das die Werkstatt ehrenamtlich leitet. Die Pflegedes Rosengartens und des Minibiotops haben ebenfallszwei engagierte Mitglieder ehrenamtlich übernommen.Die nächste Modernisierung dieser Größenordnungist ab Mitte 2014 in unserer Wohn<strong>an</strong>lage <strong>an</strong> derFuhlsbütteler Straße/L<strong>an</strong>genfort in Barmbek gepl<strong>an</strong>t.So wird Wärme bezahlbarEine energetische Optimierung nahmen wir auch <strong>an</strong>zwei Gebäuden in W<strong>an</strong>dsbek vor, in der Von-Hein-Straße 5 und der Königsreihe 33. Allerdings warendafür weniger umf<strong>an</strong>greiche Arbeiten notwendig alsbei unseren Großmodernisierungen. Dort benötigtenwir nur wenige Wochen und rund eine halbe MillionEuro. Beide Häuser wurden 1955 erbaut, zweiFassaden in der Königsreihe bereits 2007 wärmegedämmt.Im verg<strong>an</strong>genen Jahr wurden nun die restlichenFassaden mit einem Wärmedämmverbundsystemversehen sowie alle Kellerdecken gedämmt.Im gleichen Zuge ließen wir die Fenster erneuern,eine Abluft<strong>an</strong>lage einbauen und neue Balkone <strong>an</strong>bringen.Zum Abschluss wurde selbstverständlichauch hier die Außen<strong>an</strong>lage wieder schick gemacht.Neue Technik in alten GemäuernWir haben sehr treue Mitglieder. M<strong>an</strong>che leben 20,30, ja m<strong>an</strong>che sogar 40 Jahre l<strong>an</strong>g in ein und derselbenWohnung. Und das glücklich und zufrieden mitdem, was ihnen ihr Zuhause bietet. Das ist aber nichtimmer das, was sich heutige Mieter beziehungsweiseunsere Mitglieder wünschen. Deshalb sieht unserModernisierungsprogramm nicht nur Maßnahmen<strong>an</strong> g<strong>an</strong>zen Wohn<strong>an</strong>lagen oder Gebäuden vor. Umam Markt bestehen zu können, bringen wir aucheinzelne Wohnungen wieder auf den neuesten St<strong>an</strong>d.2012 waren es exakt 51, wofür wir fast 1 MillionEuro ausgaben. Gewiss, eine stolze Summe, aber hiergeht es auch nicht um Schönheitsreparaturen, wiediese Beispiele aus dem verg<strong>an</strong>genen Jahr zeigen: InPraktisches Extra: In Eimsbüttel richteten wir eine Fahrradwerkstatt ein, die ein Mitgliedehrenamtlich betreut und auch bei Bezirksamtsleiter Dr. Torsten Sevecke gut <strong>an</strong>kommt.22 Bauen, wohnen & ein gutes Lebensgefühl
Zurück in die ZukunftZentimeterdicke Dämmplatten, großflächige Solar<strong>an</strong>lagen,Balkone auf Stelzen: Das sind drei typische Merkmaleeiner energetischen Modernisierung. Um optimaleResultate zu erzielen, sind sie nach derzeitigem St<strong>an</strong>dder Technik auch unverzichtbar. Für den Altbaubest<strong>an</strong>deiner Stadt wie Hamburg sind sie aber eine Gefahr. DieOptik der Gebäude wird so stark verändert, dass dieursprüngliche Charakteristik und damit ein prägenderTeil des Stadtbilds verloren gehen können.Bewusst sagen wir „können“. Denn durch unsere jüngstenGroßmodernisierungen in Winterhude, Eimsbüttelund in Hoheluft wissen wir, dass es <strong>an</strong>ders geht. Die beidenletzten Wohn<strong>an</strong>lagen, deren Modernisierung 2012fertig gestellt wurde, gehören zu den Ältesten in unseremBest<strong>an</strong>d. Die Häuserzeilen in der Gustav-Falke-Straße/Schl<strong>an</strong>kreye/Helene-L<strong>an</strong>ge-Straße wurden 1927 erbaut.Das Gebäude in der M<strong>an</strong>steinstraße ist sogar unser Erstlingswerkund wurde 1908 bezugsfertig. Zwar trug es imzweiten Weltkrieg starke Schäden da<strong>von</strong>, wurde 1952aber zum Teil wieder aufgebaut.Architektonisch wies die Wohn<strong>an</strong>lage in der Gustav-Falke-Straße/Schl<strong>an</strong>kreye/Helene-L<strong>an</strong>ge-Straße