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6 Produktion Wirtschaft: Unternehmen und Branchen 20. März 2008 • Nr. 12 Stahlrecycling Ausbau am Standort Köln von Susanne Bader Produktion Nr. 12, 2008 KÖLN. Der Rohstoffhändler RuP im Düsseldorfer Hafen expandiert. Die Verdoppelung der umgeschlagenen Metallschrottmenge und Investitionen von rund 700000 Euro in diesem Jahr treiben das Wachstum des Recyclingbetriebes, der zur Interseroh-Gruppe gehört. Gut 7 000 Tonnen Stahl- und Metallschrotte lagern derzeit auf dem erst 2006 fertiggestellten, 16 000 Qua- dratmeter großen Gelände mit der riesigen Halle von 19 Metern Höhe. Mit zehn Lkw, mehreren Baggern und rund 700 Mulden für die Anlieferung des Altmetalls werden dort mehr als 50 000 t Schrott im Jahr umgeschlagen. 24 Mitarbeiter sind dort beschäftigt. Zwei mobile Scheren zerkleinern den Schrott und machen ihn unter anderem für das Stahlwerk einsatzfähig. Mit modernster Technik wird seine Zusammensetzung überprüft: Ein Spektrometer listet die Zusammensetzung der Metallstücke genau aus. RuP-Geschäftsführer Torsten Reh- berg: „Stahl ist ein hundertprozentiges Kreislaufprodukt. Zur Herstellung einer Tonne Neustahl werden im Elektrostahlwerk 1,1 Tonnen Schrott benötigt. Und der Schrotteinsatz reduziert zudem den CO2-Ausstoß im Verhältnis zur Verwendung von Eisenerz um über 70 Prozent.“ Mehrheitsbeteiligt an der RuP ist die Interseroh-Gruppe, die an über 70 Standorten und mit rund 1 700 Mitarbeitern in Europa Recycling und moderne Kreislaufwirtschaft betreibt. Das Sammeln, Transportieren, Aufbereiten und Verwerten leerer Verpack- Bild: Pixelio ungen, ausgedienter Produkte und von Altmetallen ist ihre Aufgabe. Interseroh garantiert der Industrie für ihre Produktion so die Beschaffung wertvoller Sekundärrohstoffe, die weltweit gehandelt werden und de- MOTEK wirft ihre Schatten voraus Produktion Nr. 12, 2008 Stahlschrott ist kein Abfallprodukt,sondern kann sortiert, wiedereingeschmolzen und zu Qualitätsstählen verarbeitet werden. ren Einsatz oftmals zum Klimaschutz beiträgt. Im Jahr 2006 waren dies über fünf Millionen Tonnen Sekundärrohstoffe, die Gruppe erwirtschaftete einen Umsatz von rund 1,25 Milliarden Euro. STUTTGART (mg). Die MOTEK, internationale Fachmesse für Montage- und Handhabungstechnik, drängt auch 2008 nach vorn. Mehr Hallen und bereits über 900 feste Buchungen lassen auf eine spannende und erfolgreiche Messe in diesem Jahr hoffen. Erst gut vier Monate sind seit der letzten MOTEK vergangen, und bis zur nächsten, dann 27. MOTEK, sind es noch gut acht Monate. Doch der langjährige Projektleiter Rainer Bachert weiß jetzt schon von einem wahren Anmelde-Boom zu berichten: „Bis Ende Januar haben wir einen sensationell hohen Stand an Buchungen von etwas über 900 Ausstellern regis- Materialfluss-Systeme bilden einen Teil der Montage-Themen auf der MOTEK. triert. Damit wurden und werden selbst für den neuen Standort Landesmesse Stuttgart alle Erwartungen deutlich übertroffen.“ Die Hallen-Kapazitäten für die diesjährige MOTEK müssen erneut erweitert werden. Es werden die Hallen 1, 3, 5, 7, 9 sowie 6 und 8 komplett eingeplant, womit bereits ein Großteil der in Stuttgart überhaupt verfügbaren Hallenflächen reserviert bzw. belegt sind. Im Jahr 2007 waren es „nur“ fünf Messehallen. Die Besucher der MOTEK können sich sowohl über Rationalisierungsund Automatisierungs-Möglichkeiten in der Montage, in der Produktion und in der Logistik informieren sowie über viele Branchen hinweg komplette Handling-, Robotik- und Materiallogistik-Lösungen besichtigen und entsprechende Entscheidungssicherheit für anstehende Investitionen gewinnen. Auch in diesem Jahr wird zeitgleich zum zweiten Mal die BONDexpo, Fachmesse für industrielle Klebetechnologie, stattfinden. Wie der Projektleiter Marc Speidel berichtet, ist der Andrang zur weiteren, bzw. zur erstmaligen Teilnahme bereits zum Anfang des Jahres 2008 schon so groß, dass die BONDexpo in die Halle 8 umzieht. So will man allen Flächenwünschen entgegenkommen. Laut Speidel liegen bis jetzt über 50 feste Buchungen vor. Die Synergieeffekte der MOTEK und BONDexpo liegen in den Handling- und vor allem den Robotersystemen, die eine gute Basis für die automatisierte Applikation von z.B. Klebeund Dichtmassen bilden. Bild: Bosch Rexroth
