Vermeidung von Baustellenabfällen in Wien - Österreichische ...
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Seite 56<br />
<strong>Vermeidung</strong> <strong>von</strong> <strong>Baustellenabfällen</strong> <strong>in</strong> <strong>Wien</strong><br />
5.3.2.1 E<strong>in</strong>flussfaktor: Art der Baumaßnahme<br />
Im Bauwesen (Hoch- und Tiefbau) f<strong>in</strong>den folgende 3 Arten <strong>von</strong> Bautätigkeiten statt:<br />
• Neubau<br />
• Adaptierung (Um-, E<strong>in</strong>-, Auf-, Zu-, und Rückbau, Instandhaltung, Sanierung)<br />
• Abbruch<br />
Hochbau wird unterschieden <strong>in</strong>:<br />
• Wohnbau<br />
• sonstigen Hochbau.<br />
Tiefbau wird unterschieden <strong>in</strong><br />
• Straßenbau (<strong>in</strong>kl. Brücken- und Tunnelbau),<br />
• Schienenbau,<br />
• Wasserversorgungs- und Abwasserentsorgungsbau und<br />
• sonstigen Netzwerkbau (Gas-, Strom-, Erdgas- und Fernwärmeleitungsbau,<br />
Telefonleitungsbau, Wasserkraftwerksbau).<br />
Baustellen s<strong>in</strong>d jene Orte, wo Bautätigkeiten wie Neubauten, Umbauten, Ausbauten,<br />
Rückbauten, Sanierungen, Abbauten und Abbrüche <strong>von</strong> Bauwerken stattf<strong>in</strong>den. Je nach Art<br />
und Umfang der Bautätigkeiten unterscheiden sich Abfallaufkommen und<br />
Abfallzusammensetzung. Bei der Unterscheidung Neubau - Revitalisierung zeigen sich<br />
folgende Unterschiede <strong>in</strong> der Zusammensetzung (GRETZMACHER, 2003):<br />
Tabelle 5-13: Unterschiede <strong>in</strong> der Abfallzusammensetzung bei Neubau und Revitalisierung<br />
Neubau Revitalisierung<br />
Baustellenabfälle 64 % 45 %<br />
M<strong>in</strong>eralische Baurestmassen 9 % 46 %<br />
Holz gemischt 24 % 8 %<br />
Im Folgenden werden Neubau-, Adaptierungs- und Abbruchmaßnahmen näher charakterisiert.<br />
Ziel <strong>von</strong> Neubaumaßnahmen ist die Errichtung <strong>von</strong> Bauwerken bzw. Bauteilen.<br />
In Abhängigkeit der Bauphase und Bauweise ist e<strong>in</strong>e Vielzahl <strong>von</strong> Berufsgruppen (Gewerke)<br />
auf der Baustelle tätig, was <strong>in</strong> Folge zu e<strong>in</strong>em breiten Spektrum an Abfällen führt. Anhand der<br />
Abfallzusammensetzung s<strong>in</strong>d Rückschlüsse auf die derzeit im Bauwesen verwendeten<br />
Materialien und deren Vielfalt möglich.<br />
Zu Beg<strong>in</strong>n der Bautätigkeiten überwiegt die Abfallfraktion „Bodenaushub“. Dieser fällt bei<br />
Aushubtätigkeiten <strong>von</strong> Baugruben für Fundamente, Kellergeschosse u.s.w. an. Bei den<br />
weiteren Tätigkeiten, die den vier Gruppen Rohbau, Dach und Fassade, technische<br />
Gebäudeausstattung und Ausbau zuzuordnen s<strong>in</strong>d, dom<strong>in</strong>ieren die m<strong>in</strong>eralischen und nicht<br />
m<strong>in</strong>eralischen Bauabfälle sowie Verpackungsabfälle und Restbestände an Bauchemikalien, die<br />
z.T. zu den gefährlichen Abfällen/Problemstoffen zu zählen s<strong>in</strong>d, sowie hausmüllähnliche<br />
Abfälle aus den Unterkünften und Pausenräumen (HAEBERLIN 1999).<br />
Bei Neubaumaßnahmen (LAND STEIERMARK, 2001) fallen pro Kubikmeter umbauten Raum<br />
ca. 21 kg Abfall an (etwa 25 % <strong>in</strong> der Rohbauphase, dagegen 75 % <strong>in</strong> der Ausbauphase). Bei<br />
getrennter Erfassung beträgt der Gesamtanteil an verwertbaren Abfällen (Bauschutt, Altholz,<br />
Schrott und Verpackungen) ca. 65 %, der Rest (= Baustellenabfälle) <strong>von</strong> ungefähr 35 % muss<br />
ordnungsgemäß entsorgt werden. Für Baustellenabfälle wird bei Neubau abhängig <strong>von</strong> der<br />
errichteten Wohnfläche e<strong>in</strong> durchschnittlicher Anfall <strong>von</strong> 67 kg/m² Wohnfläche berechnet<br />
(LUCKENBACH, 1999).