Vermeidung von Baustellenabfällen in Wien - Österreichische ...
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Seite 65<br />
<strong>Vermeidung</strong> <strong>von</strong> <strong>Baustellenabfällen</strong> <strong>in</strong> <strong>Wien</strong><br />
Im Zuge der Bautätigkeiten und <strong>in</strong> Abhängigkeit der gerade tätigen Berufsgruppen waren<br />
Verunre<strong>in</strong>igungen der Baustellen unvermeidbar. Baustellenre<strong>in</strong>igungen wurden entweder <strong>von</strong><br />
externen Firmen oder Arbeitern, welche auf den jeweiligen Baustellen beschäftigt waren,<br />
durchgeführt, bzw. waren die Gewerke vertraglich verpflichtet für die Entsorgung ihrer<br />
verursachten Abfälle selbst zu sorgen. Wenn sie dieser Pflicht nicht nachkamen, mussten sie<br />
das Re<strong>in</strong>igungspersonal bezahlen.<br />
E<strong>in</strong> Großteil der im Zuge <strong>von</strong> Bautätigkeiten anfallenden Abfälle wurde gemischt <strong>in</strong> Mulden<br />
gesammelt. Lediglich Bodenaushub und Bausonderabfälle (Asbest) wurden bei allen Baustellen<br />
an ihrem Anfallsort getrennt erfasst. Bei größeren Baustellen wurden weiters meist Holz<br />
(behandelt und unbehandelt geme<strong>in</strong>sam) und Metallabfälle getrennt gesammelt. Bei<br />
Abbruchtätigkeiten wurde der anfallende Bauschutt getrennt erfasst (ohne sonstige<br />
Verunre<strong>in</strong>igungen).<br />
Im Zuge der Befragungen waren die Hauptargumente gegenüber e<strong>in</strong>er getrennten Erfassung<br />
der anfallenden Bauabfälle vor Ort folgende:<br />
• Platzmangel<br />
Obwohl an vielen Baustellen mehr als e<strong>in</strong>e Mulde für gemischte Abfälle gesichtet wurde, war<br />
e<strong>in</strong>e Aufteilung der vorhandenen Mulden für gemischte Abfälle auf die Erfassung <strong>von</strong><br />
sortenre<strong>in</strong>en Fraktionen bzw. e<strong>in</strong>er sortenre<strong>in</strong>en Fraktion (die <strong>in</strong> größeren Mengen anfiel) aus<br />
Platzgründen nicht möglich.<br />
• Verständigungsschwierigkeiten<br />
E<strong>in</strong>e getrennte Sammlung auf Baustellen hat <strong>in</strong>sofern ke<strong>in</strong>en S<strong>in</strong>n, da die Bauarbeiter, trotz<br />
E<strong>in</strong>schulung über Abfalltrennung zu Baubeg<strong>in</strong>n, alle Abfälle <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Mulde e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen.<br />
E<strong>in</strong>schulungen <strong>in</strong> mehreren Sprachen wären notwendig, kosten allerd<strong>in</strong>gs Geld und Zeit. Die<br />
Zusammensetzung der am Bau tätigen Arbeiter ändert sich laufend und erschwert<br />
E<strong>in</strong>weisungen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e richtige Abfalltrennung vor Ort.<br />
• Ablagerungen neben den Mulden<br />
Bei e<strong>in</strong>er getrennten Sammlung <strong>von</strong> <strong>Baustellenabfällen</strong> vor Ort fallen manche Fraktionen <strong>in</strong><br />
größeren Mengen an bzw. s<strong>in</strong>d manche Abfälle volum<strong>in</strong>öser und füllen so schneller das dafür<br />
vorgesehene Sammelgefäß. Ist das Sammelgefäß voll, kommt es zu Ablagerungen neben der<br />
E<strong>in</strong>richtung oder die Abfälle werden <strong>in</strong> E<strong>in</strong>richtungen e<strong>in</strong>geworfen, die für andere Fraktionen<br />
vorgesehen s<strong>in</strong>d und verunre<strong>in</strong>igen diese.<br />
• Zuständigkeit<br />
E<strong>in</strong>e funktionierende Trennung macht nur S<strong>in</strong>n, wenn es e<strong>in</strong>en Zuständigen vor Ort gibt. Auf<br />
den Baustellen f<strong>in</strong>det sich aber <strong>in</strong> der Regel niemand, der sich für e<strong>in</strong>e getrennte Sammlung der<br />
Fraktionen zuständig fühlt. Bauleiter oder Poliere haben generell wenig Zeit um ihre Aufgaben<br />
zu erfüllen. Die zusätzliche Betreuung mit der Errichtung e<strong>in</strong>er getrennten Sammlung vor Ort<br />
würde ihren Zeitrahmen sprengen.<br />
• Zu teuer<br />
Für die E<strong>in</strong>richtung und ständige Betreuung (organisatorische Abwicklung) e<strong>in</strong>er getrennten<br />
Sammlung wäre e<strong>in</strong>e zusätzliche Arbeitskraft notwendig, die Mehrkosten verursachen würde.<br />
• Ablehnung <strong>von</strong> Sammel<strong>in</strong>seln auf Baustellen<br />
Auf ke<strong>in</strong>er der besuchten Baustellen wäre laut Auskunft der Befragten e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>gezäunte<br />
Sortier<strong>in</strong>sel am Baustellengelände denkbar. Argumente gegen die E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>er durch<br />
Fremdpersonal betreuten Sammel<strong>in</strong>sel waren folgende:<br />
- Anpassung des Zeitpunktes der Abfallübergabe an die Öffnungszeiten der Sammel<strong>in</strong>seln<br />
- Vermehrter Kostenaufwand für die Entsorgung