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Vermeidung von Baustellenabfällen in Wien - Österreichische ...

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Seite 57<br />

<strong>Vermeidung</strong> <strong>von</strong> <strong>Baustellenabfällen</strong> <strong>in</strong> <strong>Wien</strong><br />

Sanierungs-, Umbau- und Renovierungsmaßnahmen s<strong>in</strong>d E<strong>in</strong>griffe <strong>in</strong> bestehende Bauwerke<br />

bzw. Bauteile. Mit der Tiefe des E<strong>in</strong>griffes <strong>in</strong> die Bausubstanz erhöht sich die Anzahl der an der<br />

Baumaßnahme beteiligten Berufsgruppen, doch liegt der Schwerpunkt der Tätigkeiten im<br />

Regelfall bei jenen Berufsgruppen (Professionisten), die für Ausbautätigkeiten zuständig s<strong>in</strong>d.<br />

Laut HAEBERLIN 1999 unterscheidet sich das Abfallaufkommen <strong>von</strong> Baumaßnahmen an<br />

bestehenden Gebäuden vom Aufkommen e<strong>in</strong>er Neubaumaßnahme im Wesentlichen <strong>in</strong><br />

folgenden Punkten:<br />

• Der Anteil der Bauleistungen jener Gewerke, welche für Ausbautätigkeiten zuständig s<strong>in</strong>d,<br />

liegt deutlich höher, sodass hier gegenüber Neubaumaßnahmen <strong>von</strong> e<strong>in</strong>em höheren<br />

Aufkommen an <strong>Baustellenabfällen</strong> und Verpackungsabfällen ausgegangen werden kann.<br />

• Der Anteil der Verschnittreste liegt aufgrund des höheren Anpassungsaufwandes an bereits<br />

bestehende Konstruktionen deutlich höher als bei Neubaumaßnahmen, sodass hier<br />

gegenüber Neubaumaßnahmen mehr Abfall anfällt.<br />

• Renovierungs-, Modernisierungs- und Sanierungstätigkeiten führen durch Austausch <strong>von</strong><br />

Baustoffen des Innenausbaues (z.B. Gipskarton, Holz, Dämmmaterialien, Tapeten,<br />

Teppiche, etc.), Instandsetzung und Ausbau funktionsuntüchtiger Bauteile und Bauelemente<br />

(z.B. Sanitärobjekte, Heizungselemente, Fenster) zu e<strong>in</strong>em Aufkommen an Altbaustoffen<br />

und -bauteilen sowie Bauschutt, der <strong>in</strong> der Regel mit höheren Anteilen nicht m<strong>in</strong>eralischer<br />

Abfälle wie Holz, Papier oder Kunststoffe vermischt ist.<br />

• Besonders im Bereich der Sanierung fällt e<strong>in</strong> Großteil der Baurestmassen als<br />

„Verbundmaterial“ an. Die dabei ausgebauten bzw. angefallenen Bauteile und Baustoffe<br />

können vielfach nicht oder nur mit erheblichem Mehraufwand getrennt werden. Zumeist<br />

müssen sie als „gemischte Baustellenabfälle“ entsorgt werden, z.B. mit dem Bauteil<br />

verklebte Dämmstoffe, e<strong>in</strong>gemauerte Leitungsteile, diverse verklebte Beläge und Anstriche<br />

an Böden, Decken und Wänden, etc.<br />

• Etwa Mitte der 60er Jahre setzte e<strong>in</strong>e „Chemisierung“ der Baumaterialien e<strong>in</strong>, die zu e<strong>in</strong>em<br />

verstärkten E<strong>in</strong>satz <strong>von</strong> Baukunststoffen, beschichteten Spanplatten, Additiven für Beton,<br />

Mörtel oder Putze und Verbundwerkstoffen führte. Gebäude dieser Zeit gelangen derzeit <strong>in</strong><br />

den Erneuerungszyklus, sodass hier die Abfallzusammensetzung die zur damaligen Zeit im<br />

Bauwesen verwendeten Materialien widerspiegelt.<br />

• Durch die E<strong>in</strong>stufung des noch vor e<strong>in</strong>igen Jahren im Brandschutz weit verbreiteten<br />

Baustoffes Asbest als besonders gefährlichem, krebserzeugenden Gefahrstoff s<strong>in</strong>d<br />

Asbestsanierungsmaßnahmen erforderlich, welche große Mengen als Sonderabfall zu<br />

entsorgender Asbestabfälle mit sich br<strong>in</strong>gen.<br />

• Schutzmaßnahmen für die bereits bestehende Bausubstanz (Abdeckungen, Verkleidungen<br />

etc.) erhöhen das Abfallaufkommen <strong>in</strong>sbesondere im Altholz- und Folienbereich.<br />

Unzureichende Schutzmaßnahmen können zu Beschädigungen der bestehenden<br />

•<br />

Bausubstanz bzw. zeitweilig ausgebauter Materialien führen und damit zu e<strong>in</strong>er Erhöhung<br />

des Abfallaufkommens beitragen.<br />

Insbesondere bei Sanierungs- und Umbaumaßnahmen können Schadensfälle zu e<strong>in</strong>em<br />

Aufkommen kontam<strong>in</strong>ierter Bauabfälle führen (z.B. Brandschutt, kontam<strong>in</strong>ierter Bauschutt<br />

und Bodenaushub).<br />

Für Baustellenabfälle wird bei Renovierungsarbeiten abhängig <strong>von</strong> der Wohnfläche e<strong>in</strong><br />

durchschnittlicher Anfall <strong>von</strong> 33,5 kg/m² Wohnfläche angenommen (LUCKENBACH, 1999).

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