20. März 2008 • Nr. 12 Wirtschaft: Unternehmen und Branchen Biokunststoffe Wachstum in der Nische von Susanne Bader Produktion Nr. 12, 2008 HÜRTH. Der Markt für Biokunststoffe wächst kontinuierlich. Wie die globale Marktsituation derzeit ist, untersuchte die Nova-Institut GmbH im Auftrag des Kunststoffmaschinenherstellers Reifenhäuser. Laut dieser Studie liegen die wichtigsten Märkte für Biokunststoffe heute in Westeuropa. Im Jahr 2007 umfasste demnach der Verbrauch an Biokunststoffen bei 60 000 bis 70 000 t, was einem Marktanteil von unter 1 % entspricht. Jedoch bewegen sich die Wachstumsraten im zweistelligen Bereich und erreichen für einige Kunststoffe bis zu 50 % im Jahr. Wichtigste Biokunststoffe sind dabei thermoplastische Stärken (TPS) bzw. Stärkeblends, extrudierte Stärke, Cellulose- Acetate und Polymilchsäure-Polymere (PLA) (in der Reihenfolge ihrer Marktanteile). Alle weiteren wie Polyhydroxylalkanoate (PHA) machen zusammen weniger als 5 % aus. Die Experten sehen für PLA die größten Wachstumschancen. Das Nova-Institut ermittelte auch die Produktionskapazitäten für biologisch abbaubare Biokunststoffe weltweit. Diese lagen im Jahr 2007 bei insgesamt 265 000 t. Bisher gehen viele Experten davon aus, dass Nordamerika mit dem weltweit führenden Produzen- ten von PLA (Nature Works) die größten Produktionskapazitäten weltweit besitzt. Die Marktanalyse des Nova-Instituts zeigt dagegen, dass Europa mit 140 000 t Produktionskapazität vorne liegt und Nordamerika erst mit 80 000 t folgt. Die Diskrepanz erkläre sich daraus, dass einige in den USA genannteProduktionen dem Markt de facto nicht zur Verfügung stehen und dementsprechend nicht mitgezählt werden konnte. Derzeit seien in Westeuropa die größten realen Produktionsmengen vorhanden und die wichtigsten Hersteller ansässig. Die weltweite Produktionskapazität von 265 000 t teilt sich weltweit auf über 100 Unternehmen auf, von denen bislang nur wenige eine relevante Menge erreicht haben. Die wachsende Nachfrage kann derzeit nicht befriedigt werden, Engpässe entstehen nicht nur bei den Kunststoffen selber, sondern auch bei Additiven für deren Produktion. Diese Lage wird sich nach Einschätzung des Nova-Instuts nicht verbessern: Der Markt für Biokunststoffe wird nach Meinung der Experten auch in den kommenden Jahren zweistellig wachsen, die Produktionskapazitäten sich bis zum Jahr 2011 voraussichtlich vervierfachen. Dabei werden die Biokunststoffe die konventionellen jedoch nicht ablösen, sondern zur Alternative für technische Nischen und bei kurzlebigen Artikeln werden. Industriearmaturenhersteller Robuste Nachfrage steigert Wachstum von Dietmar Poll Produktion Nr. 12, 2008 FRANKFURT A.M. Aufgrund der weltweit robusten Nachfrage von Industriearmaturen erzielten die deutschen Hersteller im Jahr 2007 ein nominales Umsatzplus von 14 %. Damit konnten sie die positive Entwicklung des Vorjahres (plus 13%) noch leicht übertreffen. Das berichtet der VDMA Fachverband Armaturen. Im Inland stieg der Umsatz um 12 %, der Auslandsumsatz lag um 16 % höher als im Vorjahr. An der Spitze der Wachstumsbewegung standen wie im Vorjahr die Hersteller von Regelarmaturen mit einem Umsatzplus von 18 %. Aber auch die Hersteller von Sicherheits- und Überwachungs- bzw. Absperrarmaturen erzielten einen erfreulichen Umsatzanstieg von 17 beziehungsweise 11 %. Dieser positiven Entwicklung auf der Umsatzseite standen auf der Kostenseite wieder zweistellige