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Diplomarbeit - Institut für Germanistik

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Stellenwert zurück, der ihr schon aberkannt wurde – „to render and reflect these<br />

realities […] to bring Austria back into Austrian Literature“, und somit Österreich<br />

mit Hilfe der Literatur wieder zu einer Heimat zu machen, diesen Anspruch stellt<br />

Menasse an die Literatur.<br />

Die Bezeichnung „Anti-Heimat-Literatur“ wird ab nun durchgehend verwendet.<br />

Dies bedarf einer Begründung: natürlich kann Koppensteiner Recht gegeben<br />

werden, wenn er feststellt, dass die Anti-Heimatliteratur als Antithese zur konventionellen<br />

Heimatliteratur gesehen werden muss. Menasses Anti-Heimat-<br />

Begriff umfasst selbstverständlich auch den in älteren Beiträgen verwendeten<br />

Terminus. Darüber hinaus inkludiert Menasses Definition jedoch auch jene<br />

Werke neueren Datums, die von engen und veralteten Definitionen nicht erfasst<br />

werden. Während eine Definition wie jene von Koppensteiner, hauptsächlich auf<br />

literarischen Vergleichen, nämlich der Gegenüberstellung zur traditionellen<br />

Heimatliteratur, beruht, erweist sich Menasses Konzept durch Analyse gesellschaftlicher,<br />

politischer und geschichtlicher Faktoren als wesentlich fundierter.<br />

Anti-Heimatliteratur umfasst nicht das gesamte Gebiet der österreichischen Anti-Heimat-Literatur.<br />

Als Abschluss des theoretischen Teils soll nun noch auf das Heimkehrmotiv,<br />

dessen Analyse im Zentrum der Arbeit stehen wird, eingegangen werden.<br />

5 Überlegungen zum Heimkehrmotiv<br />

5.1 Exkurs: Funktion von Motiven <strong>für</strong> die Literatur<br />

Gleich zu Beginn erscheint es notwendig, ein paar Worte über die Verwendung<br />

von Motiven in der Literatur zu verlieren.<br />

Schon die etymologische Herleitung vom lateinischen „movere“ verweist auf die<br />

Funktion, zu begründen, zu bewegen und Relationen herzustellen. 109 Ein Motiv<br />

109<br />

Vgl. Daemmrich, Horst S./Daemmrich, Ingrid G.: Themen und Motive in der Literatur. Ein<br />

Handbuch. Zweite, überarbeitete und erweiterte Auflage. Tübingen: Francke 1995, S. XVI.<br />

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