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sprungbrett uni? - Kupferblau

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in New York hatte Leupold eigentlichschon ausgesorgt. Durch den Erfolgihres ersten Romans stellte sich aberplötzlich die Frage, welcher Weg derrichtige sein sollte: eine akademischeLaufbahn als Professorin in New Yorkoder als Schriftstellerin in Deutschland.„Ich habe mich für die Schriftstellerinentschieden und es nie bereut!“ Dochsie wollte sich nicht von der Liebe zurLiteratur abhängig machen. Für sie istes wichtig, ein zweites Standbein zu„mehrsprachig und immer wieder Gelesenem,überall finden sich Leseplätze.Für Leupold als Dozentin gibt es dahernichts Traurigeres, als dass die Leselustwährend des Studiums oftmals aufder Strecke bleibt: „ Ich glaube, wennman schreibt, zeigt man dem Leser seineeigene Perspektive von der Welt. Deshalbgehen Lektüren für mich als primäreEindrücke in meinen Erfahrungsschatzein.“ Im Alltagsstress verliert man oftseine wahre Passion aus den Augen,Studierende müssen hartnäckig sein.“Dagmar Leupold unterstützt besondersjunge Autoren, denn es ist wichtig, einstarkes Durchhaltevermögen und einehohe Frustrationsschwelle zu besitzen.Jungen Nachwuchsautoren aus Tübingenstellt Leupold als renommierteAutorin ersten Referenzen aus und einkleines Gutachten im Hinblick auf eineneventuellen Lektor in einem Verlag.„Der Lektor soll so im Vorfeld ungefährwissen, mit was für einem Text erIch habe immer schon gewusst, dass sich mein ganzes Leben um dasheiße Zentrum Literatur drehen wird.schaffen. Das rät sie auch ihren Studierenden:„Beendet eure Ausbildungerfolgreich. Ich habe mich immer darangehalten. Leider kenne ich viele tragischeLebensläufe, Personen, die immergesagt haben: Nein, ich bin Künstler,das muss jetzt meinen Lebensunterhaltsichern! Das ist allerdings eine sehrgroße Gefahr.“Schriftstellerin, das ist Dagmar Leupoldmit Leib und Seele: „Ich habe immerschon gewusst, dass sich mein ganzesLeben um das heiße Zentrum Literaturdrehen wird.“ Für sie war es daher naheliegend,Literaturwissenschaft zu studieren.In ihrer Wohnung in Münchentummeln sich Bücher aller Art, vonZeitgenössischem bis zu Klassikern,allerdings ist das für Dagmar Leupoldeine Frage der Selbstdisziplin „Ich stehein meinen Schreibphasen jeden Morgenum fünf Uhr auf und nutze die erstenzwei Stunden des Tages, die ich dannals 25. und 26. Stunde erlebe, für meineHauptsache, das Schreiben.“ Leupoldzählt sich jedoch nicht zu der SparteSchriftsteller mit der Theorie Kerzenschein,Rotwein und viel Nebel.Für die Autorin ist der Schaffensprozessein Prozess, der nur bis zu einemgewissen Grad rational beschriebenwerden kann. Alles darüber hinaus lässtsich nicht erklären, kann nicht erlerntwerden. „Es gibt Studierende, die daswirklich machen wollen, die spüren, ichwill gestalterisch tätig sein. Genau dieserechnen kann.” Erste Erfolge von einzelnenAbsolventen, die Veröffentlichungenund Preise erhalten haben, gibt esbereits. Auch Stipendien werden gernean Absolventen des SLT vergeben, wasLeupold als stolze Mentorin das Herzhöher schlagen lässt.Nicht nur ihr Erfolg als Autorin, sondernvor allem ihr Engagement für jungeaufstrebende Schriftsteller, zeichnendie Arbeit Leupolds aus. Als Dreh- undAngelpunkt für Tübinger Studierende,die eben dieselbe Laufbahn einschlagenwollen, ist sie unverzichtbar geworden.Denn wer wäre besser geeignet alsDagmar Leupold, die es niemals mit sichselbst vereinbaren könnte, das Schreibeneinfach sein zu lassen.39

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