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Vermeidung von Baustellenabfällen in Wien - Österreichische ...

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Seite 73<br />

<strong>Vermeidung</strong> <strong>von</strong> <strong>Baustellenabfällen</strong> <strong>in</strong> <strong>Wien</strong><br />

Die im Rahmen des vorliegenden Projekts durchgeführten Interviews mit Entsorgungsbetrieben<br />

ergaben, dass <strong>in</strong> <strong>Wien</strong> derzeit folgende Fraktionen aus gemischten <strong>Baustellenabfällen</strong> sortiert<br />

und e<strong>in</strong>er weiteren Verwertung zugeführt werden:<br />

• m<strong>in</strong>eralische Baurestmassen (Bauschutt, ...)<br />

• Altholz behandelt – Verwertung <strong>in</strong> der Spanplatten<strong>in</strong>dustrie<br />

• Altholz unbehandelt – thermische Verwertung<br />

• Kunststoff – thermische Verwertung<br />

• Metall – stoffliche Verwertung<br />

• Restfraktion – Deponie<br />

• Kabeln – stoffliche Verwertung <strong>von</strong> Kupfer<br />

Das Sortieren der Wertfraktionen erfolgt händisch und sche<strong>in</strong>t ökonomisch optimiert. Es gibt<br />

laut Auskunft der Befragten ke<strong>in</strong>e Abnahmeschwierigkeiten h<strong>in</strong>sichtlich der Wertfraktionen<br />

(Altholz, Kunststoff, Metall), e<strong>in</strong>e verstärkte Auftrennung und Verwertung ist denkbar, würde<br />

allerd<strong>in</strong>gs beträchtliche Mehrkosten für die Sortierung verursachen. E<strong>in</strong> weiteres Problem der<br />

verstärkten Auftrennung stellt sich aufgrund der Menge – je genauer verschiedene Materialien<br />

getrennt werden, umso besser wären stoffliche Verwertungswege zu realisieren. Steigende<br />

Entsorgungspreise könnten den vermehrten Aufwand kompensieren. Gleichzeitig stellt sich<br />

aber die Frage, ob das entsprechende Material regelmäßig <strong>in</strong> ausreichender Menge anfällt um<br />

den Aufwand zu rechtfertigen.<br />

Für die auf der Baustelle e<strong>in</strong>gesetzten Kunst- und Verbundstoffe (unterschiedliches<br />

Verpackungsmaterial) gibt es laut Auskunft der ARA e<strong>in</strong>e Vergütung für die Anlieferung<br />

sortenre<strong>in</strong>er und lizenzierter Verpackungsabfälle bei den regionalen Übernahmestellen. Dies gilt<br />

jedoch nur für bestimmte Stoffgruppen. Wichtig ist dabei, dass die verwendeten Kunst- und<br />

Verbundstoffe frei <strong>von</strong> halogenerierten organischen Verb<strong>in</strong>dungen s<strong>in</strong>d.<br />

Die Restfraktion kommt derzeit auf die Deponie. Die Entsorgungsbetriebe rechnen damit, dass<br />

nach Inkrafttreten der neuen Deponieverordnung Änderungen notwendig werden. Es könnte<br />

möglicherweise zu verstärktem Sortieren führen, voraussichtlich wird die Restfraktion nach dem<br />

01. 01. 2004 thermisch entsorgt. Denkbar wäre dabei e<strong>in</strong> vorgeschaltetes Splitt<strong>in</strong>g <strong>in</strong><br />

heizwertreiche und <strong>in</strong>erte Fraktionen.<br />

Bei den Verwertungsmöglichkeiten für die m<strong>in</strong>eralischen Fraktionen der gemischten Bau- und<br />

Abbruchabfälle ist zwischen dem Produkt- und dem Stoffrecycl<strong>in</strong>g zu unterscheiden (WALKER,<br />

1998). Da die Wiederverwendung e<strong>in</strong>es Produkts (z.B. e<strong>in</strong>es Ziegels als Ziegel) nur<br />

e<strong>in</strong>geschränkt möglich ist, wird auch künftig die stoffliche Verwertung vorrangig <strong>von</strong> Bedeutung<br />

se<strong>in</strong>. Die Verwertung m<strong>in</strong>eralischer Bestandteile aus <strong>Baustellenabfällen</strong> erfordert<br />

Verfahrensweisen und –schritte, welche die Herstellung verkaufs- bzw. marktfähiger Produkte<br />

gewährleisten. Diese müssen zudem den spezifischen Qualitäts- und Nutzungsanforderungen<br />

gerecht werden und def<strong>in</strong>ierte Gebrauchseigenschaften aufweisen. Die m<strong>in</strong>eralische Fraktion<br />

<strong>von</strong> <strong>Baustellenabfällen</strong> ist nach der Aufbereitung den m<strong>in</strong>eralischen Recycl<strong>in</strong>gbaustoffen<br />

zuzuordnen, deren Haupte<strong>in</strong>satzgebiet der Tiefbau (Erd-, Straßen-, Wege- und<br />

Landschaftsbau) ist. Dabei haben m<strong>in</strong>eralische Recycl<strong>in</strong>gbaustoffe die gleichen bautechnischen<br />

Anforderungen wie Primärbaustoffe (Sande, Kiese, Naturste<strong>in</strong>e) zu erfüllen, zusätzlich ist die<br />

Umweltverträglichkeit nachzuweisen.

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