freizeit - business am bodensee - Seehas Magazin
freizeit - business am bodensee - Seehas Magazin
freizeit - business am bodensee - Seehas Magazin
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
KULTUR<br />
JAKOB BRÄCKLE<br />
Haus und Hof<br />
Jakob Bräckle (1897-1987) ist den meisten als Landschaftsmaler bekannt, als<br />
Maler von Feldern und bäuerlicher Arbeit. Weniger bekannt ist, wie sehr ihn<br />
das Dorf und seine Gebäude interessierten. Seine Darstellungen der bäuerlichen<br />
Architektur machen in seinen Anfangsjahren die Mehrzahl aus, ebenso<br />
in seinen letzten. Die Ausstellung veranschaulicht diese Entwicklung in seinem<br />
ca. 4.000 Bilder umfassenden Ges<strong>am</strong>twerk. Jakob Bräckle war das fünfte von<br />
neun Kindern, die Eltern betrieben eine kleine Landwirtschaft. Er st<strong>am</strong>mt aus<br />
Winterreute, einem Dorf nahe Biberach, das knapp 20 Höfe umfasste. Die Verwurzelung<br />
im Bäuerlichen macht das Zentrum seiner Identität aus. Es ist das<br />
Eingebundensein in die dörfliche Gemeinschaft und das Wissen um die über<br />
viele Generationen weitergegebenen Felder und Fluren. Motivisch schöpfte<br />
er aus der Kontinuität des Gegebenen – aus den immergleichen Feldern<br />
und Häusern. Bräckle absolvierte in Stuttgart eine akademische Ausbildung<br />
und vollzog eine erstaunliche künstlerische Entwicklung. Anfangs fühlte er<br />
sich vom Stil der Neuen Sachlichkeit angeregt, Ende der 1920er Jahre wandte<br />
er sich dem späten Impressionismus zu. Nach 1950 erprobte er sich in einer<br />
abstrahierenden, stark aufs Geometrische zielenden Darstellungsweise, die er<br />
jedoch nie ins Ungegenständliche überführte. Wenn man vor seinen Bildern<br />
von Landschaft spricht, so stimmt das nur eingeschränkt. Eine sich selbst hervorbringende<br />
Natur gibt es bei Bräckle nicht. Im Zentrum seiner Bildwelt steht<br />
Landwirtschaft. Alle Flächen sind bearbeitete Felder und wurden von den<br />
Bauern umgepflügt und ausgesät. Der gestaltende Eingriff des Menschen ist<br />
die Basis seiner Bildräume. Häuser und Scheunen zeigt uns Bräckle auf unterschiedliche<br />
Weise: Anfangs von hinten, später von vorne. Mal ist das Dorf eine<br />
Ans<strong>am</strong>mlung freistehender Höfe, mal ein geschlossenes Ensemble. Seit den<br />
1970er Jahren wendet sich Bräckle der freistehenden Hütte zu, die verlassen<br />
und ohne Anbindung an ein Dorf auf flachem Boden steht. Lässt man die sieben<br />
Jahrzehnte seines künstlerischen Schaffens Revue passieren, so kann man<br />
bezüglich des Motivs „Haus und Hof“ Phasen der Neugier, des Rückzugs und<br />
Hof in Winterreute, 1962, Öl auf Hartfaser,<br />
S<strong>am</strong>mlung Siegfried Weishaupt.<br />
schließlich des Abschieds feststellen.<br />
Text: Dr. Uwe Degreif, Biberach<br />
Ausstellungsdauer: 05. April bis 05.<br />
Juli 2009<br />
Konzept: Dr. Uwe Degreif (Braith-<br />
Mali-Museum Biberach) in Zus<strong>am</strong>menarbeit<br />
mir Cosima Adler-Bechinger<br />
M.A. (Leiterin der Galerie Bodenseekreis)<br />
Eröffnung: S<strong>am</strong>stag, 04. April um<br />
17:00 Uhr im Neuen Schloss Meersburg,<br />
Spiegelsaal. Ausstellung: Gale-<br />
rie Bodenseekreis, Schlossplatz 13, 88709 Meersburg. Führungen: 13. April,<br />
11:00 Uhr (Degreif), 10. Mai, 16:00 Uhr (Adler-Bechinger), 23. Mai, 16:00 Uhr<br />
(Degreif), 21. Juni, 16:00 Uhr (Degreif), 05. Juli, 16:00 Uhr (Degreif)<br />
Weitere Informationen: www.<strong>bodensee</strong>kreis.de/kultur<strong>am</strong>t<br />
Zur Ausstellungsreihe erscheint ein Katalog im Gessler Verlag in der Reihe<br />
Kunst <strong>am</strong> See (Bd. 33). Zu erwerben in der Ausstellung oder über das Kultur<strong>am</strong>t<br />
Bodenseekreis.<br />
GLAUBENSKÄMPFE<br />
Kunst im 17. Jahrhundert — Aufbruch in die neue Zeit<br />
Erweiterung der Dauerausstellung, Teil 1<br />
geöffnet ab 15. Mai 2009<br />
Historische Räume mit unbekannten Spitzenstücken aus dem Depot neu<br />
gestaltet: Die Konstanzer Reformation und Gegenreformation, Lebenskultur<br />
und Kunsthandwerk des 17. Jahrhunderts. Die Revolution von 1848 und die<br />
Modernisierung von Konstanz bis 1865.<br />
Rosgartenmuseum, Rosgartenstr. 3-5, 78462 Konstanz<br />
Weitere Informationen und Ausstellungen:<br />
www.rosgartenmuseum-konstanz.de<br />
������������ �� � ����� �����<br />
���� �� �� ��� ������� � ��� �� �� ��� �������<br />
���������������� � ������������<br />
�������������� �� � �� �� � �� ��� � �� � �� �� � �� ���<br />
KAE_LEU_Anzeige.indd 2 16.02.2009 9:18:24 Uhr<br />
www.museum-lindwurm.ch<br />
Das 19. Jahrhundert<br />
hautnah erleben!<br />
Understadt 18<br />
CH-8260 Stein <strong>am</strong> Rhein<br />
Tel.: 0041 (0)52 741 25 12<br />
info@museum-lindwurm.ch<br />
SEEHAS-MAGAZIN 29