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Diplomarbeit - Institut für Germanistik

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sprechen, die vom Erlebnis einer bäuerlich-ländlichen beziehungsweise kleinstädtisch-provinziellen<br />

Welt geprägt sind und diese als überragenden Wert darstellen.<br />

Als Heimatliteratur im engsten Sinn wird die Heimatkunst bezeichnet. 66<br />

Die oben genannten Kategorien sind also als Strömungen innerhalb der Heimatliteratur<br />

zu bezeichnen, wobei das Risiko, dass der Begriff der Heimatliteratur<br />

durch diese Erweiterungen unscharf wird, bedacht werden muss. Andererseits<br />

trägt diese Tatsache den geänderten gesellschaftlichen Verhältnissen<br />

Rechnung. Etwa ab den 1960er Jahren setzt eine neuere, kritische Auseinandersetzung<br />

mit dem Thema Heimat in der Literatur ein. Die Heimatliteratur erweitert<br />

thematisch und strukturell ihren Spielraum, die Grenzen zu anderen Gattungen,<br />

etwa zur Arbeiter- oder Frauenliteratur werden durchlässiger. Weiters<br />

lässt sich ein Verschwinden der Polarität Stadt-Land beobachten, auch Stadtromane<br />

können Heimatliteratur sein. 67<br />

20<br />

4 Anti-Heimat-Literatur<br />

4.1 Vorbedingungen - Heimatliteratur nach 1945<br />

In diesem Abschnitt soll die Verwendung des Heimatbegriffs in der österreichischen<br />

Literatur in ihren unterschiedlichen Stadien skizziert werden. Die Situation<br />

im Nachkriegsösterreich ist dabei genauso von Bedeutung, wie die Entwicklung<br />

in späteren Jahrzehnten. In der vorliegenden Arbeit werden exemplarisch<br />

Texte aus vier Jahrzehnten behandelt werden, deshalb ist es wichtig, einen diachronen<br />

Überblick zu geben.<br />

Was Strzelczyk in ihrer Untersuchung <strong>für</strong> die Bundesrepublik Deutschland<br />

konstatiert, kann ohneweiters <strong>für</strong> auf die Situation im Nachkriegsösterreich umgelegt<br />

werden:<br />

66 Vgl. Donnenberg, Josef: Heimatliteratur in Österreich nach 1945 – rehabilitiert oder antiquiert?<br />

In: Polheim, Karl Konrad (Hg.): Wesen und Wandel der Heimatliteratur. Am Beispiel der<br />

österreichischen Literatur seit 1945. Bern: Peter Lang 1989, S. 39 – 68, S. 41 – 42.<br />

67 A. a. O., S. 51.

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