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Individualisierung an HTLs

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HTL <strong>Individualisierung</strong> im Unterricht1. BegriffsdefinitionDer Begriff „<strong>Individualisierung</strong> im Unterricht“ erzeugt – seiner Bedeutung gerecht werdend – inzehn Köpfen ein Vielfaches <strong>an</strong> verschiedenen Bildern und ist dementsprechend schwer zufassen. Hier soll deshalb eine Auswahl von unterrichtsbezogenen Definitionen gleichwertignebenein<strong>an</strong>der gestellt werden.• Unter <strong>Individualisierung</strong> verstehen wir die Gesamtheit aller unterrichtsmethodischen undlern- / lehrorg<strong>an</strong>isatorischen Maßnahmen, die davon ausgehen, dass das Lernen eine g<strong>an</strong>zpersönliche Eigenaktivität jeder einzelnen Schülerin bzw. jedes einzelnen Schülers selbstist, und die darauf abzielen, die Schülerinnen und Schüler dabei gemäß ihrer Persönlichkeit,ihrer Lernvoraussetzungen und Potenziale bestmöglich zu fördern und zu fordern. Unserbesonderes Augenmerk gilt daher den Bereichen Lernst<strong>an</strong>dsbeobachtung,Unterrichtspl<strong>an</strong>ung, Aufgabengestaltung und Leistungsrückmeldung. 2• <strong>Individualisierung</strong> ist eine Haltung, die das Lernen als höchst individuellen Prozess erachtet.• <strong>Individualisierung</strong> heißt, unterschiedliche Lernvoraussetzungen und -wünsche derSchülerinnen und Schüler wahrzunehmen und bei der Gestaltung des Unterrichtsentsprechend zu berücksichtigen.• <strong>Individualisierung</strong> im Unterricht heißt, möglichst jeder Schülerin und jedem Schüler eineeigenständige Form des Kompetenzerwerbs innerhalb der Klassengemeinschaft zuermöglichen.2. Warum <strong>Individualisierung</strong>?<strong>Individualisierung</strong> ist deshalb notwendig und sinnvoll, weil das kulturelle, gesellschaftliche undfamiliäre Umfeld, aus dem Schülerinnen und Schüler heutzutage <strong>an</strong> unsere <strong>HTLs</strong> kommen,sehr vielfältig geworden ist.Die Schulbildung ist nicht der einzige entscheidende Faktor der Wissensbasis unsererSchülerinnen und Schüler. Einen wesentlichen Einfluss hat auch das soziale Umfeld, welchesder Bildung einen unterschiedlichen Stellenwert beimisst.Einerseits haben m<strong>an</strong>che Jugendliche zusätzlich zur schulischen Ausbildung die Möglichkeit,Erfahrungen in vielerlei Bereichen zu sammeln. Sie belegen in jungem Alter bereitsverschiedene Kurse, werden in ihrem sozialen Umfeld gefördert, unternehmen Reisen undwerden zu einer kritischen Ausein<strong>an</strong>dersetzung mit ihrer Umgebung <strong>an</strong>geleitet.Andererseits gibt es Jugendliche, deren geringe Sprachkompetenz in Deutsch sie vorbeträchtliche Hürden stellt und so die Wissens<strong>an</strong>eignung in vielen Bereichen erschwert. Derenzusätzliche Kompetenzen, die in ihrer kulturellen und sprachlichen Herkunft begründet sind,werden aber oft nicht wahrgenommen und nicht effizient eingesetzt.Durch die neuen Medien wie das World Wide Web und soziale Netzwerke werden dieMöglichkeiten der Wissenserweiterung und des Austausches von Wissen wesentlichmitgestaltet. Auch hier ist der Zug<strong>an</strong>g durchaus individuell, vor allem was die Medienkompetenzder Jugendlichen betrifft. Während m<strong>an</strong>che – oft auch unter Anleitung – einen sehr kritischenZug<strong>an</strong>g pflegen, gibt es auch vollkommen unkritischen Umg<strong>an</strong>g damit.Durch vielfältige Einflüsse wird die Persönlichkeit von Jugendlichen heutzutage differenzierter2 http://www.bmukk.gv.at/ministerium/rs/2007_09.xml; 06.02.20132

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