauwesen (Summe Bau<strong>in</strong>dustrie und Baugewerbe im<br />
Zeitraum 1990 bis 1994) wächst <strong>in</strong> der Steiermark um 7 bis 9 Mio. Tonnen pro Jahr. Der<br />
Bestand <strong>in</strong> der Steiermark wächst jährlich um rund 1 bis 2 %. Dem stehen um e<strong>in</strong>e<br />
Zehnerpotenz kle<strong>in</strong>ere Bestandsabnahmen durch Abbrüche <strong>von</strong> Bauobjekten gegenüber.<br />
Mit den modellbezogenen Prognosen wurde unter bestimmten Annahmen (globale Abgangsrate<br />
<strong>von</strong> 0,48 % des Hochbaubestands, regelmäßige Abnahme der Anzahl <strong>von</strong> Neubauten,<br />
durchschnittliches Abbruchvolumen je Abbruchprojekt <strong>von</strong> 800 m 3 ) e<strong>in</strong>e Zunahme <strong>von</strong> rund<br />
180 Mio. Tonnen Abfällen aus Baurestmassen (<strong>von</strong> derzeit 540 auf 720 Mio. Tonnen im Jahr<br />
2050) ermittelt; wobei auf Hochbau 55 Mio. und auf Tiefbau 120 Mio. Tonnen entfallen werden.