Materialpreiserhöhungen gegenüber (z. B. unlegierter Stab-/Flachstahl: + 22 %). Hohe Nachfrage nach Armaturen ‚Made in Germany‘ in Russland Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes stiegen die Ausfuhren von Industriearmaturen in den ersten elf Monaten des Jahres 2007 um 9 % auf rund 2,2 Mrd Euro. Das Olympia-Land China war auch im vergangenen Jahr der wichtigste Abnehmer für die deutschen Hersteller von Industriearmaturen. Die deutschen Lieferungen nach China sanken jedoch um 14 % auf 195 Mio Euro. Hierbei sind die extrem hohen Steige- Bild: Nova-Institut Produktion biologisch abbaubarer Kunststoffe © Produktion Quelle: Nova-Institut.de Europa und Nordamerika sind derzeit führend, was die Produktionskapazitäten biologisch abbaubarer Kunststoffe weltweit angeht. rungsraten der vergangenen Jahre zu berücksichtigen. China bleibt als Markt insbesondere in der Kraftwerkstechnik nach wie vor sehr attraktiv. Armaturen ‚Made in Germany‘ haben auch in Russland zur Zeit sehr gute Absatzchancen. Denn unter den zehn wichtigsten Absatzländern hat insbesondere der russische Markt für die deutschen Hersteller stark an Bedeutung gewonnen: die Exporte stiegen um 42 % auf 118 Mio Euro. Hintergrund dieser dynamischen Entwicklung sind laut Bundesagentur für Außenwirtschaft (Bfai) v. a. die Großprojekte im Rahmen der ‚Entwicklungsstrategie für die chemische und erdölchemische Industrie‘. Demnach wird in Russland bis 2015 mit vor allem privaten Investitionen von rund 112 Mrd Euro zu rechnen sein. Von Export von Industriearmaturen © Produktion Quelle: VDMA, Statistisches Bundesamt Der Export in die zehn wichtigsten Kundenländer: Trotz deutlichem Rückgang bleibt China wichtigstes Exportland. Russland hat am stärksten zugelegt. diesen Plänen profitieren deutsche Hersteller prozesstechnischer Komponenten wie z. B. Armaturen. Die deutschen Einfuhren von Industriearmaturen stiegen im Jahr 2007 um 17 % auf 934 Mio Euro. Der Fachverband Armaturen erwartet für 2008 im Inland ein Umsatzwachstum von zehn und auf den Exportmärkten von 12 %. Damit würde der Gesamtumsatz um rund 11 % steigen. Besondere Impulse erwartet die Branche vor allem aus der Kraftwerkswirtschaft, der Petrochemie, der Eisen- und Stahlindustrie, der chemischen Industrie sowie dem Schiffbau. Die öffentliche Wasserversorgung und -entsorgung bleibt ein Sorgenkind der Branche, obwohl die allgemeinen Rahmenbedingungen für mehr Investitionen besser geworden sind. von Gunnar Knüpffer Produktion Nr. 12, 2008 BERLIN. Die Unternehmen der Metall- und Elektro-Industrie haben 2007 mehr als 75 000 neue Ausbildungsverträge geschlossen. Das ist der höchste Stand seit der Wiedervereinigung. Damit konnte das sehr gute Ergebnis des Vorjahres von 67 800 neuen Lehrstellen nochmals um 11,2 % gesteigert werden. Gesamtmetall-Hauptgeschäftsführer Ulrich Brocker wertete dies als Ergebnis der „gewaltigen Anstrengungen der Unternehmen und ihres langfristigen Produktion 7 Metall- und Elektro-Industrie Ausbildungsrekord erreicht Vertrauens in den Standort Deutschland“. Den stärksten Lehrstellen-Zuwachs verzeichneten die technischen IT-Berufe mit einem Plus von 12,1 % auf 10 960 Plätze. In den Ausbildungsberufen der Metalltechnik betrug die Steigerung 11,9 % (53 167 Plätze), in der Elektrotechnik 7,4 % (11 311 Plätze). Die neue Rekordmarke dürfe jedoch nicht die bestehenden Probleme übertünchen, mahnte Brocker. „Wir können uns auf Dauer nicht damit abfinden, dass ein Fünftel der Bewerber nicht ausbildungsfähig ist.“ METAV2008 31. März – 4. April Düsseldorf www.metav.de Internationale Messe für Fertigungstechnik und Automatisierung Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken e.V. Corneliusstraße 4 · 60325 Frankfurt am Main Tel. +49 69 756081-0 · Fax +49 69 7411574 messe@vdw.de · www.metav.de Eine Messe des A Fair by
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