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Vermeidung von Baustellenabfällen in Wien - Österreichische ...

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Seite 63<br />

<strong>Vermeidung</strong> <strong>von</strong> <strong>Baustellenabfällen</strong> <strong>in</strong> <strong>Wien</strong><br />

Bei größeren Abfallmengen und bei geeigneten Platzverhältnissen entstanden <strong>in</strong> den letzten<br />

Jahren Methoden, die verschiedenen Abfallfraktionen direkt auf der Baustelle <strong>in</strong> mehreren<br />

Conta<strong>in</strong>ern zu sammeln. Die Conta<strong>in</strong>er werden nach Befüllung zu e<strong>in</strong>em Zentralzwischenlager<br />

und zur Vorbehandlungsanlage transportiert und dort entleert.<br />

Die Entsorgung der Baustellenabfälle kann entweder <strong>von</strong> e<strong>in</strong>em re<strong>in</strong>en Logistik-Unternehmen<br />

oder <strong>von</strong> e<strong>in</strong>em Entsorgungsbetrieb übernommen werden. Das Logistikunternehmen stellt<br />

primär Mulden vor Ort zur Verfügung, d. h. entsprechend dem Kundenwunsch werden Mulden<br />

für Bauschutt und Baumischabfälle zur Verfügung gestellt. Die Entsorgung des Mulden<strong>in</strong>halts<br />

f<strong>in</strong>det bei Dritten statt, denn das Logistikunternehmen gibt den Mulden<strong>in</strong>halt an<br />

Entsorgungsbetriebe weiter. Bei der Baustellenbetreuung durch e<strong>in</strong>en Entsorgungsbetrieb<br />

besteht die Möglichkeit, dass der Entsorgungsbetrieb e<strong>in</strong>e „Sortier<strong>in</strong>sel“ betreibt und der Abfall<br />

bereits vor Ort <strong>in</strong> verschiedene Fraktionen sortiert wird. Das Sortieren vor Ort auf der Baustelle<br />

braucht Know-how, Diszipl<strong>in</strong> und Platz. Die getrennt erfassten Fraktionen werden direkt e<strong>in</strong>er<br />

Verwertung zugeführt. Erstaunlicherweise wird trotzdem nicht auf e<strong>in</strong>e Nachsortierung des<br />

gemischten Baustellenabfalls verzichtet, diese erfolgt am Betriebsgelände des<br />

Entsorgungsbetriebs.<br />

Bei der Vorortsortierung ist vorab zu überprüfen, ob genügend Platz für die Sammelconta<strong>in</strong>er<br />

zur Verfügung steht und ob e<strong>in</strong> Wenderaum für LKW vorhanden ist. Ist dies nicht der Fall, so<br />

müssen die gemischt anfallenden Baustellenabfälle (Mixmulde) bei der Vorbehandlungsanlage<br />

getrennt und zugeordnet werden. Bei Großbaustellen (Abbau- und Abbrucharbeiten <strong>von</strong><br />

Bauwerken größeren Ausmaßes) sollte jedenfalls das sogenannte Rückbausystem angestrebt<br />

werden. Aus ökonomischen Gründen muss dabei berücksichtigt werden, dass die Abbruch- und<br />

Abbauarbeiten möglichst schnell abgeschlossen se<strong>in</strong> sollen, um das Umfeld der Baustelle nur<br />

kurz zu stören. Dies geschieht <strong>in</strong> der Regel folgend:<br />

Entfernung <strong>von</strong><br />

• Dachhaut und des Dachstuhls (Holz- oder Stahlkonstruktion). Flachdächer aus Stahlbeton<br />

müssen nicht getrennt abgetragen werden.<br />

• Türen- und Fensterkonstruktionen sowie sämtlicher E<strong>in</strong>richtungsgegenstände.<br />

• Böden, Isolierungen, Verkleidungen, Balken, Tafeln, gipsgebundenen Platten sowie<br />

Dämmmaterialien.<br />

Diese Abfallfraktionen werden <strong>in</strong> bereitstehenden Conta<strong>in</strong>ern zwischengesammelt und zu<br />

e<strong>in</strong>em Zentralzwischenlager mit Vorbehandlung transportiert. Die ausgeräumten<br />

Abbruchgebäude werden danach zum E<strong>in</strong>sturz gebracht. Um aufwendige<br />

Vorzerkle<strong>in</strong>erungsarbeiten zu verh<strong>in</strong>dern, muss beachtet werden, dass das Abbruchmaterial<br />

e<strong>in</strong>e maximale Stückgutgröße hat, welche auf die Vorsortierung und auf die<br />

Aufbereitungsanlage abgestimmt se<strong>in</strong> soll.<br />

E<strong>in</strong>en großen E<strong>in</strong>fluss auf die Entsorgungspraxis auf Baustellen haben die Transportkosten<br />

bzw. die Entfernungen zu möglichen Verwertungs- bzw. Beseitigungsanlagen. Je weiter die<br />

Schere zwischen den Entsorgungskosten für gemischte Bauabfälle und verwertbaren<br />

E<strong>in</strong>zelfraktionen ause<strong>in</strong>andergeht, um so mehr wird vermutlich der Anreiz steigen, verwertbare<br />

E<strong>in</strong>zelfraktionen auf der Baustelle getrennt zu erfassen und entsprechenden<br />

Verwertungswegen zuzuführen und dadurch das Aufkommen gemischter Bauabfälle zu<br />

reduzieren. Das Gegenfuhrsystem der Abfalltransporte ist e<strong>in</strong> verkehrsentlastendes System,<br />

wobei Transporte<strong>in</strong>heiten, welche Sand-, Kies-, Schotter- und Recycl<strong>in</strong>gmaterial aus dem<br />

Versorgungsbetrieb ausliefern und bei der Rückfuhr Abbruch- und Bauschuttmaterial zu e<strong>in</strong>em<br />

Zentralzwischenlager anliefern. Die <strong>von</strong> der Baustelle angelieferten Abfälle werden über e<strong>in</strong>e<br />

Brückenwaage geleitet. Hier wird das Material e<strong>in</strong>er genauen E<strong>in</strong>gangskontrolle unterzogen. Je<br />

nach Qualität und Eignung wird es der entsprechenden Zwischenlagerbox bzw. -fläche<br />

zugewiesen und zwischengelagert. Durch nochmalige Kontrolle des Materials soll sichergestellt<br />

werden, dass nur Materialien, welche als Sekundärrohstoffe geeignet s<strong>in</strong>d, Recycl<strong>in</strong>ganlagen<br />

zugeführt werden.

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