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Abb. 3: Der SNP309 ist im ersten Intron an<br />

Position 309 des Mdm2-Gens lokalisiert und<br />

verstärkt die Bindungsaffinität des Transkriptionsaktivators<br />

Sp1 an den Mdm2-Promotor 4,5 .<br />

nase, und p53 wird dephosphoryliert 1-4 .<br />

Die E3-Ubiquitin-Ligase-Aktivität von Mdm2<br />

zielt auf beide Proteine ab und veranlasst die<br />

Ubiquitinierung von p53 und Mdm2 selbst<br />

für den Abbau durch Proteasome. Dementsprechend<br />

ist auch die Expression von Mdm2<br />

aufgrund des degradierten p53 gehemmt,<br />

womit beide Proteine im Gleichgewicht in<br />

der Zelle vorliegen (Abb. 1) 5 .<br />

Eine Überexpression des Mdm2-Proteins<br />

kann somit onkogen wirken. Der natürlich<br />

vorkommende Single Nukleotid Polymorphismus<br />

SNP309 (Abb. 3), bei welchem<br />

ein Nukleotidaustausch von T nach G an<br />

Position 309 im ersten Intron des Mdm2-<br />

Promotors stattgefunden hat, erhöht die<br />

Affinität für die Bindung des zellulären Sp1-<br />

Transkriptionsfaktors. Daraus resultierend<br />

ergibt sich ein zellulär erhöhtes Niveau des<br />

Mdm2-Proteins, wodurch wiederum der<br />

p53-Signalweg abgeschwächt wird. Die übermäßige<br />

Mdm2-Expression verhindert die<br />

Dissoziation des p53-Mdm2-Komplexes. Das<br />

notwendige Transkriptionsprogramm zur<br />

DNA-Reparatur kann somit nicht gestartet<br />

werden, schadhafte DNA wird unkontrolliert<br />

vermehrt und kann zur Tumorbildung<br />

führen 1, 4-6 .<br />

Experimentdesign zum<br />

SNP309-Nachweis<br />

Die für den PCR-Ansatz benötigte DNA<br />

wurde durch die neuartige DC-Technologie<br />

A B C<br />

B L I T Z L I C H T<br />

aus verschiedenen Patientenproben isoliert.<br />

Diese verbindet einen sehr schnellen und<br />

hocheffizienten Lyseschritt mit einer extrem<br />

effizienten Bindung der Nukleinsäure an<br />

einer festen Phase. Die DNA-Aufreinigung<br />

ist in ca. 30 Minuten abgeschlossen.<br />

Die Vervielfältigung des Wildtyp- und des<br />

mutanten Mdm2-Allels erfolgte anschließend<br />

unter Anwendung der rapid-PCR<br />

im SpeedCycler. Hierbei wurde die Differenzierung<br />

der parallelen Amplifikation<br />

aufgrund sequenzspezifischer Sonden mit<br />

unterschiedlicher Farbstoffmarkierung<br />

realisiert. Nach einer Laufzeit von ca. 25 Minuten<br />

konnte die vollständige Reaktion mit<br />

40 Zyklen abgeschlossen werden.<br />

Auf chemische und oft auch limitierende<br />

Additive konnte bewusst verzichtet werden,<br />

da die Geschwindigkeit ausschließlich<br />

durch den apparativen Aufbau gewährleistet<br />

wird und nicht von den eingesetzten<br />

Reagenzien abhängig ist.<br />

Die darauffolgende Endpunktdetektion<br />

(Abb. 4 A) beider Flurophore im Endpunktdetektor<br />

SpeedScan wurde in wenigen Minuten<br />

durchgeführt. Da der SpeedScan vier<br />

verschiedene Filtereinheiten beinhaltet, ist<br />

die kompakte Messeinheit in der Lage, die<br />

Detektion eines breiten Spektrums PCR-typischer<br />

Fluoreszenzfarbstoffe abzudecken.<br />

Die Analyse des SNP erfolgte nach der<br />

Definition des Plattenlayouts (Abb. 4 B)<br />

automatisch und wird in Kombination<br />

mit den Messergebnissen in einem separaten<br />

Fenster dargestellt (Abb. 4 C).<br />

Auswertung der SNP-Diagnostik<br />

mit ASpectFA<br />

Die Abbildungen 4 und 5 zeigen die klare<br />

Unterscheidung zwischen Wildtyp, heterozygoten<br />

und homozygot mutanten Proben,<br />

sowohl im SNP-Layout der Gerätesoftware<br />

als auch in der parallel dargestellten Grafik<br />

(Abb. 5). Basis für die Differenzierung der<br />

unterschiedlichen Proben ist eine neuartige<br />

und zum Patent angemeldete Methode.<br />

Durch den Vergleich beider Fluoreszenzsi-<br />

Abb. 4: Neben den aufgenommen Messwerten, ermöglicht die SpeedScan-Software weitere hilfreiche<br />

