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42 NEUE FORSCHUNG_FRAUEN IN DER INDUSTRIELLEN F&EIn Führung: Neue Perspektiven für Frauen?Gesellschaft und Arbeitswelt befin<strong>de</strong>n sich in einem rasantenWan<strong>de</strong>l. Rahmenbedingungen, Anfor<strong>de</strong>rungen und Möglichkeitenverän<strong>de</strong>rn sich. Oft heißt es, dass dieser Wan<strong>de</strong>l neueChancen für Frauen biete. Führung wird heute neu <strong>de</strong>finiert,Kompetenzen wie Kommunikations- und Integrationsfähigkeit– gemeinhin als Stärken von Frauen gesehen – sind stärkergefragt. Könnte <strong>de</strong>r berufliche Aufstieg von Frauen daher zumSelbstläufer wer<strong>de</strong>n, wird sich die Balance von Frauen undMännern quasi von selbst entwickeln? Mitnichten!Die Ergebnisse <strong>de</strong>s Projekts „Schlüsselfaktor F&E“ zeigen,dass es weiterhin <strong>de</strong>zidierter Strategien und Anstrengungenbedarf, damit Frauen <strong>de</strong>r Aufstieg im Unternehmen gelingt.Hierfür haben wir im Projekt „Schlüsselfaktor F&E“ das folgen<strong>de</strong>Verlaufsschema (siehe Abb. 2) entwickelt: Das Ziel<strong>de</strong>r Gleichbehandlung verlangt zunächst eine differenzierteAnalyse von Barrieren für Frauen. Scheinbar neutrale Systematikenund Prozesse wur<strong>de</strong>n in einer traditionellen Monokulturentwickelt, die in West<strong>de</strong>utschand über Jahrzehntehinweg vom Leitbild <strong>de</strong>s männlichen Familienernährers ineinem traditionellen Partnerschaftsmo<strong>de</strong>ll geprägt war. DiesenStrukturen sind vor<strong>de</strong>rgründig nicht immer sichtbareAusschlussmechanismen gegenüber Frauen inhärent. Es giltdaher, zunächst das Bewusstsein für diese Mechanismen zuschärfen, um im nächsten Schritt die notwendigen Kompetenzenzur Umsetzung von Chancengleichheit aufzubauen.Das Projekt hat gezeigt: Um Frauen in Führung zu bringen,müssen Unternehmen ihre Prozesse auf „blin<strong>de</strong> Flecken“überprüfen. Dies gilt vor allem für Beurteilungskriterien,Karrierewege und Arbeitsmo<strong>de</strong>lle. Der Verän<strong>de</strong>rungsprozessmuss im Rahmen <strong>de</strong>s strategischen Kreislaufs ( siehe Abb. 3)regelmäßig überprüft und angepasst wer<strong>de</strong>n. Unternehmenmüssen ihren weiblichen Nachwuchskräften <strong>de</strong>zidiert Karriereoptioneneröffnen und sie langfristig an sich bin<strong>de</strong>n.Zentrale HandlungsempfehlungenAuf <strong>de</strong>r Grundlage <strong>de</strong>r Erfahrungen und Ergebnisse im Projektwur<strong>de</strong>n zentrale Handlungsfel<strong>de</strong>r i<strong>de</strong>ntifiziert und Empfehlungenentwickelt (siehe Abb. 4).Strategische Verankerung ist VoraussetzungDie strategische Verankerung <strong>de</strong>s Themas ist unabdingbareVoraussetzung eines erfolgreichen Verän<strong>de</strong>rungsprozesses.Die Rolle <strong>de</strong>s Vorstands ist zentral – er muss konsequent undglaubwürdig für das Thema einstehen, nur dann können dieFührungskräfte in <strong>de</strong>m Verän<strong>de</strong>rungsprozess mitgenommenwer<strong>de</strong>n. Die Unternehmensstrategie muss Teil <strong>de</strong>r regelmäßigenKommunikation wer<strong>de</strong>n, um auf vielfältige Weise für dasThema zu sensibilisieren und <strong>de</strong>n kulturellen Wan<strong>de</strong>l voranzubringen.Alle drei am Projekt beteiligten Unternehmen haben dasThema in ihre Konzernstrategie aufgenommen. Damit gehörensie laut einer aktuellen Studie von McKinsey zu <strong>de</strong>n knapp 30% <strong>de</strong>r Unternehmen in Deutschland, die das Thema unter <strong>de</strong>nTop-10-Punkten auf <strong>de</strong>r strategischen Agenda haben. Durchdie bereits erfolgte Umsetzung in die Konzernstrategie sinddie Unternehmen vielen an<strong>de</strong>ren Unternehmen einen Schrittvoraus (McKinsey, 2010).Führungskräfte mitnehmenDie Offenheit, Kompetenz und Einsatzbereitschaft <strong>de</strong>r Führungskräfte<strong>de</strong>s mittleren Managements spielen eine entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>Rolle: Als unmittelbare Vorgesetzte <strong>de</strong>r weiblichenNachwuchskräfte nehmen sie eine Schlüsselrolle ein. Denn dieKarrierechancen <strong>de</strong>r Frauen und Männer sind wesentlich von<strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rung und Bewertung <strong>de</strong>r Vorgesetzten abhängig. ImRahmen von Workshops und Trainings sollten sie für eine anChancengleichheit und Diversity orientierte Personalstrategiesensibilisiert und qualifiziert wer<strong>de</strong>n.Abb. 2: Verlaufsschema Gen<strong>de</strong>r-Diversity-KompetenzQuelle: Eigene Darstellung.PERSONAL<strong>quarterly</strong> 02 / 12

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