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Schulter an Schulter voran - Wohnungsgenossenschaft von 1904 eG

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da<strong>von</strong> sollen nur Neubaumieten sein. Sehr hoheenergetische St<strong>an</strong>dards und stark steigende BauundGrundstückskosten führen im freifin<strong>an</strong>ziertenNeubau (ohne Subventionen) zu Nettokaltmietenpro Quadratmeter und Monat, die in jedem Fallüber 11 Euro liegen müssen. Diese nachhaltig notwendigenMieten können nicht nach kurzer Zeit beieinem eventuellen Mieterwechsel per Gesetz auf dieWerte des Mietenspiegels abgesenkt werden. Dieswürde zu erheblichen Verlusten bei den Wohnungsunternehmenführen und den weiteren Neubau unmöglichmachen.Als Grundlage für den Vergleich soll der örtlicheMietenspiegel dienen. In Hamburg bildet dieser abernicht die reale Situation des Wohnungsmarktes ab.In seiner Sp<strong>an</strong>ne viel zu eng gefasst, werden Besonderheitenwie eine sehr gute Lage und Ausstattungoder hohe Energiest<strong>an</strong>dards außer Acht gelassen.Auch wenn diese Regelung die meisten HamburgerWohnungsbaugenossenschaften wohl nicht betreffenwird, ist dies ein falsches und hemmendes Signal mitweitreichenden Folgen: Durch geringere Einnahmenwerden Vermieter weniger in den Neubau sowie indie Modernisierung und Inst<strong>an</strong>dhaltung ihres Best<strong>an</strong>dsinvestieren können. Damit haben erneut dieMieter das Nachsehen, da der Wohnungsmarkt sichkaum vergrößern k<strong>an</strong>n und sich die Mietpreisspiraleweiter dreht.Das wichtigste Mittel, explodierende Mieten zubegrenzen, ist und bleibt somit ein breites Wohnungs<strong>an</strong>gebot.Deshalb k<strong>an</strong>n der gewünschte Wohnungsneubauauch weitaus besser zum Mieterschutzbeitragen als das neue Ordnungs- und Preisrecht.Das Mietrecht ist nicht die Ursache der Wohnungsknappheitund k<strong>an</strong>n auch nicht deren Lösung sein.Hürde 4: ZeitlimitWeiterhin sind Immobilienbesitzer gezwungen, ihr<strong>eG</strong>ebäude energetisch zu modernisieren. Vorschriften,die die vnw-Mitgliedsunternehmen <strong>an</strong> sichbegrüßen, da sie sich dem Klimaschutz verpflichtetfühlen und dem sie mit jährlichen Investitionen inmehrstelliger Millionenhöhe auch oft weit über dieBestimmungen hinaus nachkommen.Dem steht nun jedoch die gepl<strong>an</strong>te Verschärfungdes Wohnraumschutzgesetzes entgegen, das demLeerst<strong>an</strong>d <strong>von</strong> Wohnraum entgegentreten will. ImDetail verl<strong>an</strong>gt das Wohnraumschutzgesetz, dass leerstehende Wohnungen innerhalb <strong>von</strong> drei Monatenzu vermieten sind, und nicht wie bisher innerhalb<strong>von</strong> sechs Monaten. Sollten die drei Monate überschrittenwerden, hat sich der Vermieter um einenZwischenmieter zu kümmern, <strong>an</strong>dernfalls droht eineStrafe.Was vielleicht bei einigen Investoren sinnvollerscheint, k<strong>an</strong>n bei umf<strong>an</strong>greichen Modernisierungenoder Abrisspl<strong>an</strong>ungen <strong>von</strong> Objekten durchausein Hindernis sein: Bei unserer Genossenschaftbeispielsweise werden solche Maßnahmen immerl<strong>an</strong>gfristig gepl<strong>an</strong>t und <strong>von</strong> Anf<strong>an</strong>g <strong>an</strong> bek<strong>an</strong>ntgemacht. Das ist Fairness und für uns ein Selbstverständnis,denn so haben unsere Mitglieder ausreichendZeit, innerhalb unserer Genossenschaftumzuziehen oder <strong>an</strong>derweitig Wohnraum zu suchen.In der Zwischenzeit sind Zwischenvermietungen unumgänglich,allerdings k<strong>an</strong>n es auch durchaus vorkommen,dass Wohnungen länger als drei Monateleer stehen, bevor der Abriss beginnt. In unserenAugen muss deshalb stärker differenziert und demGrund des Leerst<strong>an</strong>ds nachgeg<strong>an</strong>gen werden. Andernfallskönnte das pauschale Zeitlimit Modernisierungenund Neubauten entgegenstehen.FazitDas zwischen Senat und Immobilienwirtschaft geschlossene„Bündnis für das Wohnen in Hamburg“hat durchaus Wirkung gezeigt. Das schlägt sich nichtnur in den Genehmigungszahlen nieder. Auch hatsich merklich die Kommunikation unter den Bündnispartnernverbessert, wie der vnw-L<strong>an</strong>desverb<strong>an</strong>dHamburg in einem Positionspapier positiv feststellt.So bekräftigt er auch noch einmal die Zusage, sichfür den Bau <strong>von</strong> jährlich 1.900 Wohnungen einzusetzen.Mit Sorge und als möglicherweise kontraproduktivbetrachten wir allerdings die Vorschlägezu Änderungen des Mietrechts sowie die Entwicklungder Grundstückspreise und die Ausschreibeverfahren.So wird sich der vnw in diesem Jahr verstärktfür die Ausgestaltung investitionsfreundlicherRahmenbedingungen einsetzen.> Immer eine gute Adresse:Unsere Wohnungen, S. 17> Zwischen <strong>an</strong>gemessen und bedenklich:Unsere Wohnkosten, S. 28Märkte, Ch<strong>an</strong>cen & Hindernisse 13

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