Vermeidung von Baustellenabfällen in Wien - Österreichische ...
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Seite 76<br />
<strong>Vermeidung</strong> <strong>von</strong> <strong>Baustellenabfällen</strong> <strong>in</strong> <strong>Wien</strong><br />
Nach der manuellen Sortierung wird der verbleibende Sortierrest je nach Beschaffenheit<br />
entweder mittels Radlader auf den Bauschutthaufen aufgebracht oder als Restmüllfraktion<br />
mittels Greifer <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Conta<strong>in</strong>er befördert. E<strong>in</strong>e am Sortierplatz abgekippte Mulde mit<br />
<strong>Baustellenabfällen</strong> wird <strong>in</strong> etwa <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Nettozeit <strong>von</strong> 30 M<strong>in</strong>uten abgearbeitet. Die Sortierer<br />
bearbeiten gleichzeitig mehrere getrennt abgekippte Baustellenabfallhaufen.<br />
Die aus den angelieferten <strong>Baustellenabfällen</strong> verbliebene Restmüllfraktion (= Sortierrest)<br />
besteht vorwiegend aus großen und kle<strong>in</strong>en Verpackungsfolien aus Kunststoff,<br />
Kunststoffeimern und -kanistern, PET-Flaschen, Umreifungsbändern, Kartuschen, kle<strong>in</strong>en<br />
Kartonagen, Kraftpapiersäcken, Zigarettenschachteln, Dämmmaterial, Nicht-<br />
Verpackungskunststoffen (Matten, Rohre, Abdeckplanen, Kabelrohre, Schienen), Textilien<br />
sowie e<strong>in</strong>er m<strong>in</strong>eralischen Kle<strong>in</strong>- und Fe<strong>in</strong>fraktion (Abbildung 5-19 und Abbildung 5-20).<br />
Theoretisch könnte der verbleibende Restmüllanteil noch weit unter 10 % gedrückt werden, da<br />
e<strong>in</strong> Großteil der Materialien leicht aussortierbare Kunststoffe s<strong>in</strong>d. Wirtschaftliche Überlegungen<br />
– z.B. begrenzte Anzahl an Sortierpersonal, Anzahl an Anlieferungen pro Zeite<strong>in</strong>heit sowie die<br />
ger<strong>in</strong>ge Masse <strong>von</strong> Kunststoffabfällen – setzen der Sortiereffizienz Grenzen.<br />
Abbildung 5-19: Restmüllfraktion (Sortierrest) Abbildung 5-20: Restmüllfraktion (Sortierrest)<br />
Bis Ende des Jahres 2003 wird die Restmüllfraktion noch auf Massenabfalldeponien<br />
abgelagert. Auf Grund der mit 1.1.2004 <strong>in</strong> Kraft tretenden Bestimmungen der<br />
Deponieverordnung, wird die Restmüllfraktion (= Sortierrest) künftig nicht mehr deponiert,<br />
sondern voraussichtlich nach e<strong>in</strong>er mechanischen Aufbereitung zum Großteil e<strong>in</strong>er<br />
energetischen Verwertung zugeführt.<br />
Der angelieferte Bauschutt ist e<strong>in</strong> Gemisch aus Mörtel, Ziegel und Beton, Pflasterste<strong>in</strong>en,<br />
Asphaltbruch, Erde, Sand, Eternit, Heraklith, Gips, Glas, Silikatbeton, Gasbeton, Fliesen,<br />
Kl<strong>in</strong>ker, Asbestzement <strong>in</strong> gebundener Form, Faserzement, Porzellan und nicht-m<strong>in</strong>eralischen<br />
Verunre<strong>in</strong>igungen. Die nicht-m<strong>in</strong>eralischen Verunre<strong>in</strong>igungen s<strong>in</strong>d vorwiegend Dämmstoffe,<br />
Installationsmaterial sowie Holzabfälle. Größere Bestandteile werden händisch aussortiert. Der<br />
verbleibende m<strong>in</strong>eralische Rest mit nicht-m<strong>in</strong>eralischen Bauwerksbestandteilen wird mittels<br />
Radlader auf den Bauschuttkegel, der als Deponieschutt bezeichnet wird, aufgebracht.<br />
Staubemissionen entstehen beim Abkippen der Mulde, durch w<strong>in</strong>dbed<strong>in</strong>gte Aufwirbelungen<br />
sowie durch zu- und abfahrenden Verkehr. Bei Bedarf werden deshalb die Fahrstraßen und der<br />
Sortierplatz feucht gehalten.<br />
Die Baustellenabfallsortierung wird über das ganze Jahr betrieben, wobei <strong>in</strong> den Monaten <strong>von</strong><br />
Mai bis Oktober die meisten Anlieferungen pro Tag (60 bis 80) erfolgen. In den W<strong>in</strong>termonaten<br />
werden vorwiegend Baustellenabfälle <strong>von</strong> Ausbauten angeliefert.