Varianten (A-C) der Ergebnisdarstellung, womit durchgeführte Analysen auf einen Blick<br />

erfasst werden können. A: Screening der gemessenen Proben (grün = Wildtyp-Allel; orange =<br />

mutantes Allel); B: Layout der 36-Well-Mikroplatte zur automatischen SNP-Diagnostik; C: Ergebnisdarstellung<br />

der Auswertesoftware ASpectFA-SNP<br />

gnale kann eindeutig bestimmt werden, ob<br />

das Mdm2-Gen homozygot oder heterozygot<br />

vorliegt. Die Gegenüberstellung beider<br />

Abbildungen veranschaulicht die enormen<br />

Vorteile der Schnelligkeit, Übersichtlichkeit<br />

und Funktionalität der Produktkombination<br />

aus SpeedCycler und SpeedScan mit zugehöriger<br />

Analysensoftware.<br />

In nur einer Stunde kann somit eine vollständige<br />

SNP-Diagnostik einschließlich der<br />

DNA-Isolation realisiert werden. Zusätzlich<br />

ist das Kontaminationsrisiko im Anschluss<br />

Abb. 5: SNP-Diagnostik der gemessenen<br />

Fluoreszenzsignale des Wildtyps und des mutanten<br />

Allels verschiedener Patientenproben<br />

(1-9), 1-3 Wildtyp, 4-6 Heterozygot, 7-9 Homozygot<br />

mutant<br />

an die PCR auf ein Minimum reduziert,<br />

da das Öffnen der Mikroplatte vollständig<br />

entfällt.<br />

Literatur<br />

[1] G.L. Bond, W. Hu, E.E. Bond, H. Robions, S.G. Lutzker, N.C. Arva, J.<br />

Bargonetti, F. Bartel, H. Taubert, P. Wuerl, K. Onel, L. Yip, S.-J. Hwang,<br />

L.C. Strong, G. Lozana, A.J. Levine; A Single Nucleotid Polymorphism<br />

in the MDM2 Promotor Attenuates the p53 Tumor Supressor Pathway<br />

and Accelerates Tumor Formation in Humans; Cell, Vol. 119 [Nov. 2004]<br />

591-602<br />

[2] www.web-books.com/MoBio/Free/Ch4Hp53.htm [09.07.2007]<br />

[3] D. Alarcon-Vargas, Z. Ronai; p53-Mdm2-the affair that never ends;<br />

Cacinogenesis, Vol. 23 No. 4 [2002] 541-547<br />

[4] G.L. Bond, W. Hu, A. Levine; A Single Nucleotide Polymorphism in the<br />

MDM2 Gene: From a Molecular and Cellular Explanation to Clinical<br />

Effect; Cancer Res 65 [July 2005] 5481-5484<br />

[5] N.C. Arva, T.R. Gopen, K.E. Talbott, L.E. Campell, A. Chicas, D.E. White,<br />

G.L. Bond, A.J. Levine, J. Bargonetti; A Chromatin-associated and<br />

Transcriptionally Inactive p53-Mdm2 Complex Occurs in mdm2 SNP309<br />

Homozygous Cells; J Biol. Chem. Vol. 208 No. 29 [July 2005] 26776-<br />

26787<br />

[6] C. Menin, M.C. Scaini, G.L. De Salvo, M. Biscuola, M. Quaggio, G. Esposito,<br />

C. Belluco, M. Montagna, S. Agata, E. D‘Andrea, D. Nitti, A. Amadori,<br />

R. Bertorelle; Association Between MDM2-SNP309 and Age at Colorectal<br />

Cancer Diagnosis According to p53 Mutation Status; J. Natl Cancer Inst.<br />

98(4) [Feb. 2006] 582-288<br />

[7] http://en.wikipedia.org/wiki/Mdm2 [09.07.2007]<br />

[8] http://en.wikipedia.org/wiki/P53 [09.07.2007]<br />

Korrespondenzadresse<br />

Melanie Trenkmann<br />

Analytik Jena AG, Business Unit ‘bio solutions’<br />

Konrad-Zuse-Straße 1<br />

07745 Jena<br />

Tel.: +49-(0)-3641-77-9403<br />

Fax.: +49-(0)-3641-77-76 77 76<br />

eMail: m.trenkmann@analytik-jena.de<br />

12 | 8. Jahrgang | Nr. 5/2007 LABORWELT

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