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Vermeidung von Baustellenabfällen in Wien - Österreichische ...

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Seite 50<br />

<strong>Vermeidung</strong> <strong>von</strong> <strong>Baustellenabfällen</strong> <strong>in</strong> <strong>Wien</strong><br />

In den nächsten Jahrzehnten ist ke<strong>in</strong>e grundsätzliche Änderung <strong>in</strong> der m<strong>in</strong>eralischen<br />

Zusammensetzung der Baurestmassen zu erwarten. Die Mengen an nicht-m<strong>in</strong>eralischen<br />

Fraktionen aus dem Hochbau werden allerd<strong>in</strong>gs <strong>in</strong> den nächsten 50 Jahren deutlich zunehmen:<br />

• Kunststoffanteile <strong>von</strong> 1.000 auf 2.300 Tonnen pro Jahr;<br />

• Bauholzanteile <strong>von</strong> 17.000 auf 25.000 Tonnen pro Jahr;<br />

• Asphaltaufbruch <strong>von</strong> 1 auf 1,3 Mio. Tonnen pro Jahr.<br />

Die nicht verwertbaren Produkte <strong>von</strong> Aufbereitungsanlagen, wie beispielsweise die<br />

Leichtfraktion oder m<strong>in</strong>eralische Fraktionen kle<strong>in</strong>er Korngrößen, müssen thermisch behandelt<br />

bzw. deponiert werden. Als Beispiel hierfür wird e<strong>in</strong>e Studie herangezogen, <strong>in</strong> der u.a. die<br />

chemische Zusammensetzung der Produkte e<strong>in</strong>er nassen Aufbereitungsanlage für<br />

Baurestmassen untersucht wurde (SCHACHERMAYER et. al., 1998). Der Vergleich zwischen<br />

den <strong>in</strong> der Deponieverordnung begrenzten elementaren Konzentrationen und den<br />

Wertebereichen der Mittelwerte aller Versuche zeigt, dass die Gütergruppe "Leichtgut" aufgrund<br />

des hohen Anteils an organischem Kohlenstoff den entsprechenden Grenzwert für ke<strong>in</strong>e<br />

Deponieklasse erfüllt. Diese Fraktion muss vor der Deponierung thermisch behandelt werden.<br />

Die vorgeschlagenen Maßnahmen zur abfallwirtschaftlich s<strong>in</strong>nvollen Bewirtschaftung <strong>von</strong><br />

Baurestmassen umfassen die Bereiche:<br />

• Datengrundlagen (angewandte Methodik, Baurestmassennachweisformular);<br />

• Gesetze und deren Vollzug (bundesweite Bauordnungsvere<strong>in</strong>heitlichung, Empfehlung<br />

<strong>von</strong> Recycl<strong>in</strong>gmaterialien <strong>in</strong> Regelwerken, Schnittstellendef<strong>in</strong>ition zwischen Bau- und<br />

Abfallbehörde, Informationsflussverbesserung, Vere<strong>in</strong>heitlichung der<br />

Standardleistungsbeschreibung<br />

Ausschreibungstexten);<br />

für alle Baumaßnahmen, Anpassung <strong>von</strong><br />

• bessere Ressourcennutzung (Auszeichnung <strong>von</strong> ökologisch anerkannten<br />

•<br />

Baumaterialien, monetärer Anreiz für sekundäre Baumaterialien);<br />

Information und Ausbildung (bessere Information über Baurestmassen <strong>in</strong> Ländern,<br />

Geme<strong>in</strong>den und Wirtschaftskammern, Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen,<br />

•<br />

Bewusstse<strong>in</strong>sbildung betreffend Abfalltrennung);<br />

Forschungsbedarf (Entwicklung ökologisch qualitativer Baumaterialien und Baustoffe<br />

aus erneuerbaren Rohstoffen).<br />

5.2.4 Verwertung und Entsorgung <strong>von</strong> Baurestmassen <strong>in</strong> Österreich und <strong>Wien</strong><br />

In Österreich stehen über 100 Anlagen zur Aufbereitung <strong>von</strong> Baurestmassen zur Verfügung.<br />

Diese stationären und mobilen Anlagen wurden b<strong>in</strong>nen zehn Jahren zu e<strong>in</strong>em<br />

flächendeckenden Erfassungs- und Verwertungssystem ausgebaut und s<strong>in</strong>d vor allem für<br />

Asphalt- und Betonaufbruchmaterialien und m<strong>in</strong>eralischen Bauschutt geeignet. Die <strong>in</strong>stallierten<br />

Kapazitäten betragen über 5 Mio. t/a. In den letzten Jahren wurden <strong>von</strong> den 65<br />

Mitgliedsbetrieben des <strong>Österreichische</strong>n Baustoff-Recycl<strong>in</strong>g-Verbandes rund 4 Mio. t/a<br />

verwertet und rund 1 Mio. t/a deponiert. Dabei stieg der Verwertungsanteil seit 1995<br />

kont<strong>in</strong>uierlich <strong>von</strong> 45 % auf be<strong>in</strong>ahe 80 % an. Zusätzliche Anlagen zur Aufbereitung <strong>von</strong><br />

Baurestmassen s<strong>in</strong>d laut BUNDESABFALLWIRTSCHAFTSPLAN 2001 nicht erforderlich.<br />

Analysen zeigen deutlich, dass die bestehenden Anlagen nur zu 50 % ausgelastet s<strong>in</strong>d.<br />

Nach Angaben der Ämter der österreichischen Landesregierungen wurden im Jahr 1998<br />

bundesweit 752 Bodenaushub- und Baurestmassendeponien betrieben. Diese Anzahl<br />

umfasst viele kle<strong>in</strong>e Deponien (Kapazität < 100.000 m²), die nach landesrechtlichen<br />

Bestimmungen genehmigt wurden. Hauptsächlich werden <strong>in</strong> diesen Anlagen Bodenaushub,<br />

Bauschutt, Betonabbruch und Straßenaufbruch abgelagert.

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