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sprungbrett uni? - Kupferblau

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Der Weg zum ZielNavigiert die Uni die Lehramtsstudierendenzum Erfolg?Schon ein Zitat des Heinz Rühmann Films „Die Feuerzangenbowle“besagt: „Ein guter Lehrer ist man, wennman der Freund seiner Schüler ist und wenn die SchülerRespekt vor dem Lehrer haben.“ Dabei ist es keinZuckerschlecken diese beiden Aspekte zu vereinen unddaneben fachlich kompetent zu sein. Inwiefern leistetdie Uni ihren Beitrag für das Erfolgsrezept Lehrer?von Sandra GallbronnerMatthias beim Pauken in der Uni | Foto: Isabell WutzEin guter Lehrer werden – das ist das Zieldes Tübinger Lehramtsstudenten MatthiasFleisch. An seiner EntscheidungFranzösisch, Geschichte und Politikmit Wirtschaftswissenschaften zu studieren,zweifelt der 21-Jährige auch im4.Semester nicht.Den Weg durch das Lehramtstudiumhat der Berufseinsteiger Matti Ostrowskibereits hinter sich. Der 28-Jährigehat ebenfalls Geschichte und Politik,zudem Philosophie mit Ethik in Tübingenstudiert.Die Regelstudienzeit des Lehramtstudiumsbeträgt zehn Semester einschließlichdes 13-wöchigen Praxissemesters.Dieses gilt als Voraussetzung für daserste Staatsexamen, dessen Bestehenden Weg für das circa 18 Monate dauerndeReferendariat frei gibt.Das zweite Staatsexamen schließt dasReferendariat ab und entlässt die Studierendenals ausgebildete Lehrer indie freie Wildbahn. Zwar bietet die Uniauf diesem Weg eine Anleitung, bleibtaber ein theoretisches Feld. „Die Lehrerrolleerlernt man erst durch das Praxissemesteroder Referendariat“, erklärtMatti. Vor dem Praxissemester habendie Studierenden oft noch kein Bildvon der Realität, sodass er es als einenStoß ins kalte Wasser empfunden habe.Die Praxiserfahrung ist neben demBerufseinblick auch für die Bestätigungder Berufswahl elementar.Uni und Schule sind zwei völlig verschiedenePaar Schuhe. „Mir warspätestens nach dem Praxissemesterklar: Das Studium hat mit der Realitätin der Schule gar nichts zu tun“,sagt Matti. Inhaltlich sei das Studiumnicht auf die Schule abgestimmt. Esherrscht eine große Spanne zwischendem Stoff, der an der Uni gelehrt wirdund dem tatsächlichen Lehrplan. DieUni schießt mit der fachlichen Vermittlungweit über das Ziel hinaus. DerTiefgang einzelner Themen führt oft zufehlendem Überblickswissen. Geholfenhaben Matti dabei beispielsweise diein Geschichte angebotenen Repetitorien.„Es wäre wünschenswert, wenn daseitens der Uni mehr Angebote wären.“Durch die großen schwarzen Löcher istes vor allem zu Beginn des Studiumserforderlich, relativ viel Stoff in kurzerZeit vorzubereiten.Pädagogik bleibt aufder StreckeDabei gebühre der Uni laut Matti einLob, da sie einen gut vorbereite, wieman sich schnell und wissenschaftlichWissen aneigne. Matthias nimmt sichdeswegen ein Zitat seines ehemaligenGeschichtelehrers zu Herzen: „Dasmeiste Wissen, das ihr für den Lehrerberufbraucht, lernt ihr in der Schule.“„Schule ist mehr als nur die inhaltlicheVermittlung. Sie erfordert auch pädagogischeKompetenzen“, erzählt Matthias.Hierbei unterstützt die Uni durchdas seit dem Wintersemester 2010/11eingeführte verpflichtende BildungswissenschaftlicheBegleitstudium,das in didaktischeund pädagogischeThemen einführt.Dennoch bleibtdie pädagogischeAusbildung auf derStrecke. Matti sagt:„Man lernt durcheigene Erfahrung,vor allem durchFehler. Da bringteine Musterstundeim Fachdidaktikkursnicht viel.“Diese Kompetenzeneigne man sichteilweise mit demPraxissemester, imgrößeren Umfangerst durch das Referendariatan. Nichtzuletzt liegt es an einem selbst, dieWerkzeuge umzusetzen, die der Studierendein die Hand gelegt bekommt.„Man muss auch ein Stückweit seineeigene Handschrift reinbringen“, findetMatthias.Um einen besseren Einblick in diespätere Rolle als Lehrkraft zu erhalten,steht den Studierenden das ProjektLehramtsstudis fördern SchülerInnenzur Verfügung, welches das Zentrum fürLehrerinnen- und Lehrerbildung organisiert.Hierbei können die angehendenLehrer als Förderlehrer oder Hausaufgabenbetreueran Schulen im TübingerUmkreis Erfahrungen im Umgang mitSchülern sammeln.Matthias und Matti bietet der Lehrerberufviele spannende Facetten. Vorallem der Umgang mit Kindern undJugendlichen bereitet ihnen viel Freude.Deswegen lassen sie sich von solchenHindernissen auch nicht abschrecken.Matti geht in seiner neuen Lehrerrollevöllig auf und auch Matthias möchteden Weg zu seinem Traumberuf bis zumZiel gehen.32Matti in seinem Element | Foto: Maya Ostrowski

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