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Vorwort zur Chronik über Kupferberg - Heinz Kornemann

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Miedzianka – <strong>Kupferberg</strong><br />

Eine Übersetzung aus dem Polnischen<br />

Zuerst versammelten sich zwei Personen, kurz darauf kamen eine dritte und vierte<br />

dazu. In dem Hirschberger Obergebiet leben Menschen, die aus <strong>Kupferberg</strong> ausgesiedelt<br />

worden sind und noch einiges vom gemeinsamen Dorfleben bewahrt haben. Sie sind<br />

unter sich. An warmen Tagen sitzen sie auf der Bank - das verblieb ihnen aus der Zeit,<br />

als sie unter den Bäumen zusammen mit den Bergleuten nach der Schicht Karten<br />

spielten.<br />

Langsam hören sie auf, sich an das klare Quellwasser, welches vom Ochsenkopf<br />

herfließt, bevor es sich nicht irgendwo im Schacht verliert, das köstliche Faßbier und<br />

das gesunde Klima zu erinnern, und einer der Anwesenden sagt: „Es gibt solche Erinnerungen<br />

nicht.“<br />

Die früheren Einwohner von <strong>Kupferberg</strong> wurden Mieter in Zarbobze. Sie vergleichen<br />

höchstens, daß dort die wirtschaftliche Belieferung der Geschäfte besser war als in <strong>Kupferberg</strong>.<br />

„Von der Erinnerung leben nur diejenigen, die <strong>zur</strong>ückgeblieben sind. Als ich nach <strong>Kupferberg</strong><br />

kam“, erzählte Slawa Washewska, “und meine Eindrücke wiedergeben wollte, konnte ich<br />

meinen Brief an die Familie nicht beenden, um alles zu beschreiben, wie schön es hier<br />

war. Die Leute erinnerten sich, daß sich in <strong>Kupferberg</strong> zwei Bäcker, ein Fleischer, eine<br />

Apotheke, welche man unter einem B1umenbogen betrat, ein Kulturraum, ein Zahnarzt,<br />

zwei Friseure, ein Wanderkino befanden. Es gab eine vierklassige Schule und einen<br />

Zechenkindergarten. Direkt nach dem Kriege gab es sogar ein Warenhaus.“<br />

Pauline Lorek erinnert sich, dass die Häuser Badezimmer und Toiletten besaßen. „Hier standen schöne dreistöckige<br />

Gebäude“, sagt Chesla Washewska. Er hat in <strong>Kupferberg</strong> mehrere Jahre als Bergmann gearbeitet.<br />

„<strong>Kupferberg</strong> war eine der schönsten Siedlungen in diesem Gebiet“, bemerkt Jan Mazua, der Leiter der<br />

Samenauskörnerei in Jannowitz, langjähriges Mitglied des Gemeinderatspräsidiums.<br />

Frau Lorek erinnert sich ebenfalls, dass sie, wenn sie in den Keller stieg, Stimmen aus der Tiefe hörte, die aus den<br />

Schächten kamen. Das Los von <strong>Kupferberg</strong> war eng mit dem Bergbau verbunden. Eben als Bergwerksiedlung wird<br />

<strong>Kupferberg</strong> das erste Mal in den erhaltenen Dokumenten von 1311 erwähnt. 1519 der tschechische König Ludwig<br />

Jawilone <strong>Kupferberg</strong> das Stadtrechtrecht. Die Einwohner von <strong>Kupferberg</strong>, wie der Name sagt, beschäftigten sich<br />

hauptsächlich mit der Kupfergewinnung. Im 18. Jahrhundert wurde davon am meisten gewonnen. Außerdem gewann<br />

man hier in kleinen Mengen Arsen und Silber. Der Ort ist herrlich gelegen. In den Vorkriegsaufzeichnungen wurde<br />

<strong>Kupferberg</strong> sehr oft als ein schönes, malerisches Städtchen genannt.<br />

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