die Besonderheitendes Backsteinexpressionismus auf: einerotbraune Klinkertextur mit rauer Oberfläche, zum Teildurchbrochen <strong>von</strong> hellen Putzflächen sowie schmückendeVorsprünge und Zierleisten. Heute zeigen siegenau die gleichen Charakteristika, können es aber inpuncto CO 2-Werte und Komfort mit jedem Neubau aufnehmen.Gelungen ist uns das mit einer Rundumerneuerungder Gebäude. In der M<strong>an</strong>steinstraße gehörten dazuauch eine Innenmodernisierung der Bäder und Küchensowie die Erneuerung der Elektrik, der Einbau einer Zentralheizungmit zentraler Warmwasserversorgung undder Anschluss <strong>an</strong> das Fernwärmenetz.Ansonsten unterzogen wir beide Wohn<strong>an</strong>lagen dem gleichenumf<strong>an</strong>greichen Programm: Die Kellerdecken undDachböden wurden wärmegedämmt, ebenso alle Fassaden.Die alten Balkone wurden durch neue und größereersetzt und beide Wohn<strong>an</strong>lagen mit einer Komfortlüftungs<strong>an</strong>lageausgestattet sowie mit einer Solar<strong>an</strong>lagezur Unterstützung der Warmwasserbereitung. Das klingtnach einer gewöhnlichen energetischen Modernisierung?Tatsächlich ist es das auch, schließlich arbeiten wirnach modernen technischen St<strong>an</strong>dards. Äußerlich sindaber deutliche Unterschiede zu erkennen.Moderner Altbaustil: Mit Verblend-Formsteinen aus Keramik konntenwir die Charakteristik des Backsteingebäudes erhalten (<strong>von</strong> links:Monika Böhm, Vorst<strong>an</strong>dsmitglied „<strong>1904</strong>“; Dr. Torsten Sevecke, BezirksamtsleiterEimsbüttel; Mechthild Führbaum, BezirksamtspräsidentinEimsbüttel; Wolfg<strong>an</strong>g Overkamp, Vorst<strong>an</strong>dsmitglied HamburgischeWohnungsbaukredit<strong>an</strong>stalt; Klaus Weise, Vorst<strong>an</strong>dsmitglied „<strong>1904</strong>“).Gestalterisch haben wir uns <strong>an</strong> den ursprünglichen Entwürfenorientiert und die Außenfassaden – also dieSeite, die dem öffentlichen Raum zugew<strong>an</strong>dt ist – weitgehendwieder hergestellt. In der M<strong>an</strong>steinstraße glichenwir im Zuge dieser Arbeiten auch die verschiedenenGebäudeteile ein<strong>an</strong>der <strong>an</strong>, in der Gustav-Falke-Straße/Schl<strong>an</strong>kreye/Helene-L<strong>an</strong>ge-Straße bauten wir Sprossenfensterein. Für diese Wohn<strong>an</strong>lage ließen wir zudem spezielleVerblend-Formsteine aus Keramik brennen. Somitkonnten wir die unterschiedlichen Zierelemente wiederherstellen sowie Optik und Haptik des Backsteins rekonstruieren.Diese besondere Art der Modernisierung haben wir erstmalsin unserer Wohn<strong>an</strong>lage in Winterhude umgesetzt,um die Außen<strong>an</strong>sicht der Wohn<strong>an</strong>lage wieder in deralten Form aus den 1920er Jahren erscheinen zu lassen.So konnten wir moderne Technik mit den Backstein<strong>an</strong>sichtenkombinieren, was nicht nur bei den Mitgliedern,sondern auch bei den beteiligten Behörden und denBacksteinzertifizierern der Stadt Hamburg große Anerkennungf<strong>an</strong>d.Unser Fazit: Im Vergleich zu einer Modernisierung mith<strong>an</strong>delsüblichen Kunststofffassaden ist der Aufw<strong>an</strong>dungleich höher – sowohl pl<strong>an</strong>erisch als auch fin<strong>an</strong>ziellgesehen. Als ein traditionelles Hamburger Unternehmensetzen wir uns aber dafür ein, den Backstein als charakteristischesMerkmal unserer Stadt zu erhalten. Auch inZukunft werden wir unsere Altbauten deshalb g<strong>an</strong>z indiesem Stil modernisieren.Bauen, wohnen & ein gutes Lebensgefühl23