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sprungbrett uni? - Kupferblau

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Meditation imAuge derWissenschaftDas Psychologische Institut Tübingenforscht zum Thema Meditationals Selbstentwicklungvon Pablo FlockZu den Übungen im Kurs gehört es, alltägliche Dinge neu zu entdecken.Zum Beispiel den Geschmack einer Frucht...Am PsychologischenInstitut der UniversitätTübingen versuchtFej Hong, dieEntwicklerin des Programms,die Wirkungvon Meditation wissenschaftlichzubeweisen. Unterstütztwird sie hierbei von ihrem DoktorvaterProf. Dr. Martin Hautzinger. Nacheinem Bachelor der Psychologie an derMiddlesex University in London undeinem Master für Sozialpsychologie ander London School of Economics andPolitical Science arbeitete Fej Hong fünfJahre in der freien Wirtschaft, bevor siean die Universität zurückkehrte. Die Psychologie,besonders der Bereich der Persönlichkeitsentwicklung,waren stets dieArbeitsbereiche ihrer Leidenschaft. Undwie sie jedem Teilnehmer vermittelnmöchte, ist es sehr wichtig zu wissen,was man wirklich möchte und liebt.Denn das ist der Antrieb unseres Lebens.Am liebsten erklärt sie die beidenGrundprinzipien des Kurses anhandeiner sprachphilosophischen Herleitung:Ent-wicklung wird hier als einAuswickeln, Befreien des eigentlichenSelbst von angewöhnten Denk- undVerhaltensmustern verstanden. Daszweite Wort Mindfulness wurde im 19.Es ist wichtig, zuwissen, was manmöchte und wasman liebtJahrhundert als Übersetzungdes aus derbuddhistischen PhilosophiestammendenWortes Sati geschaffen.Obwohl im Englischenkein Wort für Sati vorhandenwar, lässt essich im Deutschen gutdurch das Wort Bewusstsein beschreiben.Frau Hong sieht darin wissend-sein,was das zweite Grundprinzip des Kursesdarstellt. Der Teilnehmer soll lernenautomatisierte Reaktions- und Empfindungsmusterzu erkennen, zu überdenkenund nur die zu erhalten, die er fürsinnvoll hält. Deswegen gehört es zu denÜbungen des Kursen, alltägliche Dingeneu zu entdecken. Zum Beispiel denGeschmack einer Frucht oder die Formeines Blattes.Fünf Runden des achtwöchigen Programmshat sie hier in Tübingen bisherdurchgeführt.In fünf ganztägigen Seminaren lernendie Teilnehmer verschiedene Meditationstechnikenund üben spielerisch inalltäglichen Situationen bewusst wahrzunehmenund bewusst zu Handeln.In den ersten drei Sitzungen sollen dieDenk- und Handlungsmuster, ihre Herkunftund ihre Effekte auf das eigeneLeben bewusst gemacht werden. Der... oder die Form eines Blatts | Fotos: Pablo FlockTeilnehmer soll herausfinden, wer erwirklich ist und wohin er möchte. Dernächste Schritt ist, Strategien zu entwickeln,wie man dies erreicht und zuschauen womit man sofort beginnenkann. Ohne Hausaufgaben geht es nicht.Unter anderem gehören hierzu dasFühren eines Kalenders, in dem manjeden Tag eine besonders positive odernegative Situation, alle dabei wahrgenommenenSinneseindrücke und ihrenLerneffekt eintragen soll und eine tägliche,20 Minuten lange Sitzmeditation.Fej Hong, die selbst seit einigen JahrenMeditation, Yoga und Tai-Chi praktiziert,sieht darin Hilfsmittel, um zu erkennen,wer man wirklich ist. Den Fokus daraufzu richten, dies sei der einzigartige Wertdes Programms.Vor dem ersten Seminar und nach derletzten Sitzung nehmen die Teilnehmeran einigen Tests teil, die Aufschluss überDenkmuster sollenerkannt werdenden Erfolg des Programms geben sollen.Aus Assessment Centern bekannteLogik- und Reaktionstests sollen überprüfen,wie sich die persönlichen Fähigkeitenwährend des Kurses entwickelthaben. Ein persönliches Interviewund das Lösen einer Gruppenaufgabewerden gefilmt und nach Sprach- undVerhaltensmustern untersucht. Außerdemist in jeder Sitzung einen Fragebogenzur Subjektiven Selbsteinschätzungauszufüllen. Das empfundene Stresslevelim Alltag, das Selbstwertgefühl unddie emotionale Entwicklung werdenhierbei dokumentiert.Etwas hat sie dabei schon herausgefunden:„Ob Erfolge verzeichnet werdenkönnen, hängt ganz von dem Individuum,und dessen Bereitschaft ab,die Übungen in den Alltag zu integrieren.Acht Wochen klingen nach einemlangen Programm, aber verglichen zurgesamten Lebenszeit sind sie sehr kurz.“45

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